Elsas Nacht(b)revier



Francois Gérard: St. Térèse d'Avila



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"Ökumene mit Herzblut" - Besuch bei der griechisch-orthodoxen Gemeinde in MA-Luzenberg. In: Die Tagespost vom 8.9.2016.

"Eine orthdoxe Insel im Schwarzwald" - Auftakt zur Sommerserie Orthodoxie in Deutschland. Besuch bei der russisch-orthodoxen Gemeinde in Baden Baden. In: Die Tagespost vom 18. August 2016

"Die, welche uns den Gott des Todes predigen wollen" - Übersetzung eines Blogartikels von Kardinal Duka aus dem Tschechischen. In: Die Tagespost vom 13. August 2016

"Konvertiten" In: Die Tagespost vom 26. Juli 2016

"Teresa von Avila: Es gibt keinen Grund". In: Die Tagespost vom 23. Juni 2016

Rezension "Johannes Gschwind: Die Madonna mit dem geneigten Haupt". In: Die Tagespost vom 28. April 2016

Rezension "Peter Dyckhoff: Die Gottesmutter mit den drei Händen". In: Die Tagespost vom 21. April 2016

"Jacobus Voragine und seine Legenda Aurea Ausgabe lateinisch-deutsch". In: Die Tagespost vom 24. März 2016

"Ignatius jenseits von Legende und Vorurteil. Der Bericht des Pilgers und die Ignatius-Biografie von Pierre Emonet". In: Die Tagespost vom 19. Januar 2016

"Schicksalhafte Lektüre Die Taufkirche von Edith Stein in Bergzabern, wo ihr Weg der Heiligkeit begann" In: Vatican-Magazin Januar 2016

"Selbst ein Stein würde bersten. Interview mit Karam Alyas, Flüchtling aus Nordirak." In: Die Tagespost vom 4. Dezember 2015

"Am Ursprung eines stabilen Kerneuropa Gisela von Bayern und Stefan von Ungarn: Ein heiliges Paar, das zu Staatsgründern wurde" In: Vatican-Magazin Dezember 2015

"Hier wird nach Wahrheit gesucht. Ein Interview mit dem Konvertiten, Kampfkünstler und Schauspieler Michel Ruge." In: Die Tagespost vom 13. November 2015

"Leibhaftig, nicht als Symbol? Ein ungeschickter Priester: Das Blutwunder von Walldürn und die elf „Veroniken“ - In: Vatican-Magazin November 2015

"Martha und Maria in einer Person. Elisabeth Münzebrocks Porträt der Teresa von Avila" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2015

"Das Meisterwerk: Mann und Frau, die einander lieben." Zur Heiligsprechung der Eltern der hl. Thérèse von Lisieux. In: Vatican-Magazin Oktober 2015

"Glückssucher, Gelehrter und Vorbild. Ein gelungenes Porträt des heiligen Augustinus. In: Die Tagespost vom 27. August 2015"

"Hervorragende Brückenbauer. Ein Interview mit Simon Jacob, ZOCD u. Initiator des Project Peacemaker" In: Die Tagespost vom 21. August 2015

"Eine Tugend für Kämpfernaturen: Johannes Stöhr und die Tugend der Geduld." In: Die Tagespost vom 27.Juli 2015

"Wachen und Beten für die Welt. Ein Besuch bei den Trappistinnen auf dem pfälzischen Donnersberg." In: Die Tagespost vom 17. Juni 2015

"Ein Apostel der Armen: Der selige Paul Josef Nardini und seine Grabkapelle in Pirmasens" In: Vatican-Magazin Juni-Juli 2015

"Von der Tänzerin zur Ordensschwester. Irmgard Fides Behrendt Flucht aus dem Osten." In: Die Tagespost vom 8. Mai 2015

"Es ist eine simple Sache, zu lieben. Interview mit Torsten Hartung zu seiner Konversion." In: Die Tagespost vom 8. April 2015

"Meine Mutter stirbt an ALS" In: Christ und Welt - Beilage der "ZEIT", Ausgabe 17-2015

"Don Bosco und Maria Mazzarello" In: Vatican-Magazin April 2015

"Eine profunde Menschenkennerin. Zum dritten Band der Briefe Teresas von Avila" In: Die Tagespost vom 1. April 2015

"Katholisches Welttheater. Paul Claudel: Der seidene Schuh" In: Die Tagespost vom 19. März 2015

"Einbruch des Übernatürlichen. Michail Bulgakov: Der Meister und Margarita" In: Die Tagespost vom 7. März 2015

"Ganz Ohr für die Stimme des Herrn. Ein Kartäuser: Die Große Stille" In: Die Tagespost vom 3. März 2015

"An der Hand der großen Teresa". Eine Auswahl von Internetseiten zum 500. Geburtstag T. von Avilas. In: Die Tagespost vom 17. Februar 2015.

"Vom Krieg zum Frieden. Wie das Gefängnis für Torsten Hartung zum Tor der Gnade wurde." In: Die Tagespost vom 10. Februar 2015 (Buchbesprechung)

"Das Leben Jesu betrachten Ein Gespräch mit Pater Norbert Lauinger SAC vom Apostolatshaus in Hofstetten" In: Die Tagespost vom 31. Januar 2015

"Das Gebet ist die Drehscheibe des Christseins- Das Lebensbuch des heiligen Theophan des Einsiedlers bietet Einblick in den geistlichen Reichtum der Orthodoxie" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Digitale Karte des Ordenslebens - Das „Jahr der Orden“ im Internet und den sozialen Medien" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Eine Katakombenheilige im Exil Das Weinstädchen Morro d‘Alba in den Marken mit den Gebeinen der römischen Märtyrerin Teleucania." In: Vatican-Magazin Januar 2015

"Starke Frauen - Wenn Widerstand gegen herrschende Strukturen zur geistlichen Pflicht wird. Prophetinnen und Mahnerinnen in der Kirche." In: Die Tagespost vom 16. Dezember 2014

Auf Columbans Spuren. Eine unkonventionelle Pilgerreise." In: Die Tagespost vom 13. Dezember 2014

"Geistliche Paare: Der heilige Paulinus von Nola und seine Therasia" In: Vatican-Magazin Dezember 2014

"Die zeitlose Kunst des Sterbens. Nicht nur Hospizhelfer werden Peter Dyckhoffs Betrachtungen schätzen." In: Die Tagespost vom 20. November 2014

"Mystikerin des Apostolats. Mit Teresa von Avila Zugänge zur Spiritualität der Unbeschuhten Karmeliten finden" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2014

"Was die Mumien erzählen. Die Bruderschaft vom guten Tod und die Chiesa dei Morti in Urbania" In: Vatican-Magazin November 2014

"Teresa von Ávila und Johannes vom Kreuz. Die unbeschuhte Reformerin und ihr Vater, der „doctor mysticus“" In: Vatican-Magazin Oktober 2014

"Gottvertrauen als Balsam und Ansporn. Carlo Maria Martinis spirituelles Vermächtnis" In: Die Tagespost vom 4. September 2014

"Unter den Märtyrern der Gegenwart. Soon Ok Lee hat die Haft in einem nordkoreanischen Straflager überlebt und zum christlichen Glauben gefunden." In: Die Tagespost vom 16. August 2014

"Zeugen monastischer Kultur. Seit 20 Jahren gibt es das Netz cluniazensischer Stätten im Schwarzwald." In: Die Tagespost vom 17. Juli 2014

"Franziskus-Effekt in Umbrien. Steigende Pilgerzahlen in Assisi und eine Friedensmission im Heiligen Land." In: Die Tagespost vom 12. Juni 2014

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"Eine Oase der Stille-nicht nur für Zweifler. Zum 850. Todestag der hl. Elisabeth von Schönau" In: Vatican-Magazin Juni_Juli 2014

"Sie zum Lächeln zu bringen wird unser aller Lieblingsbeschäftigung" Buchbesprechung Sandra Roth: Lotta Wundertüte. In: Die Tagespost vom 24. Mai 2014

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"Wohltuend für Seele, Geist und Körper Der heilige Ulrich von Zell und sein „durch Wunder berühmtes Grab“ im Schwarzwald" In: Vatican-Magazin März 2014

"Spiritualität der Heiligen. Bischof Paul-Werner Scheele stellt Glaubenszeugen aus allen Zeiten vor." In: Die Tagespost vom 27. Februar 2014

"Hinaus in die Randgebiete der menschlichen Existenz. Der hl. Vinzenz von Paul und die heilige Louise de Marillac." In: Vatican-Magazin Februar 2014.

"Blind geboren - Doch dann geschah das Wunder. In jener Zeit, als das Christentum aufzublühen begann: Die heilige Odilie auf dem Mont Sainte-Odile im Elsass." In:Vatican-Magazin Januar 2014.

"Römische Geschichte einmal anders." Rezension zu Ulrich Nersingers Buch "Die Gendarmen des Papstes." In: Die Tagespost vom 7. Januar 2014

"Die Bärin wies den Weg. Die heilige Richardis und Unsere liebe Frau in der Krypta in Andlau." In: Vatican-Magazin Dezember 2013

"Schatten auf der Soldatenseele". In: Die Tagespost vom 3. Dezember 2013

"Über den Brenner nach Rom. Ein neuer Pilgerführer mit Etappenheiligen." In: Die Tagespost vom 28.10.2013

"Eine neue Idee von Liebe - Der Troubadour Jaufré Rudel und seine ferne Prinzessin." In: Vatican-Magazin Oktober 2013

"Zeigen, dass sie ein Werkzeug Gottes war. Die Neuausgabe der Vita der heiligen Hildegard." In: Die Tagespost vom 17. September 2013.

"Licht ihres Volkes und ihrer Zeit". Die Lektüre ihrer Briefe eignet sich in besonderer Weise, um die hochbegabte Menschenführerin Hildegard von Bingen kennenzulernen. In: Die Tagespost vom 17. September 2013

"Eine Art intensivierte Straßenpastoral" - ein Gespräch zum Jahr des Glaubens mit dem Augustiner-Chorherrn und Bloggerkollegen Hw. Alipius Müller. In: Die Tagespost vom 24. August 2013

"Das flammende Siegel des hl. Ignatius. Die Eremo delle Carceri bei Assisi" In: Vatican-Magazin August-September 2013

"Mehr als exotische Aussteiger. Ein Buch gibt Einblicke in das Leben moderner Eremiten." In: Die Tagespost vom 11. Juli 2013

"Geistliche Vitaminspritzen. Gesammelte Johannes-Perlen aus einem reichen Leben." In: Die Tagespost vom 4. Juli 2013

"Das entflammte Herz. Die Ewigkeit als Maß: Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal." In: Vatican-Magazin Juli 2013

"Und Christus berührte das kranke Bein. Wie der heilige Pellegrino von Forlì zum Patron der Krebskranken wurde." In: Vatican-Magazin Juni 2013

"Ida Friederike Görres und Joseph Ratzinger - die tapfere Kirschblüte und ihr Prophet in Israel." In: Vatican-Magazin Mai 2013

"Kein Maß kennt die Liebe" - über die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern und das Jubiläumsjahr in Kloster Hegne. In: Die Tagepost vom 20. April 2013.

"Liebe, Wahrheit, Schönheit-das gesamte Pontifikat Benedikts XVI." - Die Buchbesprechung zu A. Kisslers Buch "Papst im Widerspruch." Online hier.

"Zuversicht statt Zweifel. Bologna und die heilige Katharina."In: Die Tagespost vom 13. April 2013

"Und in dir wird man einst die Herrlichkeit Gottes sehen" über die heilige Katharina von Bologna. In: Vatican-Magazin März-April 2013

"Schutzschirm für die Gemeinschaft. Christoph Müllers Einführung in die Benediktsregel" In: Die Tagespost vom 7. März 2013

"Fritz und Resl: Gottes Kampfsau und Jesu Seherin" In: Vatican-Magazin Februar 2013 anlässlich des 130. Geburtstags von Fritz Michael Gerlich.

"Jakub Deml-Traumprosa, die vom Jenseits erzählt" In: Die Tagespost vom 9. Februar 2013

"Der Tod ist nicht relativ" In: Die Tagespost vom 7. Februar 2013

"In heiligen Sphären. Mensch und Welt lassen sich nicht entsakralisieren" In: Die Tagespost vom 5. Februar 2013

"Die tapfere Heilige, die nicht sterben wollte Die Märtyrerin Cristina und das Blutwunder von Bolsena." In: Vatican-Magazin Januar 2013

"Alles andere als Rettungsroutine. Aus den Schätzen der Kirche schöpfen: Warum Beichte und Ablass ein Comeback verdient haben." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Leitsterne auf dem Glaubensweg. Katholische Großeltern spielen eine wichtige Rolle bei der Neuevangelisierung." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Das Netz der virtuellen Ewigkeit.Tod und Gedenken im Internet." In: Die Tagespost vom 29. November 2012.

"Der Friede auf Erden fängt zwischen Männern und Frauen an. Marias "Fiat" und Josefs "Serviam". Engel führten sie zum außergewöhnlichsten Ehebund der Weltgeschichte. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Der Marathon-Mann" - mein Porträt von S. E. Bischof Tebartz-van Elst. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Versperrter Himmel, öffne dich!" Über die Wallfahrt der totgeborenen Kinder zu Unserer lieben Frau von Avioth. In Vatican-Magazin November 2012.

"Ein französischer Vorläufer des heiligen Franziskus - zum 800. Todestag des Hl. Felix von Valois." In: Die Tagespost vom 3. November 2012

"Die Macht der Mystikerinnen" anlässlich der Heiligsprechung von Anna Schäffer. In: Die Tagespost vom 20. Oktober 2012

"Was für eine Frau!" Zur Vereinnahmung der hl. Hildegard von Esoterikerin und Feministinnen. In: Die Tagespost vom 9. Oktober 2012

Über den Kapuzinerpater Martin von Cochem zu seinem 300. Todestag. In: Die Tagespost vom 29. September 2012

"Die Kirche-ein Krimi?" in: Die Tagespost vom 30. August 2012.

"Wieder gefragt: Exorzismus!" in: PUR-Magazin September 2012

"Mir ist das Brevier wichtig geworden!" Ein Interview mit dem evang. Pfarrer Andreas Theurer, der in die katholische Kirche eintreten wird. In: Die Tagespost vom 14. August 2012

"Im Vorhof des Himmels" Die hl. Edith Stein und ihr Seelenführer, der Erzabt von Beuron. In: Vatican-Magazin August-September 2012

"Durch Gottes Gnade ein Kind der Kirche" - Edith Stein, Erzabt Raphael Walzer von Beuron und die Enzyklika Mit brennender Sorge. In: Die Tagespost vom 9. August 2012.

Der Cammino di San Francesco-Heiligtümer im Rieti-Tal. In: PUR-Magazin Juli.

Die Opfer der Bundeswehr. Mein Interview mit dem Afghanistan-Veteranen R. Sedlatzek-Müller. In: Die Tagespost, Ausgabe vom 14. Juni 2012

"Mehr als Dinkel und Kräuter: Ein Kernkraftwerk des Heiligen Geistes - die hl. Hildegard von Bingen" In. Vatican-Magazin Juni-Juli 2012

"Wie eine lodernde Feuersäule Die heilige Veronika Giuliani" In: Vatican-Magazin Mai 2012

"Die Vollblutfrau, die den Erlöser liebte: Kronzeugin des Osterereignisses: Die Geschichte von Jesus und Maria Magdalena." In: Vatican-Magazin April 2012

"Ich fühle mich als Frau in der Kirche nicht diskriminiert" Ein Interview mit mir von Petra Lorleberg für kath.net

"Die virtuelle Engelsburg hat standgehalten" in: Die Tagespost vom 22. März 2012

"Die Sowjets traten, rissen, schlugen, brannten - aber immer wieder haben die Litauer ihren Kreuzeshügel aufgebaut". In: Vatican-Magazin März 2012

"Katholische Bloggerszene stiftet Ehe" Interview mit Phil und Hedda in: Die Tagespost vom 13.März 2012

Und Du wirst mal Kardinal!" Prags Erzbischof verkörpert das Durchhaltevermögen der tschechischen Christen. In: Die Tagespost vom 18. Februar 2012

"Wo Liebe ist, ist Eifersucht nicht weit: Alfons Maria de Liguori und Schwester Maria Celeste Crostarosa, Gründer des Redemptoristenordens". In: Vatican-Magazin Ausgabe Februar 2012

Neue Kolumne über geistliche Paare: "Mann-Frau-Miteinander-Kirchesein" In: Vatican-Magazin Ausgabe Januar 2012

Unsagbar kostbare Göttlichkeit - Gold, Weihrauch und Myrrhe: Die Gaben der Heiligen Drei Könige. In: Die Tagespost vom 5. Januar 2012

"Wo die Pforten des Himmels offen sind. Loreto in den italienischen Marken". In: Vatican-Magazin Dezember 2011

"Ein Schatz, der fast zu groß für diesen Erdball ist". In: Liebesbriefe für die Kirche. Hrsg. Noe, Biermeyer-Knapp. Bestellbar hier.

Der Papst meines Lebens - Vatican-Magazin spezial zum Papstbesuch

Norcia - der Geburtsort des heiligen Benedikt: "Als sich der Erdkreis verfinstert hatte" In: Vatican-Magazin August-September 2011

In englischer Übersetzung online hier: When the world had darkened<

Der Vatikan und die Blogger - Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Poetische Pilgerorte-Reisen ins mystische Mittelitalien. Erschienen im MM-Verlag.


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Nachtrag zur Heiligendiskussion.

Hier ist noch ein Blogeintrag dazu, der das Augsburger Bekenntnis zitiert.

Auf dem Blog Grundgedanken.

Demnach soll man die Heiligen nicht anrufen, weil sich dies nicht aus der Heiligen Schrift ableiten lasse.

Wenn es sich wirklich so verhielte, dann mussten also erst 1500 Jahre Christentum m i t Heiligenverehrung verstreichen, bis kluge und gelehrte Leute in Augsburg auf den wahren Sachverhalt gestoßen sind.

Das finde ich erstaunlich.
Tobias Lampert (Gast) - 25. Jan, 17:19

Du übersiehst dabei allerdings, dass zwischen Heiligenverehrung und Heiligenanrufung durchaus ein Unterschied besteht. Um diesen Unterschied geht es der CA: nach evangelischem Verständnis steht die Heiligenanrufung in letzter Konsequenz - selbst wenn das so nicht beabsichtig ist - in der Gefahr, zu einer subtilen Form der Heiligenanbetung zu geraten.

Ich erwarte ja nicht, dass Angehörige der römisch-katholischen Kirche angesichts solcher Passagen gleich Gloria-Hallelujah rufen und ihr Frömmigkeitserbe über Bord werfen - aber umgekehrt lässt sich auch die CA nicht einfach mit einem trivialen Verweis auf 1500 Jahre Christentum (die in ihrem Umgang mit Heiligen alles andere als einheitlich waren) ad acta legen. Auch wenn es es manchmal nicht so scheinen mag: es gab und gibt auch protestantischerseits Leute, die denken können ... ;-)

LG,
Tobias

ElsaLaska - 25. Jan, 17:35

Lieber Tobias, das wollte ich hier auch nicht pauschal so unterstellen. Aber a) siehe den Hinweis von Johannes auf die jüdische Glaubenstradition und b) sämtliche alten christlichen Kirchen, nicht nur die RKK.

Die Auswüchse, die das annehmen kann, sind ein dabei ein praktisches Problem, kein theologisches. Um sie geht es auch nicht, denn der Katechismus erläutert klar die Grenzen, und der ist für mich maßgelich.Daneben möcht ich mir ja auch ungern unterstellen lassen, ich würde jetzt Götzen anbeten oder sei meinerseits nicht in der Lage, zu unterscheiden zwischen Gott und seinen Heiligen.
(Was Du ja auch nicht tust.)

LG
Elsa
Tobias Lampert (Gast) - 25. Jan, 18:30

Liebe Elsa, mit dem Verweis auf die jüdische Glaubenstradition und die alte Kirche ist es, wie unten schon angedeutet, eben nicht so einfach.

Meines Wissens gibt es selbst im heutigen Judentum teilweise noch starke Auseinandersetzungen darüber, was noch als Verehrung durchgeht und wo der Götzendienst anfängt. Darüber hinaus ist 2 Makk 15,11-16 selbst interpretationswürdig. Ein schlichter Verweis darauf, dass Juden damals bei Gott weilende Erlöste um Fürbitte angerufen hätten, ist dem Textzusammenhang ja gar nicht zu entnehmen: Onias bittet für die Gemeinde Israel, woraufhin ihm Jeremia erscheint. Dass Onias Jeremia angerufen habe, ist mit keinem Wort erwähnt.

Die scharfe Trennung zwischen Praxis und Theologie kann ich ohnehin nicht teilen. Wo Auswüchse überhand nehmen, sind sie in aller Regel Anzeige einer problematischen Theologie und führen zugleich hin zu einer problematischen Theologie. So sehr Luther zunächst die Auswüchse kritisiert hat, so sehr ging es im Verlauf der Reformation doch um handfeste theologische Fragen - in Blick auf die Heiligenverehrung war und ist so eine Frage nun einmal, inwiefern die explizite Anrufung von Heiligen nicht in der Gefahr steht, das exklusive Mittlertum Christi zu relativieren.

Ich unterstelle Dir in der Tat keinen Götzendienst - ich kann mich ein Stück weit in andere Denk- und Frömmigkeitsweisen hineinversetzen und erkenne an, dass Katholiken, wenn sie gemäß des Katechismus Heilige um Fürbitte anrufen, letztlich Gott allein die Ehre geben wollen. Diese "Herzenshaltung des Katechismus" ist für mich das Entscheidende. Nur kann und will ich diesen Schritt nicht mitgehen - aus meiner Perspektive heraus (und aus evangelischer Perspektive insgesamt) wäre das eine Grenzüberschreitung.

Wohlgemerkt: ich rede von Perspektiven - über die lässt sich trefflich streiten, sie erlauben es aber eben auch, den Anderen in seiner Andersartigkeit ernstzunehmen. Deshalb der Verweis darauf, dass die CA eben auch nicht einfach nur von Volltrotteln geschrieben wurde, sondern von Christen, die um die Wahrheit gerungen haben. Solange wir das je auf unsere Art tun, ist für mich alles im Lot. Ich mag es nur nicht so gerne, wenn der andere mit Phrasendrescherei wie "Tolle Theologen waren se noch nie, die Evangelen." heruntergebuttert werden soll. Das ist meiner Meinung nach respektlos und überheblich und verleitet mich eher zu der Annahme, dass der Betreffende theologisch weit weniger bewandert ist, als er mit solcher Kraftmeierei vorgeben möchte.

Liebe Grüße,
Tobias
ElsaLaska - 25. Jan, 18:43

Lieber Tobias, das musst Du schon mit Johannes klären, der aber getaufter Lutheraner ist/war.

Zu unserem Problem: Ich finde, es ist Aufgabe der Pastoral, dafür zu sorgen, dass Glaubensrichtlinien auch ordentlich durchgehalten werden, und nicht Aufgabe der (akademischen) Theologie, sie grundsätzlich in Frage zu stellen. Dann fällt nämlich irgendwann auch der Auferstehungsglaube. Es gibt leider Theologen, die die Auferstehung bezweifeln, wie auch mittlerweile die Gottessohnschaft Jesu. (Hüben wie drüben natürlich:-) )

Daneben ist das Ringen um die Wahrheit sicherlich nicht einfach damit erledigt, dass man sagt: Etwas lädt zum Missbrauch ein oder wird missbraucht, deshalb müssen wir es abschaffen, notfalls gegen alles, was bisher geglaubt worden ist. Denn das besagt ja dann im Gegenzug, dass die anderen 1500 Jahre lang auf dem Holzweg gewesen wären. Damit drehen wir uns dann im Kreise, denn DEN Vorwurf möchtest Du so direkt gegenüber denjenigen, die das Augsburger Bekenntnis verfasst haben, ja auch nicht stehen sehen.

LG
Elsa
Tobias Lampert (Gast) - 25. Jan, 18:56

Liebe Elsa, dann muss ich mich missverständlich ausgedrückt haben.

Wir sind zunächst einmal völlig d'accord, dass es nicht Aufgabe der Theologie ist, Glaubensgrundlagen zu bezweifeln - jedenfalls nicht, wenn dieses Bezweifeln zum Zweck der Theologie gerät.

Ich bin darüber hinaus auch keineswegs der Auffassung, dass jeglicher Missbrauch immer und überall Anzeichen falscher Lehre ist (das würde das Wort "Missbrauch" ja auch ad absurdum führen) sei. Was den konkreten Diskussionsgegenstand der Heiligenverehrung angeht, so betreite ich eben, dass es 1500 Jahre lang einheitliche Praxis und Lehre hinsichtlich selbiger gegeben hat - dementsprechend kann man auch nicht mit der CA diese 1500 Jahre auf den Müllhaufen der Geschichte kippen wollen. Das will und wollte aber auch die CA keineswegs, dazu müsste man sie schon sehr gegen den Strich lesen.

Grundsätzlich sollte man es tunlichst vermeiden, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Dass das leider immer wieder passiert - und das auch und in den letzten Jahrzehnten verstärkt im Protestantismus -, würde ich nie in Abrede stellen.

LG,
Tobias
str - 26. Jan, 22:26

Hallo Tobias,

ich wollte Dich nochmals wegen meines Tones um Entschuldigung bitten. Ich habe das alles irgendwie in den falschen Hals gekriegt, auch wenn ich grade keinen Anlaßpunkt in diesem Thread sehe.

Bin aber grad nicht in der Lage das ausreichend zu verbalisieren, wollte es aber dennoch nicht ungesagt lassen.
Tobias Lampert (Gast) - 27. Jan, 07:13

Entschuldigung gerne angenommen - danke dafür! :)

Ich mach mich mal wieder vom Acker - es gäbe jetzt zwar auch auf Deine lange Antwort unten wieder zu jedem einzelnen Punkt mindestens einen langen Absatz mit Entgegnungen auszuführen, aber da fehlt mir momentan etwas die Zeit dafür. Vielleicht komme ich in ein paar Tagen nochmal drauf zurück.

Gott mit Dir und liebe Grüße,
Tobias :)
Johannes (Gast) - 25. Jan, 17:21

Wobei man

da noch erläutern müßte, was Luther als "Heilige Schrift" angesehen hat. Luther differenziert etwa im Alten Testament zwischen kanonischen, d.h. in hebräischer Sprache überlieferten Schriften und Schriften, die er bloß für "nützlich" nicht aber für kanonisch hält. Nun enthält aber gerade Makk. 2 15, 11-16 einen deutlichen Hinweis darauf, daß auch schon die Juden, zumindest die Juden der vorchristlichen Jahrhunderte, die bei Gott weilenden Erlösten um ihre Fürbitte bei Gott anriefen. Der Terminus "Gebete der Heiligen" oder "Gebete der Engel" findet sich aber auch in den kanonischen Schriften und im Neuen Testament mehrfach. siehe http://www.kathpedia.com/index.php/Verehrung_und_Anrufung_der_Heiligen
Tolle Theologen waren se noch nie, die Evangelen.

Tobias Lampert (Gast) - 25. Jan, 17:31

Wohingegen Du natürlich ein ganz toller Theologe bist ... ;-)

Wenn Du das schon erwähnst, dann doch bitte auch, dass diese Schriften selbst im Judentum bis in die neutestamentliche Zeit hinein heftig umstritten waren. Und der Terminus "Gebete der Heiligen" bedürfte etwas mehr exegetischer Fundierung. :-)
Simon (Gast) - 25. Jan, 17:36

Heilige und so

Ich wäre vorsichtig zu sagen, dass die Protestanten hätten keine guten Theologen. Das stimmt so nicht. Außerdem muss man die CA schlichtweg historisch betrachten. Es gab den Missbrauch der Heiligenverherung, definitiv, vor allem im 16. Jahrhundert, beispielsweise den Wahn, lauter Reliquien zu sammeln. Das hat dann mit einer guten Heiligenspiritualität nichts mehr zu tun. Genau das hat Luther angegriffen (er selbst war ja auch marienfromm!). Leider hat man dann im Laufe der Zeit das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
Johannes (Gast) - 25. Jan, 18:08

@Tobias

Ist Dir eigentlich klar, daß du den Namen des "Helden" einer apokryphen Schrift des AT trägst (Tobit, um genau zu sein). Unbedingt lesen. Man hat Teile dieser apokryphen Schrift in Qumran und Nag Hammadi gefunden. Also kanonischer als sich unser protestantische Theologie träumte.

Ach so, Theologe bin ich nicht, sondern Jurist. Aber ich kann schließlich auch schlechte Autos von guten unterscheiden, obwohl ich kein Automechaniker bin, oder? Im übrigen - an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen und die Früchte der guten protestantischen Theologie finden sich allerorten.
Tobias Lampert (Gast) - 25. Jan, 18:42

Johannes, stell Dir vor, das ist mir klar. Und stell Dir vor, ich habe eine außerordentliche Hochschätzung für das apokryphe Schrifttum und das Buch Tobias schon mehrfach rauf- und runtergelesen und meditiert. :-) Nur entscheidet ein Fund von Qumran und Nag Hammadi noch nicht über die Kanonizität einer Schrift. Das ist dann doch eine etwas theologischere Angelegenheit (das ist übrigens mein Metier).

Nimm's mir bitte nicht übel, wenn ich mich etwas gereizt anhören mag - ich finde Deine Art, theologische Meinungsverschiedenheiten auszutragen, teilweise ziemlich verletzend und überheblich und würde dich deshalb darum bitten, auch die Überzeugung anderer Leute gebührend zu respektieren und das dementsprechend auch zum Ausdruck zu bringen. Ich bezweifle, dass Du die protestantische Theologie und ihre Früchte so gut kennst, dass Du Dir ein Pauschalurteil wie oben anmaßen solltest.

Ich bin aus Überzeugung evangelisch - und ich kenne reichlich römisch-katholische Literatur, bei der sich mir die Zehennägel hochrollen. Ich bevorzuge es allerdings, im Gespräch mit Katholiken auf die Art von römisch-katholischer Theologie zu rekurieren, dich ich hochschätze - und davon gibt es ebenfalls jede Menge! In diesem Sinne: Vielleicht versuchst Du ja einmal, doch noch etwas hochwertigere theologische Literatur protestantischer Provenienz in die Finger zu bekommen. Bei der Suche bin ich gerne behilflich. ;-)

LG,
Tobias
johannes (Gast) - 25. Jan, 19:57

Bißchen grantig

bin ich schon. Aber das liegt wohl daran, daß ich so unendlich viel Zeiten mit der liberal-protestantischen Theologie aller Zeiten verbracht haben, und den hachsoklugen protestantischen Theologen viel zu lange an den Lippen gehangen habe. Am Ende fühlte ich mich, nachdem ich mich mühselig durch diesen Wust - mit Verlaub - verquerer Lehren durchgearbeitet habe, hinters Licht geführt. Meinst du etwa, einem 14jährigen tiefgläubigen protestantischen Teenie erklärt irgendwer, daß das Alte Testament, daß er da meint in Händen zu halten (für mich war es die um die "apokryphen" Texte bereinigte Lutherbibel) nicht das Testament war, daß Jesus selbst in Händen hielt? Fast 90 Prozent der Zitate aus dem alten Testament beziehen sich - selbstverständlich - nicht auf die masoretischen Texte, die es damals ja gar nicht gab, sondern auf die Septuaginta. Das Neue Testament ist gar nicht zu verstehen, wenn man es nicht auf die griechische Septuaginta bezieht. Ich fühlte mich - jawoll - belogen und betrogen. Selbst um die alten Luthertexte, die man hingepfuscht und verfälscht hatte. Der Lutherkatechismus, den wir auswendig lernen mussten, war gar nicht der Lutherkatechismus sondern eine im 19. Jahrhundert von "katholischen" Anklängen gesäuberte Fassung. So beginnt das Abend und Morgengebet im originalen Text mit den Worten "Bevor Du zu Bette gehst (aufstehtst) sollst du Dich bezeichnen mit dem Heiligen Kreuz und sprechen:" Gestrichen. Hat uns das jemand gebeichtet? Nö. Lügner. Oder? Betrüger. Oder? Ich kenn keinen liberalen Theologen, der nicht lügt, wenn er sein Maul aufmacht. Ich habe altgriechisch gelernt und mir eine griechische Bibel gekauft, weil ich den Übersetzungen, mit denen man uns bescheisst, nicht traue. So ist das. Was meinst Du, wieviel Zeit und Mühe es mich als Nichttheologe gekostet hat, um das alles endlich zu verstehen? Verlorene Zeit. Ich bin ein alter Mann. Und in meinem Leben bin ich viel zu vielen Ideologen auf den Leim gegangen. Auch den protestantischen. Was wäre mir alles erspart geblieben, wenn meine alten Lehrer auch nur einmal ihre protestantischen (sozialistischen marxistischen usw.) Scheuklappen abgelegt hätten.
Nein hochwertige protestantische theologie habe ich in mehr als einem halben Jahrhundert nicht gefunden. Welche sollte das sein? Harnack? Bultmann? Karl Barth? Außerdem interessiert mich dieses Theologenzeug nicht mehr. Ich hab schon genug Mühe damit, einen einigermaßen würdig gefeierten Gottesdienst zu finden.
Tobias Lampert (Gast) - 25. Jan, 20:07

Tut mir leid, dass Du solche Erfahrungen gemacht hast - ich mache daneben auch ganz andere. Der Protestantismus besteht nicht nur aus liberaler Theologie (Karl Barth gehört übrigens ganz sicher nicht zu deren Vertretern ...). Beschissen und betrogen werden kann man auch von Katholiken.

Ob hüben oder drüben - man sollte nicht an den Lippen von Theologen hangen, sondern an denen des lebendigen Herrn.
johannes (Gast) - 25. Jan, 21:45

Eben

einfach die Schlaumeiertexte auf den Müll und eine Bibelübersetzung, die taugt. Aber genau da fängt das Problem an. Welche?
str - 25. Jan, 19:28

Meines Erachtens liegt die Beweislast eindeutig auf Seiten der CA, wenn sie "darf nicht" sagt wo die Kirche ein "kann, muß aber nicht" spricht. Da kann man nicht auf eine uneinheitliche Haltung in der Kirchengeschichte verweisen, denn obschon das mal so, mal so praktiziert wurde, gab es doch nie zuvor das "darf nicht".

In dem "kann" hat es sehr wohl eine einheitliche Haltung gegeben. Desweiteren sehe ich im Buch Daniel und der Apokalypse die Beteiligung der Heiligen an der Gottesherrschaft grundgelegt.

Daß die Begründung der CA aber nicht früher kam, liegt einfach daran, daß sie auf dem Prinzip sola scriptura folgt, welches es eben 1500 Jahre lang nicht gab.

Die Bezugnahme auf 2 Makk 15 halte ich auch eher für fragwürdig was das Anrufen Heiliger angeht. Andererseits erscheint nun mal Jeremiah, was mindestens belegt, daß er irgendwie was von dem Gebet mitgekriegt hat und dann, wohl nicht gegen Gottes Willen, geantwortet hat.

"Wenn Du das schon erwähnst, dann doch bitte auch, dass diese Schriften selbst im Judentum bis in die neutestamentliche Zeit hinein heftig umstritten waren."

Das kann man so nicht stehenlassen: dann waren auch Jesaja etc. zwischen Pharisäern und Sadduzäern "umstritten" und das "Hohe Lied" und "Kohelet" unter den Pharisäern bzw. Rabbinen. Ja, die Rabbinen (ca. 90 n. Chr.) haben die Makkabäerbücher nicht in ihren Kanon aufgenommen, aber warum sollte man da auf sie hören? Das wird doch (schon von Luther) nur herbeigezogen, um mißliebige Bücher auszusortieren.

Oder wie sieht es eigentlich mit der Auferstehung aus? Wo steht das in den protokanonischen Büchern des AT?

Und nein, ich sehe nicht wo es den "Mißbrauch der Heiligenverehrung" im 16. Jahrhundert gab. Ehrlich nicht. Klärt mich mal auf, ihr Wissenden. Das Reliquiensammeln hat Luther wohlgemerkt bei seinem Patron nicht angeprangert. Und als ob Reliquiensammeln eine weitverbreitete Praxis gewesen wäre.

Tobias Lampert (Gast) - 25. Jan, 19:47

Wir könnten jetzt mehrstündige mündliche (schriftlich ein Vielfaches) Debatte führen, so viele Fässer sind hier aufgemacht worden. Ich glaube nicht, dass wir sie in diesem Rahmen auch nur annähernd zur Zufriedenheit aller wieder schliessen können - deshalb nur einige Hinweise, von denen mir klar ist, dass sie Deine Vorbehalte nicht restlos beseitigen können. Als Hinweise seien sie aber doch erlaubt.

Zunächst einmal ist es keineswegs so, dass es das Prinzip des sola scriptura 1500 Jahre lang nicht gegeben hat. Es gibt eine außerordentlich breite theologische Debatte darüber, und sowohl protestantischerseits als auch katholischerseits ist einiges dazu geschrieben worden. Wenn es auch nur ansatzweise so etwas wie einen akademischen Konsens darin gibt, dann liegt er darin, dass sich das Problem des sola scriptura bis ins 16. Jahrhundert hinein einfach noch gar nicht gestellt hatte - dann aber mit aller Macht.

Im übrigen war es auch nie die Funktion des sola scriptura, alles, was biblisch nicht belegbar ist, auszuschließen. Das ist ein populäres (römisch-katholisches, aber nicht nur) Missverständnis. Sola scriptura bezeichnet bei den Reformatoren die letztgültige Entscheidungsinstanz, keinen naiven Biblizismus und keinen Ausschließlichkeitsfundamentalismus. Und da nach evangelischem Verständnis das gesamtbiblische Zeugnis gegen eine Anrufung oder gar Anbetung (und - es sei nocheinmal darauf verwiesen - hier besteht in evangelischer Perspektive ein potentieller Zusammenhang) der Heiligen spricht, könnte selbst ein fiktiver 1500 Jahre anhaltend praktizierter Götzendienst demgegenüber nicht ins Gewicht fallen.

Richtig ist, dass der Umfang des alttestamentlichen Kanons bis in die neutestamentliche Zeit hinein im Judentum heiß umstritten war, und so natürlich auch etwa Jesaja, da hast Du ganz Recht. Die Tora war hier das einzige, das als Grundlage und Richtschnur unumstritten war. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es verschiedene, teils gravierende Abstufungen dahingehend gab, was als Heilige Schrift anzunehmen sei und was nicht. Und da schneiden die Spätschriften deutlich schlechter ab - die jüdischen Parteiungen sind dafür ein beredtes Zeugnis, und wer sich mit der Geschichte der Kanonisierung der biblischen Literatur beschäftigt, wird um diese Einsicht nicht herumkommen. Ich persönlich hätte übrigens gegen eine Aufnahme der atl. Apokryphen in den biblischen Kanon nichts einzuwenden - m.E. spräche sogar einiges dafür, obwohl ich davon ausgehe, dass sich da in den nächsten Jahrzehnten evangelischerseits nichts ändern wird.

LG,
Tobias
Tobias Lampert (Gast) - 25. Jan, 19:50

Sorry für die vielen Rechtschreibfehler - ein Hinweis mehr darauf, dass sich so ein Blog für ausgedehnte Diskussionen nicht besonders eignet ... ;-)
ElsaLaska - 25. Jan, 20:09

Ach, Tobias,

wir hatten schon ausgedehntere. Und sie sind immer interessant gewesen.

Johannes, wir sollen an den "Stil des auferstandenen Jesus" erinnern, wenn wir uns in den sozialen Medien bewegen, meinte der Hl. Vater neulich. (Wobei ich nicht genau weiß, was der auferstandene Jesus zu bestimmten Theologen - beider Konfessionen - die dieselbe leugnen, gemeint hätte.)

Aber wenigstens kann ich mich noch drauf rausreden, dass ich im Sinne des Hl. Vaters "feinfühlig sichtbar werden lasse, was in euren Herzen ist" ...

:-)))
str - 26. Jan, 09:28

Tobias,

"... einige Hinweise, von denen mir klar ist, dass sie Deine Vorbehalte nicht restlos beseitigen können."

Ganz im Gegenteil. Du setzt auf alles, gegen das ich Vorbehalte habe, noch einen drauf.

"Zunächst einmal ist es keineswegs so, dass es das Prinzip des sola scriptura 1500 Jahre lang nicht gegeben hat. ... dass sich das Problem des sola scriptura bis ins 16. Jahrhundert hinein einfach noch gar nicht gestellt hatte - dann aber mit aller Macht."

Wie bitte? Du stellt es so dar, als ob sola scriptura mit einer inneren Notwendigkeit aufgekommen wäre. Es ist jedoch historisches Faktum, daß Luther das Prinzip spontan bei der Leipziger Disputaion gegen Eck postuliert, weil er aufgrund von Tradition incl. Kirchenväter widerlegt worden war. Anstatt die Niederlage zu akzeptieren, spielte er foul und bestritt einfach die Gültigkeit der ihm vorgehaltenen Stellen, da ja "nur die Schrift" gelten könne.

Und öffnete damit die Büchse der Pandora. Denn 1. was ist die Schrift, welche Bücher gehören daz? Luther hat auch später keine Hemmungen, Bücher nach Gutdünken zuzulassen oder auszuscheiden oder wenigstens zu beurteilen nach solch subjektiven Gründen wie "was Christum treibet". Ein Vorläufer der heutigen Exegatoren. 2. was ist der richtige Schrifttext? Den sicheren Urtext gibt es nämlich nicht? 3. Müßte nicht auch das genannte Prinzip in der Bibel enthalten sein, um Gültigkeit zu beanspruchen. 4. Ist es unmöglich, ein Buch nur aus sich herausverstehen. Nur zu leicht kann man dann im Buch Vorausgesetztes negieren. Man lese mal die theologischen Schriften John Miltons.

"Im übrigen war es auch nie die Funktion des sola scriptura, alles, was biblisch nicht belegbar ist, auszuschließen."

Nein, die Funktion zwar urspünglich, ad hoch etwas so begründetes abzubügeln. Etwas, mit dem man (aus welchen Gründen?) kein Problem hatte, hat man zumindest anfangs wilkürlich stehen lassen.

Äh, was eigentlich bedeutet dann "sola", wenn Deine Definition richtig wäre?

"Und da nach evangelischem Verständnis das gesamtbiblische Zeugnis gegen eine Anrufung oder gar Anbetung ... der Heiligen spricht"

Wenn dem so ist, dann liegt das aber daran, daß einfach jede Verehrung als Anbetung gesehen wird und daher dann jede Verehrung ausgeschlossen wird. Daß das biblische Zeugnis gegen eine Anrufung spräche ist doch (pardon!) gequirlter Mumpitz. Wo bitte schön sagt die Schrift etwas dagegen. Ein "sie sagt nichts dafür" - wie oben probiert und durch sola scriptura naheliegend - zählt jedenfalls nicht.

"könnte selbst ein fiktiver 1500 Jahre anhaltend praktizierter Götzendienst demgegenüber nicht ins Gewicht fallen."

Wenn wir dann schon wieder bei Götzendienstpolemik sind, dann erfindet doch eine neue Religion, liefert euch gierigen Machthabern aus, hebt die Bibel zuerst in den Himmel, um sie dann wie heute in der Theologie wie Dreck zu behandeln - ach ja, habt ihr ja bereits getan.

"Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es verschiedene, teils gravierende Abstufungen dahingehend gab, was als Heilige Schrift anzunehmen sei und was nicht. Und da schneiden die Spätschriften deutlich schlechter ab - die jüdischen Parteiungen sind dafür ein beredtes Zeugnis, und wer sich mit der Geschichte der Kanonisierung der biblischen Literatur beschäftigt, wird um diese Einsicht nicht herumkommen."

Zur Kenntnis nehmen muß man das, nur warum sollte man dem Diktat von Menschen folgen, die nicht an Christus glauben? Und diese operieren immerhin mit einem "bis hierhin, nachher nicht". Wie will man das mit der Existenz des NT verbinden? Und ich kritisiere hier den Heiligen Hieronymus genauso wie die Nichtheiligen Luther und Zwingli, wenn es auch erst die letzteren waren, die damit argumentativ gegen bzw. für bestimmte Lehren operiert haben.

Erst in Verbindung mit sola scriptura wird eine solch willkürliche Ausscheideritis brandgefährlich, denn vorher machte es ja lehrmäßig keinen Großen Unterschied, ob eine Schrift nur drinnen oder draußen war.

"Ich persönlich hätte übrigens gegen eine Aufnahme der atl. Apokryphen in den biblischen Kanon nichts einzuwenden"

Das ist zwar schön, bringt uns aber auch nicht weiter.

"obwohl ich davon ausgehe, dass sich da in den nächsten Jahrzehnten evangelischerseits nichts ändern wird."

Wie sollte es auch: wer sollte dergleichen festlegen. Mindestens die Hälfte der Protestanten hat ohnehin noch nie etwas von diesen Büchern gehört und glaubt ganz ehrlich, die Bibel habe schon immer aus 66 Büchern bestanden.
Tobias Lampert (Gast) - 26. Jan, 12:44

Sorry, aber es ist ganz einfach nicht korrekt, Luther habe das sola scriptura mal eben aus Verlegenheit erfunden. Mit einer sauberen historischen Quellenuntersuchung jedenfalls hat das nichts zu tun. Nur weil das Prinzip des sola scriptura in der Leipziger Disputation in dieser terminologischen Gestat zum ersten Mal ausgesprochen wird, heißt das ja noch lange nicht, dass es ein spontaner Kunstgriff gewesen sei. Vielmehr lässt es sich in Luthers Denken in seiner Entwicklung ziemlich gut schrittweise nachvollziehen. Auch dazu gibt es jede Menge Literatur in der Forschung - und auch in der neueren römisch-katholischen Kirchengeschichtsforschung ist Dein Vorwurf so nicht mehr anzutreffen. Meiner Meinung nach ist das einfach Polemik aus vergangenen Zeiten.

Dass mit dem Verweis auf die Schrift allein nicht einfach alle Probleme aus der Welt geschafft sind (Kanonfrage etc.), habe ich nirgendwo behauptet. Das wäre naiv - hermeneutische Probleme gibt es aber potentiell auch zuhauf, wenn man an der Autorität des kirchlichen Lehramts festhält, sei es das ordentliche oder außerordentliche. Es gehört zum Glauben, dass sich mit einer Antwort, mit einer Struktur, mit einem Muster nicht einfach alles in Wohlgefallen auflöst.

Was das 'sola' meiner (und das ist nicht meine - wenn Du's mir nicht glaubst, lies Luther ;-)) Definition zufolge im Kern bedeutet, habe ich oben bereits ausgeführt: es war die reformatorische Antwort in der Frage nach der letztgültigen Begründungsinstanz. Wo es zu einem Widerstreit zwischen Tradition und Schrift kommt, komme der Schrift alleine das letzte Wort zu.

Was die Heiligenverehrung angeht: Du übersiehst, dass ich eine Unterscheidung zwischen Verehrung, Anrufung und Anbetung getroffen habe. Und einen ersten Hinweis darauf, warum die Heiligenanrufung aus evangelischer Perspektive vom biblischen Gesamtzeugnis her problematisch ist, habe ich ebenfalls bereits gegeben - Sichtwort Mittlerschaft Christi.

Ich habe nicht behauptet, es habe 1500 Jahre Götzendienst gegeben - ich verweise gerne noch einmal auf das Wörtchen "fiktiv". Kein Grund also, mich hier anzugreifen. Vielleicht hast Du auch übersehen, dass ich keineswegs dafür plädiere, sich dem Diktat der jüdischen Kanonisierung zu unterwerfen. Ich habe weiter oben sehr deutlich darauf hingewiesen, dass meines Erachtens einiges dafür spräche, die atl. Apokryphen auch evangelischerseits in den Kanon aufzunehmen - das hast Du ja bemerkt. Warum uns das nicht weiterbringen soll, ist mir rätselhaft. Wenn Du der römisch-katholischen Kirche zugestehst, dass sie sich auf Tradition beruft, die sich fortwährend entwickelt hat und weiter fortentwickelt, dann könntest Du es ja evtl. auch evangelischen Kirchen zugestehen, dass sie zu der einen oder anderen Entwicklung ein paar Jährchen brauchen.

Insgesamt würde ich gerne noch sagen, dass ich es schade finde, mit welcher Aggressivität Du diese Diskussion führst. Ich gestehe Dir gerne zu, anderer Meinung zu sein - ich nehme das ja auch für mich in Anspruch. Aber missliebige Standpunkte der Lächerlichkeit preiszugeben, indem man sie als gequirlten Mumpitz bezeichnet, ihnen Fouls und Willkür unterstellt etc. - das bringt uns nun wirklich nicht weiter. Davon abgesehen bin ich der Meinung, dass Christen eine solche Diskussions"kultur" nicht nötig haben, schon gar nicht, wenn sie sich ihres Glaubens fröhlich sicher sein können. Du magst mich als Ketzer, Spinner, Abweichler o.ä. betrachten - das ist Dein Problem. Aber wenn Du Dich schon auf ein Gespräch einlässt (niemand zwingt Dich dazu), fände ich es schön, wenn Du Dich in manchen Punkten etwas mäßigen würdest und darauf achtest, dass am anderen Ende des Internets auch ein Mensch aus Fleisch und Blut sitzt. Das muss an der Konsequenz in der Sache ja keinen Abbruch tun.

Gott mit Dir und viele Güße,
Tobias :)
Imrahil (Gast) - 26. Jan, 16:26

Das mit dem "fiktiv" ist ja so eine Sache. Zum gegenseitigen Verständnis möchte ich das folgende anmerken: Es ist nicht nur ein erfreulicher historischer Fakt, daß es 1500 Jahre keinen Götzendienst gegeben hat. Es ist auch vom Wesen der Kirche heraus nicht möglich, und daher auch als Fiktion untauglich, daß es einen geben könnte.

Übrigens: daß "die Tradition", und auch "das Lehramt" unfehlbar ist, müßte meines Erachtens von den Begriffen ausgehend auch ein Lutheraner einsehen. Eine götzendienerische Tradition ist doch nicht die Tradition der Kirche. Der Unterschied kann doch nur darin liegen, daß der Lutheraner meint, eine Identität zwischen der Amtskirche und dem mystischen Leib Christi nicht behaupten zu können. Während der Katholik glaubt, daß der Herr schon verhindern wird, daß die Kirche als solche vom Glauben abfällt.

Was die Letztbegründung angeht, so müßte man sich doch erstmal einigen können darauf, daß sie nicht in dem Buch gesucht werden kann, daß wir zwar ehrfurchtsvoll auf Grund einer besonderen Stellung in der Vorletztbegründung das Wort Gottes nennen, sondern nur im Wort Gottes, das Fleisch angenommen hat. (Ich berühre damit nicht die Frage, welche weiteren Hilfsmittel zur Begründung theologischer Aussagen zu Rate zu ziehen sind.)
str - 26. Jan, 18:26

Tobias,

So, wenn Luther das schon länger gedacht und halt erst in Leipzig gesagt hat, dann sollte es ja auch eine belastbare Begründung geben, warum denn Sola Scriptura gelten sollte (und bitte schön aus der Schrift, denn lutherischer Kirche und Tradition allein glaube ich nicht) und warum die Kirche 1500 Jahre ohne das Prinzip auskam und warum die Kirche über diese Zeit Schismen und Streitigkeiten leidlich lösen konnte, es im Protestantismus aber seither selten ohen Fürstenmacht gelang. Was interessiert ist die Wahrheit und die Konsistenz des Prinzips.


"Das wäre naiv - hermeneutische Probleme gibt es aber potentiell auch zuhauf, wenn man an der Autorität des kirchlichen Lehramts festhält, sei es das ordentliche oder außerordentliche. Es gehört zum Glauben, dass sich mit einer Antwort, mit einer Struktur, mit einem Muster nicht einfach alles in Wohlgefallen auflöst."

Aber darum geht es eben nicht. Auch im katholischen Glauben gibt es Fragen, die einfach nicht (sicher) zu beantworten sind, etwa das Schicksal ungetauft gestorbener Kinder. Da hat es viele Antworten gegeben, aber bei keiner handelt es sich um sicheres Glaubenswissen.

"Was das 'sola' meiner (und das ist nicht meine - wenn Du's mir nicht glaubst, lies Luther ;-)) Definition zufolge im Kern bedeutet, habe ich oben bereits ausgeführt: es war die reformatorische Antwort in der Frage nach der letztgültigen Begründungsinstanz. Wo es zu einem Widerstreit zwischen Tradition und Schrift kommt, komme der Schrift alleine das letzte Wort zu."

Das genau ist Sola Scriptura aber eben nicht. Klar ich mag nicht ausschließen, daß Luther irgendwo wieder eine "heißt allein die Schrift, aber nicht eine Schrift die allein bleibt"-Luther-Gedanken-Pirouette geben, aber die sind in jedem Fall absurd.

Du selbst beweist es ja in Deinem Verweis auf die Augustana: weil es in der Bibel nicht belegt sei, daß man Heilige anrufen oder verehren solle, dürfe man dergleichen auch nicht. Das ist genau ein Argument wie ich es kritisiert habe. Einen Widerspruch Tradition - Schrift gibt es doch in der Sache gar nicht, sowenig wie in den zehntausend anderen durch Luther & Co. aufgemachten Streitfragen.

Und selbst wenn das, was ich kritisiere, ein Vulgär-Skripturalismus wäre, den Luther nicht verträte, so wird er doch seit fünf Jahrhunderten im Protestantismus ja nicht selten praktiziert.

"Was die Heiligenverehrung angeht: ..."

Dein Argument habe ich schon gelesen und verstanden. Nur operiert das dann schon wieder auf einer anderen Ebene als das "Schriftargument". Halten wir fest, daß ein Schriftargument hier nicht ziehen kann, was dann natürlich den Verbindlichkeitsgrad dieser protestantischen Ablehnung verringert.

Inhaltlich scheint mir hier die übliche Protestantische Obsession, irgendwer könnte Gott bzw. Christus etwas abschneiden vorzuliegen: kein Messopfer, weil dies ja das Opfer Christi schmälern würde, keine Beteiligung des Gläubigen an seinem Heil, denn das wäre ja quasi Selbsterlösung und, oh graus!, Werkgerechtigkeit. Der Mensch hat gefälligst ein Esel zu sein, auf dem Gott oder Teufel reiten. Natürlich keine Heiligen und keine (reelle) Kirche, denn das beeinträchtigt die Mittlerschaft Christi. Aber warum dann nicht die EKD zumachen und alle christliche Predigt, Seelsorge, Sakramentenspendung einstellen, denn auch diese beeinträchtigt dann die Mittlerschaft Christi. Nicht zu vergessen: der Heilige Geist.

Du hast eine Unterscheidung zwischen Verehrung, Anrufung und Anbetung zwar einerseits getroffen, was aber völlig folgenlos bleibt, da Du doch wieder alles in einen Topf wirfst:

"Und da nach evangelischem Verständnis das gesamtbiblische Zeugnis gegen eine Anrufung oder gar Anbetung (und - es sei nocheinmal darauf verwiesen - hier besteht in evangelischer Perspektive ein potentieller Zusammenhang) der Heiligen spricht"

Es gibt ein gesamtbiblisches Zeugnis gegen die Anbetung von allem, was nicht Gott ist. Gegen die Verehrung dagegen gibt es dergleichen nicht. (Ja, es gibt ein paar Stellen, die Verehrung von Menschen kritisch sehen. Esther fällt mir zuerst ein, wenn auch wohlgemerkt hier nur geschildert wird, daß Mordechai so handelt, nicht das es ihm so geboten war. Anderseits gibt es doch auch einige Stellen, die etwas verschwommen mit dem Gottesbegriff umgehen, selbst Christus tut das in Zitierung eines Psalms.) Und gegen die Anrufung sehe ich gar kein Zeugnis.

"Ich habe nicht behauptet, es habe 1500 Jahre Götzendienst gegeben"

Du hast es zumindest suggeriert, was anbetracht des geschichtlich reellen Vorwurfs an unsere Adresse nicht ganz wenig ist. Ich rede ja auch nicht von "fiktiven Brunnenvergiftung jüdischerseits". Das Wörtchen "fiktiv" übt in Deinem Satz keine sinnvolle Funktion aus - was sollte denn ein "fiktiver Götzendienst" für ein argumentatives Gewicht haben. Eine Fiktion hat gar kein Gewicht.

"Vielleicht hast Du auch übersehen, dass ich keineswegs dafür plädiere, sich dem Diktat der jüdischen Kanonisierung zu unterwerfen. Ich habe weiter oben sehr deutlich darauf hingewiesen, dass meines Erachtens einiges dafür spräche, die atl. Apokryphen auch evangelischerseits in den Kanon aufzunehmen - das hast Du ja bemerkt."

Da habe ich auch nicht Dich kritisiert, sondern jene, die so argumentieren, einschließlich solch urkatholischer Größen wie Hieronymus.

"Wenn Du der römisch-katholischen Kirche zugestehst, dass sie sich auf Tradition beruft, die sich fortwährend entwickelt hat und weiter fortentwickelt, dann könntest Du es ja evtl. auch evangelischen Kirchen zugestehen, dass sie zu der einen oder anderen Entwicklung ein paar Jährchen brauchen."

Aber weil die protestantischen Kirchen doch nur die Bibel haben und noch nicht mal das wenige, was an Bekenntnistexten da ist, - zumindest in den Landeskirchen - irgendwie noch eine Rolle spielt. Wer sollte denn bitteschön eine solche Entwicklung betreiben. Wer festschreiben? Wer festhalten?

"Insgesamt würde ich gerne noch sagen, dass ich es schade finde, mit welcher Aggressivität Du diese Diskussion führst. Ich gestehe Dir gerne zu, anderer Meinung zu sein - ich nehme das ja auch für mich in Anspruch."

Und ebenfalls gestehe ich Dir das zu. Die Ernsthaftigkeit des (klassischen) Protestantismus habe ich nie bestritten. (Jetzt im Gegensatz protestantischen Hochschullehrern, die ihren Studenten die Behauptung, Jesu Vater sei Joachim gewesen, als "Lesart des biblischen Textes" verkaufen - wie diese Woche geschehen.)

Auch wenn ich mich flapsig ausgedrückt habe - daß die Bibel gegen die Anrufung Heiliger spricht, ist halt nun mal nicht wahr! So wenig wie Mariens ewige Jungfräulichkeit biblisch bezeugt ist!

Ich weiß sehr wohl, das am anderen Ende ein Mensch sitzt und wenn ich Dich verletzt habe, dann tut es mir leid. Sicher sind auch die Schreiber der CA keine Dummerle, aber nur allzu oft (auch hier) habe ich es erlebt, daß wir Katholen in diese Ecke gestellt werden, während jedes noch so absurde Wort Luthers (die gegen Juden und Bauern ausgenommen) - und da gibt es nunmal sehr viel - als quasiidentisch mit "biblischer Aussage" genommen wird.

Du kannst mich ja gerne davon überzeugen, daß es für diese oder jene Behauptung eine biblische Grundlage gibt.

Gott und seine Friede sei auch mit Dir,
str
Nachtwache (Gast) - 25. Jan, 22:03

Lesenswerte evangelische Theologen

Wer übrigens nach einem guten evangelischen Theologen sucht, den möchte ich auf Eduard Lohse hinweisen. Seine Schrift "Die Offenbarung des Johannes " erschienen bei Vandenhoeck und Ruprecht in Göttingen hat mit erstmals klar gemacht, dass es sichbei dieser "Apokalypse" nicht um ein Schreckens- sondern ein Trostbuch handelt.
( ich bin nicht evangelisch, sondern katholisch)

Tobias Lampert (Gast) - 25. Jan, 22:33

Ja, das ist ein guter - danke für die Erwähnung! Ich hätte noch jede Menge weitere Empfehlungen - für den Anfang nur einmal Helmut Thielicke (für Leute, die Theologie gerne auch "erbaulich" und zugleich mit denkerischer Tiefe verbunden haben wollen); dann kann man von Karl Barth immer lernen; Wolfhart Pannenberg (ist gerade auch für den lutherisch-katholischen Dialog sehr interessant); Eberhard Jüngel - und das sind mal nur die deutschsprachigen Systematiker.
ElsaLaska - 25. Jan, 22:40

Danke Nachtwache, und danke Tobias, dass Du immer so konstruktiv bist.
Tobias Lampert (Gast) - 26. Jan, 06:57

Elsa, ich wünschte, ich wäre häufiger noch konstruktiver ... - aber danke für die Rückmeldung, dann muss ich mir wenigstens nicht als kompletter Rüpel vorkommen. :)
Fidelis (Gast) - 25. Jan, 22:44

@Elsa

In deinem Blogeintrag klingt das ein bischen nach:"Weil wir das 1500 Jahre lang gemacht haben, muss es ja richtig sein." Sowas ist für mich ehrlich gesagt kein Argument. Wenn es um solche Themen wie Anrufung von Heiligen geht, dann sollte man dieses Thema einfach anhand der Bibel prüfen. Wenn also irgendwo in der Bibel steht, dass ich Heilige anrufen soll und wozu das gut sein soll und wer genau ein Heiliger ist und woran ich das erkenne, dann würde ich dem auch folgen. Allerdings konnte ich bisher nichts in der Bibel finden, wo sowas steht. Insofern ist es für mich irrelevant, ob die Kirchen schon seit 2000 Jahren etwas praktizieren, was ich in der Bibel nicht finden kann. ;-)

ElsaLaska - 25. Jan, 22:57

Fidelis, Jesus hat aber nicht zu allen Themen erschöpfend Stellung genommen. Dafür aber die Schüler der ersten Apostel und die Kirchenväter. Und die "Bibel" ist auch nur ein Konstrukt. Wie wir ja gesehen haben, wurden auch Teile von Luther verworfen. (Zu Recht oder zu Unrecht sei dahingestellt.)
Gibt es eine Passage zu Abtreibung im Evangelium? M. W. nicht?
(Bitte um Korrektur, falls doch.)
Aber in der Didache, der Lehre der 12 Apostel steht klar: Du sollst das Kind nicht im Mutterleib töten. Nur jetzt mal als Beispiel, warum sola scriptura nicht unbedingt immer funzt.
.U. (Gast) - 26. Jan, 01:17

Leider

bin ich gerade zu müde es auszuformulieren, die Links mögen genügen:
www.catholic.com/library/Intercession_of_the_Saints.asp
www.catholic.com/library/Praying_to_the_Saints.asp
www.catholic.com/library/Saint_Worship.asp
www.catholic.com/library/Relics.asp
http://armoredcatholic.com/S/intercession.html
http://armoredcatholic.com/S/venerationofsaints.html

Gut's Nächtle!
Monika M. (Gast) - 26. Jan, 08:35

Wenn...

...ich da mal eben meinen Senf beigeben darf: "Wer mein Jünger sein will, nehme sein Kreuz und folge mir nach" heißt es. Das "Nachfolgen" ist von den Anfängen an als "imitatio dei" gesehen worden: Als Nachahmung Gottes. Um Gott nachzuahmen, kann man NUR auf Jesus schauen, von dem das NT berichtet. Nur einer ist heilig - und das ist Gott. Dass Jesus, der Sohn Gottes, heilig ist, wird ja wohl kein Christ bestreiten. Wer ihm nachfolgt und das tut, was er tat, macht Jesus in seinem (ansonsten popeligen, naturhaften und gewöhnlichen) Leben sichtbar und nimmt teil an der Heiligkeit des einen Gottes.

Dass die Kirche seit den Anfängen diejenigen anruft, die in dieser Weise EINS mit Jesus geworden sind, ist unbestreitbar. Dieselbe Kirche, der wir das gesamte NT verdanken. Dieselbe Kirche, die entschieden hat, WELCHE Evangelien und anderen Texte im Canon aufgenommen wurden, auf dass die Welt Christus erkenne. Wenn Du dich also auf die Bibel berufst, berufst du dich auf dieselbe Kirche, die du für Heilige als "irrelevant" bezeichnest.
str - 26. Jan, 09:37

Wenn die Kirche - und damit meine ich die Christgläubigen - 1500 Jahre in die Irre gegangen sind und zwar allesamt (und da wäre ja Heiligenverehrung nur ein minder wichtiges Thema), dann wäre wohl der Heilige Geist machtlos und die ganze Verheißung desselben durch Jesus.

Elsas Argument ist m.E. eben ja nicht ein bloßes "haben wir immerschon gemacht" sondern auch die Frage nach den Rückkoppelungen auf die christliche Wahrheit.

Man kann nicht einfach so tun, als habe es Jesus und das NT gegeben und dann 1500 Jahre Dummköpfe, die alles falsch verstanden haben, bevor die Reformatoren die Wahrheit wieder hergestellt hätten. So kann man nicht operieren - und Luther dachte ja anfangs nur an höchstens 200 Jahre "Korrumpierung". Das wurde im Laufe des Protestantismus immer weiter ausgedehnt, bis man bei den Aposteln angelangt war. Als Käsemann von "Frühkatholizismus" in biblischen Büchern sprach, hat er damit die Bankrotterklärung des Protestantismus ausgestellt. Da sind die Mormonen doch schon ehrlich, mit einem Propheten einen Neuanfang zu machen.

Einfach nur in der Bibel nachschauen ist selten die Lösung. Und das sage ich mit all meiner Hochachtung vor der Heiligen Schrift, die mir schon mal die Bezeichnung "evangelikaler Katholik" eingebracht hat.
Imrahil (Gast) - 26. Jan, 11:21

Übrigens: Sobald man einmal voraussetzt, daß die Heiligen jetzt schon bei Gott sind - und dafür führt z. B. Prof. Ott durchaus biblische Begründungen auf - ist die Heiligenanrufung einfach nur eine (volkstümlicherweise vielleicht als etwas wirksamer angesehene) Variante des "wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind".
Fidelis (Gast) - 27. Jan, 09:05

Ist die "Anrufung" von Heiligen eigentlich ein Dogma? Also MUSS man als Katholik Heilige anrufen oder kann man das auch komplett ablehnen und auschliesslich zu Gott beten?

Kann man eigentlich auch Verstorbene "anrufen", die nicht durch die Kirche heilig gesprochen sind, z.b. die verstorbene Oma?

Mein Problem damit liegt irgendwie in dem Gottesbild, dass damit zusammenhängt. Ich bin halt absolut auf Gott fixiert im Glauben. Wenn ich irgendetwas habe, was ich vor Gott bringen will, dann mache ich das einfach im direkten Gebet zu Gott und weiss, dass er mich erhört und darauf reagiert wie er es möchte.

Deshalb ist es mir völlig unbegreiflich welchen Sinn das haben soll einen Heiligen anzurufen. Wenn ich z.b. krank bin und bitte Gott um Heilung, welchen Grund gibt es dann dazu ihn nicht direkt anzusprechen und ihn im Gebet zu bitten? Wozu brauche ich da einen Heiligen, der dann Gott überzeugen soll oder was auch immer? Die Chancen auf Heilung werden nicht steigen, wenn ich 50 Heilige anrufe, die dann Gott so lange bequatschen bis er mich endlich heilt. ;-) Gott ist ein liebender Vater und erhört alles, was man vor ihn bringt und wird dann in seiner Liebe darauf reagieren, wie er es will. Alles andere ist für mich irgendwie uninteressant.

str - 27. Jan, 09:25

Ob die Lehre in dieser Hinsicht als irgendwann dogmatisch definiert wurde, weiß ich nicht - es tut auch nichts zur Sache.

Es ist verbindliche Lehre der Kirche, daß ein Gläubiger Heilige anrufen kann. Man kann selbstverständlich auch stets direkt zu Gott beten, ohne Heilige einzuschalten. Man muß auch keine Heiligen verehren. Man kann jedoch nicht die Heiligenverehrung oder -anrufung in dem Sinne ablehnen, daß man sie für Götzendienst oder Sünder erklärt.

Ja, natürlich darf man Verstorbene, die man selbst für heilig hält, anrufen. Wie meinst Du hat die französische Nonne denn Johannes Paul angerufen?

Welchen Sinn das Anrufen haben soll? Bist Du im Leben auch so auf Gott fixiert, daß Du mit keinem anderen Menschen eine Silbe wechselst? Oder nur soweit nötig? Immer nur Gott um Hilfe bittest? Darum genau geht es hier.

@Fidelis

Bei pax et bonum gibt es eine Aufstellung der 245 Dogmen de fide, also dem höchsten Grad der Glaubensgewißheit.

154. Es ist erlaubt und nützlich, die Heiligen im Himmel zu verehren und sie um Fürbitte anzurufen.
155. Es ist erlaubt und nützlich, die Reliquien der Heiligen zu verehren.
156. Es ist erlaubt und nützlich, die Bilder der Heiligen zu verehren.

Nach meiner Interpretation muß man also glauben, daß man Heilige verehren und um Fürbitte anrufen darf, aber der Gläubige wird nicht gezwungen einen "Vermittler" einzuschalten. Heilige dienen als Vorbilder im Glauben, da jeder Heilige eine eigene Vita bzw. ein eigenes Charisma hat, entwickelte sich quasi eine Art Aufgabenteilung als Empfehlung der Kirche. Das bedeutet jetzt nicht, daß wenn man seinen Hausschlüssel verloren hat und den heiligen Augustinus um Fürsprache beim Finden anruft, daß der Schlüssel nur verloren ist, oder die Seele des Beters verdammt, weil der heilige Antonius für die Schusseligkeiten zuständig ist.

Wie str schon erläutert hat, kann man jeden Verstorbenen, den man für ein Vorbild im Glauben hält um Fürbitte anrufen, denn sonst wäre die Erhebung zu Ehren der Altäre als Selige oder Heilige unmöglich außer bei Märtyrern. Denn in diesen Fällen verlangt die Kirche den Nachweis eines Wunders auf eben die Fürsprache jenes (Noch-Nicht-)Heiligen oder Seligen als Göttliche Willensbezeugung, daß jene Person ein Vorbild im Glauben ist.

Selige und Heilige sind Inspiration im Glauben und nicht nach dem Tod zu Gebetserfüllungsgehilfen-Beamte auf Ewig verdonnert.

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