Elsas Nacht(b)revier



Francois Gérard: St. Térèse d'Avila



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Aktuelle Veröffentlichungen

"Ökumene mit Herzblut" - Besuch bei der griechisch-orthodoxen Gemeinde in MA-Luzenberg. In: Die Tagespost vom 8.9.2016.

"Eine orthdoxe Insel im Schwarzwald" - Auftakt zur Sommerserie Orthodoxie in Deutschland. Besuch bei der russisch-orthodoxen Gemeinde in Baden Baden. In: Die Tagespost vom 18. August 2016

"Die, welche uns den Gott des Todes predigen wollen" - Übersetzung eines Blogartikels von Kardinal Duka aus dem Tschechischen. In: Die Tagespost vom 13. August 2016

"Konvertiten" In: Die Tagespost vom 26. Juli 2016

"Teresa von Avila: Es gibt keinen Grund". In: Die Tagespost vom 23. Juni 2016

Rezension "Johannes Gschwind: Die Madonna mit dem geneigten Haupt". In: Die Tagespost vom 28. April 2016

Rezension "Peter Dyckhoff: Die Gottesmutter mit den drei Händen". In: Die Tagespost vom 21. April 2016

"Jacobus Voragine und seine Legenda Aurea Ausgabe lateinisch-deutsch". In: Die Tagespost vom 24. März 2016

"Ignatius jenseits von Legende und Vorurteil. Der Bericht des Pilgers und die Ignatius-Biografie von Pierre Emonet". In: Die Tagespost vom 19. Januar 2016

"Schicksalhafte Lektüre Die Taufkirche von Edith Stein in Bergzabern, wo ihr Weg der Heiligkeit begann" In: Vatican-Magazin Januar 2016

"Selbst ein Stein würde bersten. Interview mit Karam Alyas, Flüchtling aus Nordirak." In: Die Tagespost vom 4. Dezember 2015

"Am Ursprung eines stabilen Kerneuropa Gisela von Bayern und Stefan von Ungarn: Ein heiliges Paar, das zu Staatsgründern wurde" In: Vatican-Magazin Dezember 2015

"Hier wird nach Wahrheit gesucht. Ein Interview mit dem Konvertiten, Kampfkünstler und Schauspieler Michel Ruge." In: Die Tagespost vom 13. November 2015

"Leibhaftig, nicht als Symbol? Ein ungeschickter Priester: Das Blutwunder von Walldürn und die elf „Veroniken“ - In: Vatican-Magazin November 2015

"Martha und Maria in einer Person. Elisabeth Münzebrocks Porträt der Teresa von Avila" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2015

"Das Meisterwerk: Mann und Frau, die einander lieben." Zur Heiligsprechung der Eltern der hl. Thérèse von Lisieux. In: Vatican-Magazin Oktober 2015

"Glückssucher, Gelehrter und Vorbild. Ein gelungenes Porträt des heiligen Augustinus. In: Die Tagespost vom 27. August 2015"

"Hervorragende Brückenbauer. Ein Interview mit Simon Jacob, ZOCD u. Initiator des Project Peacemaker" In: Die Tagespost vom 21. August 2015

"Eine Tugend für Kämpfernaturen: Johannes Stöhr und die Tugend der Geduld." In: Die Tagespost vom 27.Juli 2015

"Wachen und Beten für die Welt. Ein Besuch bei den Trappistinnen auf dem pfälzischen Donnersberg." In: Die Tagespost vom 17. Juni 2015

"Ein Apostel der Armen: Der selige Paul Josef Nardini und seine Grabkapelle in Pirmasens" In: Vatican-Magazin Juni-Juli 2015

"Von der Tänzerin zur Ordensschwester. Irmgard Fides Behrendt Flucht aus dem Osten." In: Die Tagespost vom 8. Mai 2015

"Es ist eine simple Sache, zu lieben. Interview mit Torsten Hartung zu seiner Konversion." In: Die Tagespost vom 8. April 2015

"Meine Mutter stirbt an ALS" In: Christ und Welt - Beilage der "ZEIT", Ausgabe 17-2015

"Don Bosco und Maria Mazzarello" In: Vatican-Magazin April 2015

"Eine profunde Menschenkennerin. Zum dritten Band der Briefe Teresas von Avila" In: Die Tagespost vom 1. April 2015

"Katholisches Welttheater. Paul Claudel: Der seidene Schuh" In: Die Tagespost vom 19. März 2015

"Einbruch des Übernatürlichen. Michail Bulgakov: Der Meister und Margarita" In: Die Tagespost vom 7. März 2015

"Ganz Ohr für die Stimme des Herrn. Ein Kartäuser: Die Große Stille" In: Die Tagespost vom 3. März 2015

"An der Hand der großen Teresa". Eine Auswahl von Internetseiten zum 500. Geburtstag T. von Avilas. In: Die Tagespost vom 17. Februar 2015.

"Vom Krieg zum Frieden. Wie das Gefängnis für Torsten Hartung zum Tor der Gnade wurde." In: Die Tagespost vom 10. Februar 2015 (Buchbesprechung)

"Das Leben Jesu betrachten Ein Gespräch mit Pater Norbert Lauinger SAC vom Apostolatshaus in Hofstetten" In: Die Tagespost vom 31. Januar 2015

"Das Gebet ist die Drehscheibe des Christseins- Das Lebensbuch des heiligen Theophan des Einsiedlers bietet Einblick in den geistlichen Reichtum der Orthodoxie" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Digitale Karte des Ordenslebens - Das „Jahr der Orden“ im Internet und den sozialen Medien" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Eine Katakombenheilige im Exil Das Weinstädchen Morro d‘Alba in den Marken mit den Gebeinen der römischen Märtyrerin Teleucania." In: Vatican-Magazin Januar 2015

"Starke Frauen - Wenn Widerstand gegen herrschende Strukturen zur geistlichen Pflicht wird. Prophetinnen und Mahnerinnen in der Kirche." In: Die Tagespost vom 16. Dezember 2014

Auf Columbans Spuren. Eine unkonventionelle Pilgerreise." In: Die Tagespost vom 13. Dezember 2014

"Geistliche Paare: Der heilige Paulinus von Nola und seine Therasia" In: Vatican-Magazin Dezember 2014

"Die zeitlose Kunst des Sterbens. Nicht nur Hospizhelfer werden Peter Dyckhoffs Betrachtungen schätzen." In: Die Tagespost vom 20. November 2014

"Mystikerin des Apostolats. Mit Teresa von Avila Zugänge zur Spiritualität der Unbeschuhten Karmeliten finden" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2014

"Was die Mumien erzählen. Die Bruderschaft vom guten Tod und die Chiesa dei Morti in Urbania" In: Vatican-Magazin November 2014

"Teresa von Ávila und Johannes vom Kreuz. Die unbeschuhte Reformerin und ihr Vater, der „doctor mysticus“" In: Vatican-Magazin Oktober 2014

"Gottvertrauen als Balsam und Ansporn. Carlo Maria Martinis spirituelles Vermächtnis" In: Die Tagespost vom 4. September 2014

"Unter den Märtyrern der Gegenwart. Soon Ok Lee hat die Haft in einem nordkoreanischen Straflager überlebt und zum christlichen Glauben gefunden." In: Die Tagespost vom 16. August 2014

"Zeugen monastischer Kultur. Seit 20 Jahren gibt es das Netz cluniazensischer Stätten im Schwarzwald." In: Die Tagespost vom 17. Juli 2014

"Franziskus-Effekt in Umbrien. Steigende Pilgerzahlen in Assisi und eine Friedensmission im Heiligen Land." In: Die Tagespost vom 12. Juni 2014

"Im Bunker fing alles an. Franco de Battaglia schildert die Anfänge der Fokolarbewegung." In: Die Tagespost vom 5. Juni 2014

"Eine Oase der Stille-nicht nur für Zweifler. Zum 850. Todestag der hl. Elisabeth von Schönau" In: Vatican-Magazin Juni_Juli 2014

"Sie zum Lächeln zu bringen wird unser aller Lieblingsbeschäftigung" Buchbesprechung Sandra Roth: Lotta Wundertüte. In: Die Tagespost vom 24. Mai 2014

"Gelungene Ouvertüre. Der Postulator Johannes Pauls II. hat eine lesenswerte Papstbiografie vorgelegt." In: Die Tagespost vom 24. April 2014

"Kloster Wittichen und die selige Luitgard" in: Vatican-Magazin Mai 2014

"Clemens Brentano und die selige Anna Katharina Emmerick" in: Vatican-Magazin April 2014.

"Wohltuend für Seele, Geist und Körper Der heilige Ulrich von Zell und sein „durch Wunder berühmtes Grab“ im Schwarzwald" In: Vatican-Magazin März 2014

"Spiritualität der Heiligen. Bischof Paul-Werner Scheele stellt Glaubenszeugen aus allen Zeiten vor." In: Die Tagespost vom 27. Februar 2014

"Hinaus in die Randgebiete der menschlichen Existenz. Der hl. Vinzenz von Paul und die heilige Louise de Marillac." In: Vatican-Magazin Februar 2014.

"Blind geboren - Doch dann geschah das Wunder. In jener Zeit, als das Christentum aufzublühen begann: Die heilige Odilie auf dem Mont Sainte-Odile im Elsass." In:Vatican-Magazin Januar 2014.

"Römische Geschichte einmal anders." Rezension zu Ulrich Nersingers Buch "Die Gendarmen des Papstes." In: Die Tagespost vom 7. Januar 2014

"Die Bärin wies den Weg. Die heilige Richardis und Unsere liebe Frau in der Krypta in Andlau." In: Vatican-Magazin Dezember 2013

"Schatten auf der Soldatenseele". In: Die Tagespost vom 3. Dezember 2013

"Über den Brenner nach Rom. Ein neuer Pilgerführer mit Etappenheiligen." In: Die Tagespost vom 28.10.2013

"Eine neue Idee von Liebe - Der Troubadour Jaufré Rudel und seine ferne Prinzessin." In: Vatican-Magazin Oktober 2013

"Zeigen, dass sie ein Werkzeug Gottes war. Die Neuausgabe der Vita der heiligen Hildegard." In: Die Tagespost vom 17. September 2013.

"Licht ihres Volkes und ihrer Zeit". Die Lektüre ihrer Briefe eignet sich in besonderer Weise, um die hochbegabte Menschenführerin Hildegard von Bingen kennenzulernen. In: Die Tagespost vom 17. September 2013

"Eine Art intensivierte Straßenpastoral" - ein Gespräch zum Jahr des Glaubens mit dem Augustiner-Chorherrn und Bloggerkollegen Hw. Alipius Müller. In: Die Tagespost vom 24. August 2013

"Das flammende Siegel des hl. Ignatius. Die Eremo delle Carceri bei Assisi" In: Vatican-Magazin August-September 2013

"Mehr als exotische Aussteiger. Ein Buch gibt Einblicke in das Leben moderner Eremiten." In: Die Tagespost vom 11. Juli 2013

"Geistliche Vitaminspritzen. Gesammelte Johannes-Perlen aus einem reichen Leben." In: Die Tagespost vom 4. Juli 2013

"Das entflammte Herz. Die Ewigkeit als Maß: Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal." In: Vatican-Magazin Juli 2013

"Und Christus berührte das kranke Bein. Wie der heilige Pellegrino von Forlì zum Patron der Krebskranken wurde." In: Vatican-Magazin Juni 2013

"Ida Friederike Görres und Joseph Ratzinger - die tapfere Kirschblüte und ihr Prophet in Israel." In: Vatican-Magazin Mai 2013

"Kein Maß kennt die Liebe" - über die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern und das Jubiläumsjahr in Kloster Hegne. In: Die Tagepost vom 20. April 2013.

"Liebe, Wahrheit, Schönheit-das gesamte Pontifikat Benedikts XVI." - Die Buchbesprechung zu A. Kisslers Buch "Papst im Widerspruch." Online hier.

"Zuversicht statt Zweifel. Bologna und die heilige Katharina."In: Die Tagespost vom 13. April 2013

"Und in dir wird man einst die Herrlichkeit Gottes sehen" über die heilige Katharina von Bologna. In: Vatican-Magazin März-April 2013

"Schutzschirm für die Gemeinschaft. Christoph Müllers Einführung in die Benediktsregel" In: Die Tagespost vom 7. März 2013

"Fritz und Resl: Gottes Kampfsau und Jesu Seherin" In: Vatican-Magazin Februar 2013 anlässlich des 130. Geburtstags von Fritz Michael Gerlich.

"Jakub Deml-Traumprosa, die vom Jenseits erzählt" In: Die Tagespost vom 9. Februar 2013

"Der Tod ist nicht relativ" In: Die Tagespost vom 7. Februar 2013

"In heiligen Sphären. Mensch und Welt lassen sich nicht entsakralisieren" In: Die Tagespost vom 5. Februar 2013

"Die tapfere Heilige, die nicht sterben wollte Die Märtyrerin Cristina und das Blutwunder von Bolsena." In: Vatican-Magazin Januar 2013

"Alles andere als Rettungsroutine. Aus den Schätzen der Kirche schöpfen: Warum Beichte und Ablass ein Comeback verdient haben." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Leitsterne auf dem Glaubensweg. Katholische Großeltern spielen eine wichtige Rolle bei der Neuevangelisierung." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Das Netz der virtuellen Ewigkeit.Tod und Gedenken im Internet." In: Die Tagespost vom 29. November 2012.

"Der Friede auf Erden fängt zwischen Männern und Frauen an. Marias "Fiat" und Josefs "Serviam". Engel führten sie zum außergewöhnlichsten Ehebund der Weltgeschichte. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Der Marathon-Mann" - mein Porträt von S. E. Bischof Tebartz-van Elst. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Versperrter Himmel, öffne dich!" Über die Wallfahrt der totgeborenen Kinder zu Unserer lieben Frau von Avioth. In Vatican-Magazin November 2012.

"Ein französischer Vorläufer des heiligen Franziskus - zum 800. Todestag des Hl. Felix von Valois." In: Die Tagespost vom 3. November 2012

"Die Macht der Mystikerinnen" anlässlich der Heiligsprechung von Anna Schäffer. In: Die Tagespost vom 20. Oktober 2012

"Was für eine Frau!" Zur Vereinnahmung der hl. Hildegard von Esoterikerin und Feministinnen. In: Die Tagespost vom 9. Oktober 2012

Über den Kapuzinerpater Martin von Cochem zu seinem 300. Todestag. In: Die Tagespost vom 29. September 2012

"Die Kirche-ein Krimi?" in: Die Tagespost vom 30. August 2012.

"Wieder gefragt: Exorzismus!" in: PUR-Magazin September 2012

"Mir ist das Brevier wichtig geworden!" Ein Interview mit dem evang. Pfarrer Andreas Theurer, der in die katholische Kirche eintreten wird. In: Die Tagespost vom 14. August 2012

"Im Vorhof des Himmels" Die hl. Edith Stein und ihr Seelenführer, der Erzabt von Beuron. In: Vatican-Magazin August-September 2012

"Durch Gottes Gnade ein Kind der Kirche" - Edith Stein, Erzabt Raphael Walzer von Beuron und die Enzyklika Mit brennender Sorge. In: Die Tagespost vom 9. August 2012.

Der Cammino di San Francesco-Heiligtümer im Rieti-Tal. In: PUR-Magazin Juli.

Die Opfer der Bundeswehr. Mein Interview mit dem Afghanistan-Veteranen R. Sedlatzek-Müller. In: Die Tagespost, Ausgabe vom 14. Juni 2012

"Mehr als Dinkel und Kräuter: Ein Kernkraftwerk des Heiligen Geistes - die hl. Hildegard von Bingen" In. Vatican-Magazin Juni-Juli 2012

"Wie eine lodernde Feuersäule Die heilige Veronika Giuliani" In: Vatican-Magazin Mai 2012

"Die Vollblutfrau, die den Erlöser liebte: Kronzeugin des Osterereignisses: Die Geschichte von Jesus und Maria Magdalena." In: Vatican-Magazin April 2012

"Ich fühle mich als Frau in der Kirche nicht diskriminiert" Ein Interview mit mir von Petra Lorleberg für kath.net

"Die virtuelle Engelsburg hat standgehalten" in: Die Tagespost vom 22. März 2012

"Die Sowjets traten, rissen, schlugen, brannten - aber immer wieder haben die Litauer ihren Kreuzeshügel aufgebaut". In: Vatican-Magazin März 2012

"Katholische Bloggerszene stiftet Ehe" Interview mit Phil und Hedda in: Die Tagespost vom 13.März 2012

Und Du wirst mal Kardinal!" Prags Erzbischof verkörpert das Durchhaltevermögen der tschechischen Christen. In: Die Tagespost vom 18. Februar 2012

"Wo Liebe ist, ist Eifersucht nicht weit: Alfons Maria de Liguori und Schwester Maria Celeste Crostarosa, Gründer des Redemptoristenordens". In: Vatican-Magazin Ausgabe Februar 2012

Neue Kolumne über geistliche Paare: "Mann-Frau-Miteinander-Kirchesein" In: Vatican-Magazin Ausgabe Januar 2012

Unsagbar kostbare Göttlichkeit - Gold, Weihrauch und Myrrhe: Die Gaben der Heiligen Drei Könige. In: Die Tagespost vom 5. Januar 2012

"Wo die Pforten des Himmels offen sind. Loreto in den italienischen Marken". In: Vatican-Magazin Dezember 2011

"Ein Schatz, der fast zu groß für diesen Erdball ist". In: Liebesbriefe für die Kirche. Hrsg. Noe, Biermeyer-Knapp. Bestellbar hier.

Der Papst meines Lebens - Vatican-Magazin spezial zum Papstbesuch

Norcia - der Geburtsort des heiligen Benedikt: "Als sich der Erdkreis verfinstert hatte" In: Vatican-Magazin August-September 2011

In englischer Übersetzung online hier: When the world had darkened<

Der Vatikan und die Blogger - Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Poetische Pilgerorte-Reisen ins mystische Mittelitalien. Erschienen im MM-Verlag.


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Am Rande.

Am 11. November, dem Tag, an dem in den USA und vielen europäischen Staaten der „Tag der Veteranen“ begangen wird, strahlte der NDR frühs um 6 Uhr 05 einen vollmundig angekündigten Audiobeitrag von Jan Ehlert mit einem löblichen Anliegen aus: „Ausgedient und abgetreten“ – darin sollte nicht nur über den generellen Umgang mit deutschen Veteranen berichtet werden, sondern auch explizit „welche Rolle dabei Gläubige einnehmen können - als Militärseelsorger, Beichtväter aber auch als kritische Stimme in der Gesellschaft“. So die Vorankündigung.
Lobenswert ist zunächst an dieser Stelle, dass Jan Ehlert das gesellschaftlich allseits vernachlässigte Thema zu genau diesem Datum aufgegriffen und eine zwar informative, aber leider nicht besonders ausgewogene Sendung daraus gemacht hat.
Eins vorweg geschickt: Die Militärseelsorge ist sowohl von katholischer als auch evangelischer wie auch überreligiöser Seite eine ebenso wichtige und fundamentale Pastoral, wie etwa die Notfallseelsorge. Hier geht es um existentielle, grundlegende Themen des Menschseins, hier geht es, kurz und gut, um Leben und Tod.
Soldaten brauchen unsere intensive Betreuung, das sollte für jeden denkenden Gläubigen völlig auf der Hand liegen – um so enttäuschender ist es dann, wenn man im Rahmen dieser Sendung, die den Veteranen gewidmet ist, von einem protestantischen Vertreter der Militärseelsorge wieder die bedenkentragenden Allgemeinplätze über das fünfte Gebot, welches da angeblich laute „Du sollst nicht töten!“ hören muss.
Ein Soldat, der in Notwehr tötet, um einen Kameraden aus einer Gefahrensituation zu befreien, ein Soldat, der Angreifer gegen unschuldige Zivilisten (die Witwen und Waisen aus dem Evangelium!) verteidigt und dabei sich genötigt sieht, brutale Angreifer zu töten, verstößt sicherlich gegen kein einziges Gebot, sondern handelt im Sinne Jesu, die Kleinen zu schützen. Nötigenfalls mit seinem eigenen Leben, das er bereit ist, hinzugeben. („Für seine Freunde! Auch das ist evangeliumsgemäß, aber es geht noch viel weiter: Für Menschen, die er gar nicht kennt.)
Wir reden jetzt vom Idealfall, das liegt auf der Hand.

Und der Idealfall lautet: "Du sollst nicht MORDEN!" - so die wörtliche Übersetzung aus der Bibel.

Dass der Krieg ein schmutziges Geschäft ist, braucht man hier nicht auszubreiten, this goes without saying.
Dass aber deutsche Veteranen nun, traumatisiert, seelisch verwundet, von allen im Stich gelassen, sich anhören müssen, sie sollten ja aber nicht töten, ist in dem Zusammenhang, der in der Sendung geriert wurde, grotesk. Denn in den allermeisten Fällen wurden ihre Kameraden ERMORDET, wurde eine Anschlag auf sie verübt, mussten sie mit einer Situation klar gekommen, in der ganz sicherlich der Verweis auf ein Gebot, das sie in diesem Falle gar nicht betrifft, überhaupt nicht weiterhilft. Von solcherart Seelsorge bin ich enttäuscht, ja, ich bin sogar emotional berührt – in dem ich ganz einfach wütend werde.
Es gab ein großartiges Zeugnis einer Frau, die sich für Soldaten einsetzt, natürlich wird sie angespuckt und angefeindet in Deutschland für ihr Engagement. Es gab den guten Hinweis auf das Buch von Robert, das ich auch schon besprochen habe.
Dann kam das Thema auf einen möglicherweise für Deutschland geplanten Veteranentag – wann, wie und überhaupt. Sicher, da war mal Adolf Hitler im Zusammenhang mit dem Datum, aber muss uns der eigentlich jeden Zugang zum Guten verbauen für alle Ewigkeit? Ich war ursprünglich auch gegen den 11. November, nun gefällt mir das Datum umsomehr, wegen des Hl. Martins, den man auch als Atheist lieben und als Vorbild nehmen kann – ich verstehe nur nicht, wieso der Herr von der evangelischen Militärseelsorge wieder alles in Frage stellen musste, in dem er drauf hinwies, dass ja schließlich auch Entwicklungshelfer und Krankenschwestern wertvolle Arbeit leisten würden – das tun sie mit Sicherheit – nur was hat das mit dem Thema „Ein Tag nur für deutsche Veteranen“ zu tun? Wir können ihn schließlich schlecht mit dem Holocaustgedenktag zusammenlegen, nur weil unser Denken scheinbar stets nur noch inklusiv diktiert wird, oder?
Anzumerken bleibt a) Lassen wir halt die Veteranen via den Deutschen Bund der deutschen Veteranen entscheiden und b) hört endlich auf, unseren Soldaten irgendeinen Unsinn zum 5. Gebot einzureden, der weder pastoral noch theologisch wirklich begründbar ist. Vor allem sogar deswegen, weil ich keinen einzigen Beichtvater, wie im Programm angekündigt, gehört habe.:) )

[Ich bin hier übrigens für zusätzliche Kommentare, auch korrigierender Art, durchaus dankbar, insbesondere von Betroffenen. Ja, man kann und darf hier widersprechen.]
Il capitano (Gast) - 11. Nov, 20:03

Das hebräische Wort 'ratsah' bedeutet eindeutig 'morden'. Das fünfte Gebot soll nicht nur vor Sünde bewahren, sondern auch dazu auffordern, Gutes zu tun und sich für das Leben einzusetzen. Damit zusammenhängend sind die sieben Werke der Barmherzigkeit besonders wichtig.

Im fünften Gebot verbietet Gott den Leib und das Leben eines anderen Menschen zu verletzen. Er verbietet die bewusste, die geplante Tötung eines Menschen -also Mord. Auch darf niemand sich das Leben selbst nehmen, denn allein Gott gibt und nimmt das Leben. Ebenso verboten ist die Tötung eines ungeborenen Kindes im Mutterleib.

In kriegerischen Handlungen wird allerdings seitens der Bundeswehr und ihrer einzelnen Soldaten nicht geplant getötet, denn der Vorsatz, einen Menschen zu ermorfden, fehlt gänzlich. Somit hat kein Soldat, der im Einsatz einen Gegner töten musste, einen Verrstoß gegen das fünfte Gebot begangen. Gegenteilige Behauptungen sind fehl am Platz, da sie keineswegs der wahrheitsgetreuen Definition des fünften Gebotes entsprechen.

Imrahil (Gast) - 12. Nov, 13:12

Stimme zu: der Vorsatz, einen Menschen zu *ermorden*, fehlt (in der Theorie) gänzlich.

Was den Vorsatz, einen Menschen erlaubt zu töten (ja, das gibt es), betrifft, wäre ich mir da nicht ganz so sicher. Ich weiß nicht, ob in Afghanistan Scharfschützen eingesetzt werden, aber bei denen fällt "kampfunfähig schießen" als Alternative aus. Und ja, der Spruch in der AGA war: (Zugführer) "Ein Soldat wird zu keinem anderen Zweck ausgebildet als um Menschen zu töten." (Rekrut) "Oder kampfunfähig zu schießen." (Zugführer, sinngemäß) "Und dann geht's zehn Zentimeter daneben und selbst wenn nicht, stirbt er an einer Entzündung".

Und dann gibt es durchaus auch noch die militärische Schwäche, die beim Töten der Feinde eben nicht nur den militärischen Auftrag erfüllen, sondern vielleicht nur allzu verständliche Rachegelüste befriedigen will. Und das wäre dann meiner Meinung nach im Bereich des 5. Gebotes zu beichten. Und dann, ähm, nicht endlos breitzutreten.

All das wird aber durch so ein heute leider oft zu hörendes Gelaber von wegen daß Soldaten per se gegen das 5. Gebot verstoßen (sogar zu hören mit dem wohlmeinenden "aber so ganz funktioniert das mit dem 5. Gebot wohl nicht") natürlich noch mehr verdunkelt.
Imrahil (Gast) - 12. Nov, 13:47

Und dann gibt es [...] die *menschliche* Schwäche.
Il capitano (Gast) - 12. Nov, 14:20

Ich würde jetzt nicht von einer Erlaubnis zum Töten sprechen wollen. Diese haben ja nur die Doppel-Null-Agenten Ihrer Majestät ;-) Spaß beiseite. Natürlich lernt der Soldat das Töten. Aber nicht das Morden. Auch ein Scharfschütze sucht sich sein Ziel nicht bewusst aus und plant auch die Tötung nicht, es liegt also kein typisches Mordmerkmal vor.

Das fünfte Gebot bezieht sich aber auf Mord, nicht auf Tötung. Dasss es IMMER eine Gewissenfrage sein wird, ist klar. Die Frage ist allerdings, ob ein Soldat mordet oder tötet, ob er gegen ein Gebot verstößt oder nicht. Und hier muss meines Erachtens die Seelsorge ansetzen.

Übrigens lautete im Einzelgespräch der erste Spruch meines einstigen AGA-Zugführers: "Sie sind nicht Soldat um den Frieden zu schützen, sondern um sich auf einen Krieg vorzubereiten!"
Il capitano (Gast) - 12. Nov, 14:56

Und ja @Imrahil, wenn ein Soldat aus Rache tötet, qualifiziert sich die Tötung zum Mord oder zum Totschlag. Dann liegt nicht nur ein zu beichtender Verstoß gegen das fünfte Gebot vor, sondern ggf. auch eine Sanktion durch ein Strafgericht.
Imrahil (Gast) - 13. Nov, 00:51

Ich hatte eine Situation vor Augen, in der ein Soldat objektiv rechtmäßig handelt (zum Beispiel bewaffnete feindliche Schützen bekämpft), aber mit seinem Beweggrund etwas gewaltig schiefläuft (etwa Gedanken wie "schon ein geiles Gefühl, Menschen sterben zu sehen" oder "ich hasse die Angehörigen dieser Nation" oder so weiter). In dem Fall wird kein Gericht ihn sinnvollerweise verurteilen, weil der Staat nicht ins Herz zu schauen hat... deswegen habe ich nicht an ein Gericht gedacht. Ansonsten hast Du natürlich völlig recht.
Il capitano (Gast) - 13. Nov, 13:07

Alles klar, solche Menschen gibt es natürlich auch, da stimme ich völlig mit dir überein. In derartigen Fällen ist natürlich das fünfte Gebot eindeutig betroffen, die Gerichtsbarkeit hingegen nicht. Ich war gedanklich bei Soldaten, die unrechtmäßig handelten, wie der derzeit von einem US-Militärgericht wegen Mordes angeklagte Feldwebel Bales ...
ElsaLaska - 11. Nov, 20:44

Es nervt mich,

dass ich als "Gläubige", ich wurde glaub ich wohl angefragt in der Zusammenfassung der Sendung, keinem Soldaten, der hier betroffen ist, mal ein ermunterndes Wort sagen kann. Zur katholischen Militärseelsorge kann ich nichts sagen, die wurden ja meines Wissens nicht erwähnt. Aber dem Herrn von der evangelischen hätte ich einiges zu sagen.

ElsaLaska - 11. Nov, 20:45

Kurz und gut ich ärgere mich.

Braut des Lammes (Gast) - 11. Nov, 20:45

Ich bin vor einiger Zeit von einem Militärseelsorger ums Gebet gebeten worden: er hat unter anderem die traurige Pflicht, den Angehörigen die Nachricht davon zu bringen, daß ihr Sohn oder ihre Tochter im Einsatz gefallen sind. Die Militärseelsorger wie diese Soldaten brauchen unser Gebet, nicht unsere Mißbilligung.

ElsaLaska - 11. Nov, 20:49

@Braut des Lammes

Darum geht es doch nicht.
Das weißt Du auch - die Pflicht eines Militärseelsorgers besteht gewiss nicht darin, ausschließlich Todesnachrichten zu überbringen.
Ich habe hier schon oft meine Wertschätzung ausgedrückt für Militärseelsorger, ich interessiere mich sehr für diesen Bereich, aber es kann ja wohl nicht sein, dass man Soldaten im Feld mit dem Vermerk "Du sollst nicht töten" abfertigt - so das geschieht. Ich finde, dann kann man schon mehr aufpassen!
Braut des Lammes (Gast) - 11. Nov, 23:00

Das ist jetzt ein Mißverständnis, Elsa (ich dachte, das wäre vom Kontext her klar): mit Mißbilligung warst natürlich nicht *Du* gemeint, sondern der Militärpfarrer aus der Sendung
ElsaLaska - 12. Nov, 14:43

@Braut des Lammes

Ah - okay! Jetzt ist klar! Danke für die Klarstellung:-)
Fidelis (Gast) - 11. Nov, 21:45

Also ich würde bei diesem Thema unterscheiden, ob ein Soldat sein eigenes Land und seine Landsleute/Familie vor fremden Agressoren verteidigt, oder ob ein Soldat in ein anderes Land einmarschiert und sich dort wehrende Milizen erschiesst.

Ich sehe nicht was daran rechtmässig sein soll zum Beispiel ein fremdes Land (wie Afghanistan) zu besetzen, dort Häuser, Dörfer, Städte zu bombardieren oder irgendwelche Menschen zu erschiessen, die sich militant gegen die Besatzung ihres Landes wehren.

Gut, man könnte sagen, das sind politische Entscheidungen und dafür ist nicht der einzelne Soldat verantwortlich, sondern die Regierungen.

Aber zumindest bei der Bundeswehr ist die Beteiligung an solchen Einsätzen freiwillig, niemand wird dazu gezwungen, sondern entscheidet sich bewusst dazu sich daran zu beteiligen.

ElsaLaska - 11. Nov, 21:51

@fidelis

Überhaupt keine Gegenwehr gegen deine Argumente. Was haben die Deutschen da zu suchen? Nix. Das Parlament (!!! DAS VOLK)hatte halt mal entschieden...
Aber weißte, wenn ich jetzt wieder sehe, was in Pakistan läuft, kein Einsatzgebiet ich weiß - ich war vor Jahren selbst mal da - und jetzt das noch mit der kleinen Malala, ja, dann könnte ich...

(Zum Rest verweise ich allerdings auf die Erläuterungen von il capitano direkt unter mir.)
Il capitano (Gast) - 11. Nov, 22:36

Die Taliban in Afghanistan sind keine einheimische Miliz, die gegen ausländische Aggressoren kämpft, sondern eine großenteils aus Ausländern bestehende, bewaffnete Gruppierung, die die gewählte Regierung stürzen und einen islamistischen Staat errichten will. Die Bundeswehr ist nicht freiwillig dort, sondern aufgrund einer UN-Resolution, auf Wunsch der afghanischen Regierung und im Rahmen der NATO. Deutsche Kampfflugzeuge sind in AFG nicht stationiert.

Einen Anspruch auf Seelsorge haben alle Gläubigen. Auch ein Schwerstverbrecher wird seelssorgerisch betreut, obwohl er seine Taten freiwillig und bewusst begangen hat. Bei ehrlicher Reue kann er mit Vergebung rechnen. Medizinische und psychologische Betreuung wird jedem Menschen gewährt, der sie benötigt, ungeachtet dass ein Verunfallter freiwillig Bauarbeiter wurde oder als Burn-out-Betroffener freiwillig Lehrer wurde.

Warum sollte den Soldaten verweigert werden, was alle anderen Menschen beanspruchen können? Weil sie Soldaten sind?
Gerd (Gast) - 12. Nov, 12:38

Erinnerung..

...an meine Musterung (1979) werden wach, wenn ich die Kommentare lese. Vielleicht dieser Gedanke: Für mich war es klar, dass ich Soldat werden wollte. Ich wollte mein Land, das ich liebe, verteidigen wenn es nötig ist. Ich war mir bewusst, dass ich in einem Rechtsstaat lebe, der mir die Freiheit der Meinung garantierte und die Würde des Menschen als für unantastbar erklärt. Für mich stellte sich die Frage des Tötens in diesem Moment überhaupt nicht. Sie hätte sich gestellt, wenn ich in einer Diktatur aufgewachsen wäre, die agressiv das Leben ihrer Bürger bevormundet und keine freie Meinungsäußerung geduldet hätte. Dann erst dann wäre ich zum Widerstand verpflichtet gewesen. Dann erst dann, hätte der Vorwurf des Mordens seine Berechtigung gehabt. Alles andere ist Quark mit Soße.

Leider wurde ich für untauglich befunden.
ksu (Gast) - 12. Nov, 16:50

@Gerd

Eine Diktatur hätte keinen Widerstand geduldet, die hätte Dich in die Armee gezwungen.

Du glaubst also, in einer Demokratie gibt es keine ungerechte Kriege? Kriege um Einfluss und Öl? Ernsthaft? Vietnam?

Deutschland wird am Hindukusch verteidigt. Glaubt das heute wirklich noch jemand?

Die meisten Kriege wurde - mindestens am Anfang - von der Mehrheit eines Volkes unterstützt. Anders ist es auch für eine Diktatur oft nicht möglich, einen Krieg zu führen. Insofern garantiert Demokratie keine gerechten Kriege.

Aber - Du kannst natürlich jedes Gegenargument als "Quark mit Soße" beiseite schieben. Beruhigt das eigene Gewissen und man muss nicht nachdenken ...
Il capitano (Gast) - 12. Nov, 17:36

Zumindest die Christen und andere nach dem Sieg Nordvietnams in Umerziehungslagern verschwundenen und geschundenen Menschen würden von einem gerechten Krieg der Demokratie gegen eine Diktatur reden, vermute ich mal. Die deutschen Veteranen sind dafür ohnehin nicht zuständig. Ebenso wenig tragen sie die Verantwortung für den albernen Spruch eines früheren Verteidigungsministers.

Ohnehin kann man in der heutigen geopolitischen und geostrategischen Situation die Clausewitz'sche Theorie vom gerechten Krieg kaum noch anwenden. Unterschieden werden muss mittlerweile zwischen gerechtfertigten und nicht gerechtfertigten Militäreinsätzen. Aus meiner Sicht ist der Einsatz der Bundeswehr aus mehreren Gründen gerechtfertigt. Verstehen oder gar mögen muss man ihn dennoch nicht.
ksu (Gast) - 12. Nov, 17:43

Klar gibt es ganz oft Gruppen in einem Land, die den Einmarsch eines anderen Landes begrüßen. Deswegen muss er noch lange nicht gerechtfertigt sein. 1980 wurden die Sowjets auch von einer (selbst ernannten) afganischen Übergangsregierung um Hilfe gebeten...

Ich hatte aber auch nur auf Gerd's naive Sicht geantwortet, der meinte, wenn er "in einem Rechtsstaat lebe, der mir die Freiheit der Meinung garantierte und die Würde des Menschen als für unantastbar erklärt. " dann kann er blind jeden Befehl gehorchen, weil ein solcher Staat ja nur gerechte Kriege führen kann.
Il capitano (Gast) - 12. Nov, 18:05

Sicher, was gerechtfertigt und nicht gerechtfertigt ist, lässt sich nur im jeweiligen Einzelfall entscheiden. Und natürlich ist auch in demokratischen Armeen nicht jeder Befehl gerecht oder gerechtfertigt. So finde ich bspw. die Landung der Alliierten in der Normandie 1944 gerechtfertigt, die Erschießung von Kriegsgefangenen hingegen nicht.

Die Taliban würden jedenfalls die Anwesenheit der Bundeswehr und anderer ausländischer Streitkräfte für nicht gerechtferttigt halten, denn die stören beim Wiederaufbau ihres Islamischen Emirats Afghanistan ...
Gerd (Gast) - 12. Nov, 18:35

@KSU

>>Eine Diktatur hätte keinen Widerstand geduldet, die hätte Dich in die Armee gezwungen.<<

Genau, deswegen ist der Widerstand dann auch dringend notwendig. An diesem Widerstand zerbrechen alle Diktaturen. Wobei natürlich gilt: Die Wahrheit braucht einen Mutigen der sie ausspricht.

>>Du glaubst also, in einer Demokratie gibt es keine ungerechte Kriege? Kriege um Einfluss und Öl? Ernsthaft? Vietnam?<<

Mit den Begriffen gerechter oder ungerechter Krieg kann ich nichts anfangen. Krieg ist für mich immer ein schrecklicher Ausnahmezustand der Menschheit. 1979 gab es die Mauer und ich erkannte, dass dort die Menschen in Unfreiheit leben mussten und ich als 19jähriger die Pflicht hatte gegen diese Mauer unsere Freiheit zu verteidigen. Niemals wäre ich auf den Gedanken gekommen ich sei ein Mörder, wenn man mir die Uniform angezogen hätte.

>>Die meisten Kriege wurde - mindestens am Anfang - von der Mehrheit eines Volkes unterstützt.<<

Das wäre es wert genauer zu untersuchen. Ich kenne keinen Zeitgenossen der Krieg gut oder unterstützenswert findet. Alle sagen mir: Nie wieder Krieg. Wir wissen was daraus geworden ist. Ich schliesse mich im übrigen dieser Meinung an.

>>Ich hatte aber auch nur auf Gerd's naive Sicht geantwortet, der meinte, wenn er "in einem Rechtsstaat lebe, der mir die Freiheit der Meinung garantierte und die Würde des Menschen als für unantastbar erklärt. " dann kann er blind jeden Befehl gehorchen, weil ein solcher Staat ja nur gerechte Kriege führen kann.<<

Ich wiederhole es nochmal: Mit dem Begriff gerechter Krieg kann ich nichts anfangen. Den hab ich auch gar nicht gebracht. Und ja, wenn ich in einem Rechtsstaat lebe, der mir die Freiheit der Meinung garantiert und die Würde des Menschen für unantastbar erklärt, bin ich bereit, auch als Soldat, mein Leben einzusetzen um diesen zu verteidigen. Dann bin ich auch gerne naiv.
ksu (Gast) - 12. Nov, 18:53

@Gerd

"1979 gab es die Mauer und ich erkannte, dass dort die Menschen in Unfreiheit leben mussten und ich als 19jähriger die Pflicht hatte gegen diese Mauer unsere Freiheit zu verteidigen"

Ich habe damals auf der anderen Seite der Mauer gelebt und uns hat man das Gleiche erzählt. Wir haben damals mit Aufnähern "Schwerter zu Plugscharen" für Abrüstung auf beiden Seiten gekämpft und fühlten uns dabei mit den Ostermarschieren verbunden. Mit Bundeswehrsoldaten eher weniger.

Und letztlich wäre es auch denkbar gewesen, dass der Westen - ggf. auch aus Versehen oder durch Falschinformationen - einen Erstschlag auslöst. Die Lage war extrem gefährlich und ein solches Szenario jederzeit möglich.

Ob Du Dich in einer Diktatur hättest für Deinen Widerstand erschießen lassen, magst Du selbst beantworten. Wer nie in einer Diktatur gelebt hat, sollte vorsichtig damit sein, zu behaupten, er hätte Widerstand geleistet. Wer in einer Diktatur gelebt hat weiß, dass die allermeisten versucht haben, so gut wie möglich zu (über-)leben.

Vielleicht eine kleine Geschichte dazu: Wer studieren wollte, war in der FDJ (das war die Jugendorganisation in der DDR). Im ersten Semester schlug der verantwortliche Dozent die FDJ Leitung vor - ich war für Agitprop (Agitation und Propaganda) vorgesehen. Ich dagte, dass ich dafür denkbar ungeeignet bin, aber mich gern um Kultur kümmere. Da der für Kultur vorgesehene auch nicht Agitprop machen wollte, entstand eine sehr unangenehme Situation, in der ich es vehemmend ablehnte, Agitprop zu machen. Letztlich machte es ein Mitstudent, den ich später als guten Freund und ernsthaften Katholiken kennenlernte. Auf die Frage, warum er damals ohne Not den Agitprop gemacht hat, sagte er nur, wenn man etwas verändern will, dann muss man so weit wie möglich nach oben.

So unterschiedlich waren Lebenswege in der Diktatur. Ich werde meinen katholischen Mitstudenten nicht dafür verurteilen, dass er damals den Agitprop gemacht hat...
Gerd (Gast) - 12. Nov, 21:29

@KSU

Natürlich hat man dir das Gleiche erzählt. Allerdings hörte diese Gleichheit beim Schießbefehl an der Mauer auf. Man sollte die Geschichten die man erzählt bekommt auf den Wahrheitsgehalt abklopfen. Das Motto "Schwerter zu Pflugscharen" reichte auch nur bis zum Stacheldraht und wurde mit dem Schwert ad absurdum geführt. Und wer für Abrüstung in der DDR war, fand sich sehr schnell bei der Staatssicherheit wieder. Warum sollte man in der DDR abrüsten und gleichzeitig eine Mauer unterhalten?

Mir geht es in dieser Diskussion aber nicht um die Gott sei Dank gefallene Diktatur DDR, sondern um den Kampf gegen dieselbe und um den irrsinnige Definition der Soldaten die dafür ihr Leben lassen würden, als Mörder.
ksu (Gast) - 13. Nov, 08:13

@Gerd

"Man sollte die Geschichten die man erzählt bekommt auf den Wahrheitsgehalt abklopfen."
Dieser unbedingte Glaube daran, dass man selber die absolute Wahrheit hat und an jeder Stelle falsch von wahr unterscheiden kann, ist echt bewunderswert an Euch Katholiken... :-)
(Aus der Vergangenheit weiß man, dass das nicht immer und überall geklappt hat, aber laßt Euch davon nicht irritieren)
Fidelis (Gast) - 13. Nov, 22:29

@Il Capitano

Die Taliban sind keine Ausländer. Das sind Paschtunen, die vorwiegend im Grenzgebiet zu Pakistan leben. Im Süden Afghanistans haben die Taliban ihre Hochburg. Aber es sind auch nicht nur Taliban, die dort militant gegen die Besatzung kämpfen. Dort gibt es verschiedene Gruppen, die ihr Land von den fremden Truppen befreien wollen.

Deutschland ist sehr wohl freiwillig dort, ohne Beschluss des Bundestages gäbe es keine Bundeswehr-Besatzung in Afghanistan. Viele andere Länder sind längst aus Afghanistan abgezogen oder waren gar nicht erst dort.

Und eine "gewählte Regierung" im Sinne einer fairen Demokratie gibt es in Afghanistan nicht. Präsident Karsai ist doch nur eine Marionette der Besatzungstruppen, der sich seine angebliche "Wahl" durch massiven Betrug und Korruption erkauft hat.

Die Bundeswehr verteidigt in Afghanistan weder unsere Freiheit noch unsere Sicherheit. Aber genau das ist die eigentliche Aufgabe der Bundeswehr, nämlich unser Land und unsere Bürger zu verteidigen.
Il capitano (Gast) - 13. Nov, 22:35

Die bewaffneten Teile der Taliban sind eine Truppe, die sich aus allen möglichen Landsleuten zusammensetzen, Pakistanern, Ägyptern, Saudis, Iranern, Irakern, sogar aus deutschstämmigen Salafisten und Dschihadisten. Vor der Machtübernahme durch die Taliban befanden sich in ihren Reihen bis zu 80 Prozent Nicht-Afghanen.

Eine andere Regierung gibt es leider nicht, aber mit der Wiedererrichtung des 'Emirats Afghanistan' gäbe es nicht mal den Ansatz für eine Chance auf Frieden und Demokratie.
L. A. (Gast) - 13. Nov, 23:57

Und wenn dieser Einsatz der BW noch so umstritten sein mag: es geht hier darum, wie man in der BR Deutschland mit der Armee, ihren Soldaten und eben auch den Veteranen umgeht.
Kampfeinsätze werden nun mal politisch entschieden. Die Armee ist also nicht "freiwillig" in Afghanistan.
Wenn Soldaten dort aber Schaden erleiden, finde ich den Verweis auf die "Freiwilligkeit ihrer Berufswahl"zur Abwehr ihrer Anliegen einfach nur zynisch.
Es besteht in Teilen der Bevölkerung hier weiterhin ein nicht rationales Verhältnis zu eigenen Streitkräften.
Im Gegensatz dazu standen die meisten Briten hinter ihren Soldaten, auch wenn sie die Beteiligung am letzten Irak -Krieg nach Umfragen zu 80% ablehnten.
Hier wird von "gesellschaftlich exponierten Vertretern", auch und gerade des Protestantismus,
immer noch das " (deutsche)Soldaten sind Mörder" - Gerede verbreitet, etwas verblümter als zu DKP- Zeiten, aber doch, während man gleichzeitig Verständnis für Schulmädchenmörder aufbringt, die, wie @Capitano gerade sagte, auch eine fremde Besatzungsmacht in Afghanistan sind.
Imrahil (Gast) - 14. Nov, 15:31

Liebe @fidelis, du kannst Präsident Karsai nicht "Marionette der Besatzungstruppen" und "massiven Betrug und Korruption" gleichzeitig vorwerfen... Es scheint vielmehr so zu sein, daß die Heimatländer der stationierten Truppen den Präsidenten Karsai eben dulden, weil es keinen anderen gibt; hätten sie eine Marionette einsetzen wollen, hätten sie dann nicht jemand anders genommen und hätten sie dann diese Marionette durch Betrug und Korruption eingesetzt bzw. ihr das durchgehen lassen?

That being said: das gegenwärtig gültige Papstwahldekret sagt sehr schön, daß, so schlimm die Simonie auch ist, auch bei geschehener Simonie die Gültigkeit des Ergebnisses unter keinen Umständen in Mitleidenschaft gezogen wird. Man braucht einen Amtsinhaber. So auch hier: Karsai ist der Präsident; wie er das geworden ist, geht das Ausland (einschließlich der Truppenstellerländer) nicht so viel an (wäre Karsai Katholik, würde ich sagen: er soll das mit seinem Beichtvater ausmachen); aber der Fakt bleibt, daß er eben der Präsident ist.
ksu (Gast) - 14. Nov, 17:49

"das gegenwärtig gültige Papstwahldekret sagt sehr schön, daß, so schlimm die Simonie auch ist, auch bei geschehener Simonie die Gültigkeit des Ergebnisses unter keinen Umständen in Mitleidenschaft gezogen wird"

Immer wieder unfaßbar, welche unglaublichen Gesetze in der kath. Kirche heute noch gültig sind. Oder (um es mit wikipedia zu sagen - als Protestant musste ich erstmal nachsehen, was "Simonie" ist): "Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Reformation durch Martin Luther und andere ohne Simonie nicht hätte stattfinden müssen, vielleicht nicht hätte stattfinden können"

So aber war die Reformation wohl dringend notwendig.
ElsaLaska - 14. Nov, 18:17

@ksu

Gegen die Simonie wurde bereits lange vor Luther gekämpft in der Kirche - übrigens tritt das Phänomen bereits in der Bibel auf, ist also quasi ein urchristlicher Missstand:-)

Nach der Reformation gab es bei den Reformierten natürlich keinerlei Ämterschacher, klar *tongueincheek
Dafür gibt es heute "Bischöfinnen", die ein bisschen Gratis (?) Werbung für den Moloch Pharmaindustrie machen für Produkte, die selbst militante Feministinnen längst als frauenfeindlich weil massiv gesundheitsschädigend erkannt haben.
So what?
L. A. (Gast) - 14. Nov, 18:59

1) Merkwürdige Haltung: da es eine Krankheit (Simonie) in einem Glied (Ablaßwesen) eines Leibes (RK Kirche) gibt, verdammt man gleich das ganze Glied und dann den Leib selbst. (das paßt nicht nur zur "Reformation", sondern auch zum hiesigen Thema!)

Und 2) Wenn es die Simonie vulgo der Ablaßhandel war, warum die "Reformation" stattfinden *mußte*, wäre es doch zwingend, daß man nach der Abschaffung des Handels umgehend auch zurückkehren *müssen* hätte.

Man darf schon davon ausgehen, daß Luther weniger eine reformierte denn eine neue Kirche wollte, er bekam viele davon, vielleicht wollte er ja nur eine ;-)
ElsaLaska - 14. Nov, 19:15

@L.A.

Nein, das ist nicht "merkwürdig", das ist typisch protestantisch - ich kenne diesen Pauschalismus, der zuweilen auch in Rigorismus umschlagen kann, auch von mir selbst *mea culpa*.
Und genau, es passt schon auch hierher, weil es keinem katholischen Bischof einfallen würde, ein Statement zu liefern "Nichts ist gut in Afghanistan" im Zusammenhang mit dem dortigen Einsatz.
Es ist allerdings bemerkenswert, dass einem einerseits vorgeworfen wird, selbstüberheblich immer im Besitz der absoluten Wahrheit sich zu wähnen, während im Gegenzug prominente Vertreter der Geschwisterkonfession mit total subjektiven absolut postulierten "Wahrheiten" nur so um sich werfen. ("Nichts ist gut...", "Pille ist ein Geschenk Gottes".)
Dass es das Wahre und Falsche, das Gute und Böse, tatsächlich gibt, ist im übrigen keine Frage der konfessionellen Prägung, sondern eine philosophische Denkrichtung, mit der auseinanderzusetzen sich in jedem Falle lohnt - siehe Novemberheft Vatican-Magazin.
L. A. (Gast) - 14. Nov, 21:21

Ergänzend zu den VM - Beiträgen sei noch dieses Interview R. Spaemanns dazu wärmstens anempfohlen. Geführt von P. Hagenkord SJ, der im Obertext zusammenfaßt:
>>Ohne Wahrheit könne es gar keine Aufklärung geben, sondern es blieben nur noch die individuellen Perspektiven des Einzelnen und ein Zeitalter der Mythen: Ein Zusammenbruch des Denkens<<

http://de.radiovaticana.va/Articolo.asp?c=637542
ElsaLaska - 14. Nov, 21:24

@L.A.

Dann bliebe noch Bultmann - aber der war ja auch schon - also ist das Denken schon zusammengebrochen- :D

Übrigens hat auf Facebook neulich katholisch.de auf ihren renommierten evangelischen Gastautoren (wir haben ja keine guten katholischen Schreiber mehr *ironiemodus aus) hingewiesen, der forderte, dass auch Katholiken bitte gefälligst 2017 das Schisma mitzufeiern hätten. Die Antworten waren erquicklich dazu.

Meine Ansicht: Wenns einen Jubiläumsablass vom Heiligen Vater dazu gibt, bin ich natürlich dabei!
L. A. (Gast) - 14. Nov, 21:41

Spricht "einiges" dafür, ja ;-)

Na ja,vielleicht noch nicht ganz, bzw. nicht bei allen. Sonst würde man ja nicht so einen Aufstand veranstalten, nach der Wahrheit jetzt auch noch Fakten verbieten zu wollen. Und die, die allein behaupten,daß es so etwas gibt, gleich mit.
Für manche sind noch 94, 7 % oder so was gefühlte Zustimmung eine verheerende Wahlniederlage, ein gefährliches Ergebnis ;-).
L. A. (Gast) - 14. Nov, 21:45

Pardon!

Hatte erst nur Deinen ersten Absatz auf dem Screen.

Du meinst, der Papst könnte so rüde werden, zu feiern daß die 500 Jahre lang weg sind?

Glaub ich nicht. Aber wenn's nen Ablaß gibt... :-)
ElsaLaska - 14. Nov, 22:05

@L.A.

Es wird einen geben. Den PILLENABLASS - für diesen Ablass wird Luther höchstpersönlich aus dem GRABE auferstehen und zunächst nach Santiago di Compostela und dann nach Rom pilgern. Danach wird er die Königsteiner Erklärung verdammen und zum Teufel jagen und den Papst bitten, alle Bischöfinnen, die Quatsch daherreden, bitte zu exkommunizieren. Kurz darauf zieht er sich in die Uckermark zurück und entwirft 95 neue Thesen. Wir werden ihm daraufhin ein Personalordinariat anbieten für verheiratete Priester und ihm die Sektion wiederverheiratet Geschiedene überlassen sowie die Arbeitsgruppe "HALLO? Wir hatten mal so was wie Realpräsenz? Verfüttert bitte euer Brot an Pferde oder Enten."
ksu (Gast) - 18. Nov, 11:22

@elsa

"Man darf schon davon ausgehen, daß Luther weniger eine reformierte denn eine neue Kirche wollte, er bekam viele davon, vielleicht wollte er ja nur eine ;-)"

Wäre mal interessant, ob Du dieses These auch belegen kannst. Nach meiner Kenntnis wollte Luther die Kirche reformieren und nicht spalten.

"Gegen die Simonie wurde bereits lange vor Luther gekämpft in der Kirche - übrigens tritt das Phänomen bereits in der Bibel auf, ist also quasi ein urchristlicher Missstand:-)"

Das ist nicht das Problem. Wo Menschen Ämter vergeben, wird es Simonie (oder zumindest entsprechende Versuche) geben. (Deshalb finde ich ja die koptische Variante so super ...) Nein, das Problem ist, dass die RKK offenbar heute noch sagt, selbst wenn Simonie nachgewiesen ist, bleibt die "Wahl" gültig und der Papst im Amt.

Naja, der Hintergrund ist wahrscheinlich, dass mein keine irdische Instanz mehr hat, die über einen Papst richten soll. Wäre eigentlich der perfekte Job für Berlusconi ... :-)
Imrahil (Gast) - 18. Nov, 13:08

Eben. Bevor man sich aufregt, wäre zu fragen, was für eine Alternative - eine praktikable bittschön - die katholische Kirche denn wählen sollte. Daß sie sich, bei aller Klarheit im moralischen Urteil, nicht ohne Rücksicht auf Verluste, die ein größeres Übel wären, moralisierend hinstellt nach der Art, wie es kontemporäre Zeitungen vielleicht tun würden, halte ich jedenfalls für eine Pluspunkt.

>>Man darf schon davon ausgehen, daß Luther weniger eine reformierte denn eine neue Kirche wollte.

Es geht nicht darum, daß er die Kirche nicht spalten wollte - selbstverständlich wollte er das nicht - sondern daß sie zumindest in einigen Punkten derart verändern hätte wollen, die zwar zugegebenermaßen vielleicht an der Peripherie des christlichen Lehrwesens standen (ich beziehe mich auf Luthers Anfangszeit, später würde auch das nicht mehr stimmen), dieses aber dennoch in einem Ausmaß geändert hätten, daß die Kirche hinterher nicht mehr sie selber gewesen wäre. Bsp. 95 Thesen, These 5, 7, 31, 36, 37, 40 ohne Anspruch auf Vollständigkeit der Aufzählung... Wobei bei fast allen seiner Sonderlehren und auch den meisten seiner als katholisch verteidigbaren dennoch lutherspezifischen Fokussierungen zu beobachten ist, daß sie das Leben schwerer machen (vgl. die Spießbürgerlichkeit von These 46, die geradezu unerträglich einseitige Abqualifizierung des natürlichen Lebens in These 58, oder die zuallermindest schwer mißverständliche Aufforderung in These 94, unserem Heiland nicht nur - selbstverständlich - durch Tod und Kreuz, sondern auch durch die Hölle nachzufolgen).
ksu (Gast) - 18. Nov, 13:34

@Imrahil

Wenn wir jetzt die einzelnen Thesen durchdiskutieren, dann sprengen wir hier sicher den Rahmen ...

Aber wo siehst Du in These 58 ("Er (der Schatz der Kirche) besteht aber auch nicht aus den Verdiensten Christi und der Heiligen, weil diese dauernd ohne den Papst Gnade für den inwendigen Menschen sowie Kreuz, Tod und Hölle für den äußeren bewirken." nach ekd.de) eine "unerträglich einseitige Abqualifizierung des natürlichen Lebens"? Sry - diese Erkenntnis scheinst Du einigermaßen exklusiv zu haben.

These 46 ("Man soll die Christen lehren: Die, die nicht im Überfluß leben, sollen das Lebensnotwendige für ihr Hauswesen behalten und keinesfalls für den Ablaß verschwenden") mag Dir heute (500 Jahre später) spießbürgerlich erscheinen, damals war sie sicher gerechtfertigt. Die Leute haben mit Sicherheit durchaus Geld, dass sie eigentlich für Lebensnotweniges brauchten, in den Ablaß gesteckt, weil sie von cleveren Verkäufern dazu genötigt wurden.

Ansonsten muss man die 95 These so lesen wie sie gemeint waren: Eine Diskussionsgrundlage Luthers zum aktuellen Zustand der Kirche und zu notwendigen Veränderungen. Dabei hat er für sich selbst sicher keine Unfehlbarkeit in Anspruch genommen. Er wollte verändern, nicht spalten. Und: Dass damals Veränderungen dringend notwendig waren, wird heute wohl nicht einmal ein ernsthafter Katholik bestreiten, oder?
L. A. (Gast) - 18. Nov, 14:10

@ksu

Ja, stimme @Imrahil zu.

Und es ist doch einfach offensichtlich:
Die Kirche wäre eine andere geworden, wenn Rom Luthers Vorstellungen von Reformen gefolgt wäre. Eine neue Kirche also, ob Luther nun spalten wollte oder nicht, oder ob er meinte, die Spaltung wäre vermeidbar gewesen,wenn Rom sich seiner Theologie unterworfen hätte.
Nach der Spaltung hat es sich ja gezeigt: es gab nun neben der katholischen eine weitgehend neue Glaubensform, die sich rasant in weitere neue aufsplitterte und das bis heute tut.
Gerd (Gast) - 18. Nov, 14:34

>>Nach meiner Kenntnis wollte Luther die Kirche reformieren und nicht spalten.<<

Nach meiner Erkenntnis ist entscheidend was hinten rauskommt. Und das ist definitiv die Spaltung. Da spielt es keine Rolle was Luther wollte, da hat heute keiner mehr was davon.
Imrahil (Gast) - 12. Nov, 13:18

*Vorurteilsmodus an* Naja, bei einem Evangelischen, selbst wenn er Militärseelsorger ist, war das wohl zu erwarten. *Vorurteilsmodus hoffentlich aus*

Im übrigen bin ich zwar kein Psychologe, meine aber, daß die so hohe Zahl an Traumata und ähnlichen Folgen auch ganz stark auf diese Verwirrung im Bereich des fünften Gebotes zurückzuführen ist. (Man sollte sich ohnehin nie wundern, wenn abstrakte Theorie auf einmal praktische Folgen hat.)

Wenn denen einer die eigentlich überhaupt nicht komplizierte katholische Moral beibringt, daß man den Feind sowohl lieben als auch auf ihn schießen muß, daß der Schuß (gut gezielt, etc.) ein verdienstvoller Akt ist, das "verdammt, daneben" aber eine Sünde und das "dieses Drecksschwein hat jetzt endlich bekommen was es verdient" erst recht, usw., und daß für tatsächliche Sünden (nicht gefühlvoll-pazifistische Bedenken) ein Bußsakrament eingerichtet ist, dann - so vermute ich - würden die Soldaten vielleicht auch tendenziell mehr mit ihrem Einsatz klarkommen.

ElsaLaska - 12. Nov, 13:35

@Imrahil

Ja, die evangelische Friedensethik des Militärseelsorgers hat mich allerdings ebenfalls sehr bedenklich gestimmt. Was soll das?
Eigentlich ist das fast schon Unterwanderung, wenn man Soldaten einreden möchte, sie müssten Pazifisten sein und/oder werden.... Ich will das dem Pfarrer aus der Sendung nicht unterstellen, aber wenn man weiterdenkt, kommt man irgendwie dahin.

Ich habe in breiterem Zusammenhang noch etwas Interessantes gefunden bzw. wurde es auf Facebook von einem User zitiert:

>>Darüber hinaus nahmen sich über 3400 Soldaten im Dienst das Leben. Sie fanden keine Erwähnung im Ehrenmal der Bundeswehr, das im übrigen aufgrund einer lückenhaften Datenbasis auch manch anderen infragekommenden Namen nicht nennt.

Eine Schwierigkeit besteht dabei darin, in einer so genannten postheroischen Gesellschaft eine angemessene Form für das Gedenken an während ihres Dienstes ums Leben gekommene Soldaten zu finden<<
http://de.wikipedia.org/wiki/Bundeswehr#cite_note-64

Wikipedia weist auf ein Sendemanuskript des Deutschlandfunk in der Fußnote hin, das ich ganz interessant zu lesen fand:

http://www.dradio.de/download/130713/
L. A. (Gast) - 12. Nov, 16:23

@Imrahil

Das sind sehr wichtige Gedanken, sowohl zur >>Verwirrung<<, als auch zur >>Moral<<!

Zum ersteren umso mehr,wenn man bedenkt,daß hier nicht "nur" durch eine Theorie praktisch verwirrt wird, sondern schon ganz direkt durch das Gebot selbst, in dem es in zwei Übersetzungen verbreitet wird, die in der korrekten,nämlich "morden" etwas grundlegend anderes gebietet als bei "töten".

Und das "Unterscheidenkönnen der Geister" gemäß der katholischen Lehre, würde ganz sicher stärken bei der Bewältigung von erschütternden Kriegserlebnissen.
Und wohl sicher auch beitragen können, der Versuchung zu sündhaften <<menschlichen Schwächen<< in einem Krieg öfter zu widerstehen.
Il capitano (Gast) - 12. Nov, 16:54

Ich fürchte, dank der lückenhaften Datenbasis einer postheroischen Gesellschaft wird es noch ewig dauern, bis es einen Veteranentag geben wird. Aber Überraschungen gibt es immer wieder.

Was mich persönlich ein wenig betroffen macht, sind

1. ständige Verweise auf die Freiwilligkeit, denn dadurch wird man nicht automatisch schuldig und rechtlos. Ansonsten kann ich nur auf meinen Gastbeitrag 'Der Krieg der Pazifisten' verweisen, worin habe ich meine Ansichten ausführlich wiedergegeben habe.

2. Militärpfarrer, die ihre Gemeindemitglieder wegen ihres Berufs grundsätzlich als 'Gebotsignoranten' ansehen und den Soldaten wohl kaum vernünftige Ansprechpartner sein können.
ElsaLaska - 12. Nov, 18:32

@il capitano

zu 2. Das scheint mir zumindest mal das kleine Abc in der Militärseelsorge sein zu sollen, dass einmal klar dargelegt wird, worum es im 5. Gebot wirklich geht.
Ich habe mal auf der FB-Bistumsseite Essen ein kurzes Feedback zu einer Talkshow gegeben mit dem derzeitigen Militärbischof, der ja gleichzeitig Diözesanbischof von Essen ist - und dabei angemerkt, dass ich eine Ausführung zum Unterschied töten und morden mir durchaus gewünscht hätte. Daraufhin haben sie zu einer Sendung verlinkt, in der der Militärbischof die Thematik durchaus angesprochen und erläutert hatte. Inwieweit das aktuell bei der Ausbildung katholischer Militärseelsorger auch fokussiert und nachher umgesetzt wird, weiß ich leider nicht, aber es würde mich interessieren, denn es scheint eine verbreitete Verwirrung dazu zu bestehen - was meines Erachtens darin begründet liegt, dass man versucht hat, aus dem fünften Gebot einen -ismus zu machen, in dem Fall den Pazifismus. Das ist umso unverständlicher, als Jesus Christus selbst natürlich völlig gewaltlos gelebt hat und auch einmal ein hartes Wort gegenüber Petrus sagte, als dieser das Schwert zog, um ihn zu verteidigen, allerdings hat er auch sehr viele gute Worte über einen römischen Hauptmann gefunden und ihn nicht gleichmal per se als Sünder und Geboteignorant abgewatscht oder gar als Mörder bezeichnet ....
Il capitano (Gast) - 12. Nov, 18:36

@Elsa

Sehr schön!
Das sehe ich mir doch gleich mal an.
ElsaLaska - 12. Nov, 18:38

@il capitano

Ich weiß nicht, ob man das noch findet, das ist schon eine Weile her, aber jedenfalls scheint es das gegeben zu haben, dass das mal einer öffentlich sagt:-)
Il capitano (Gast) - 12. Nov, 18:44

Aber Elsa!

Ich bin doch eine Räschersche-Kanone und hab es schon gefunden - und brav auf Like geklickt ;-)
Gast (Gast) - 14. Nov, 09:07

Sehr zutreffend wird darauf hingewiesen, dass GOTT weder durch seine Propheten oder Apostel noch als menschgewordener Christus den Beruf des Soldaten als Ordnungsmacht des Staates per se verurteilt oder dessen legitimierte und gerechtfertigte Anwendung physischer Gewalt bis hin zum Töten verbietet.
Johannes der Täufer z.B. erinnert die Soldaten an ihre besondere Verantwortung und mahnt sie, die ihnen verliehenen Gewalt- und Machtinstrumente nicht zu missbrauchen.
Der HERR selbst verlangt bei seinem Umgang z.B. mit dem römischen Hauptmann von diesem keinen Verzicht auf (legitimierte) Gewalt, bevor ER ihm hilft.
Der Apostel Petrus schließlich verhält sich ebenso beim Besuch des Hauptmanns Cornelius (Apg).
Soldaten kommt durch ihre Bewaffnung eine ganz erhebliche Verantwortung für Leib und Leben anderer Menschen - auch der Gegner - zu. Jeder Soldat sollte sich und seine Handlungsweisen immer wieder kritisch prüfen, ob er dieser Verantwortung (noch) gewachsen ist und nötigenfalls die Konsequenzen ziehen.
Eine pauschale Verurteilung von Soldaten als "(potentielle) Mörder" [z.B. öffentlich durch E. Drewermann] ist dagegen zutiefst diffamierend und ehrverletzend!

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