Eat Love Pray
Mamma kann kaum noch sprechen, es ist - ich kann sie einfach kaum noch, so gut wie nicht mehr, verstehen.
Neulich habe ich ihr einen Block zum Schreiben gegeben, sie schreibt wunderschön, akkurat, und ganz ohne Fehler.
Heute starrte sie mich an und formulierte, ich konnte es gerade noch so von den Lippen ablesen: "Warum verstehst du mich nicht?"
Warum verstehe ich dich nicht mehr, Mamma. Das frage ich mich auch.
Dabei verstehe ich dich besser, als in allen Jahrzehnten zuvor. Ich lese dir jeden Wunsch von den Lippen ab. Ich weiß, wann ich dir den Fernseher anmachen, die Heizdecke einschalten soll. Ich weiß, dass du gerne gegen 15 Uhr dein Eis haben möchtest und du bekommst es unaufgefordert. Ich weiß, dass ich so kochen soll, dass du keine harten oder zähen Speisen mehr schlucken musst. Alles ist weich und zart und gut zu schlucken. Ich weiß, wann du dies oder das willst und dann bekommst du es auch. Ich weiß, dass du nicht mehr die Kraft hast, dir einen Pullover oder einen Sweater über den Kopf zu ziehen, dir die Schuhe auszuziehen. Dass du gekämmt werden willst und wie du gekämmt werden willst. Du brauchst gar nicht mehr so viel sagen. Ich weiß, wie du ins Bett gelegt werden willst und ich weiß, dass dann dies oder jenes noch erledigt werden muss, damit du zu deiner Ruhe findest und dich nicht zermürben musst. Ich geb dir dein Alpenveilchen, damit du inspizieren kannst, ob es Durst hat. Ich bereite die Speise vor. Ich mache alles so, wie es dir recht ist und wie du dich am wohlsten fühlst.
Ich kann mir vorstellen, dass du keine Lust hast, in die Badewanne zu steigen mit dem Lifta, weil du danach platt wie eine Flunder bist und total geschlaucht. Aber es muss halt sein und ich mache es doch gerne.
Mamma, ich verstehe dich doch.
Warum verstehst DU das denn nicht....
ElsaLaska - 12. Jan, 22:18
von Papst Franziskus Ende Dezember 2014 veröffentlicht:
Sapentia cordis.
"Auge war ich für den Blinden, dem Lahmen wurde ich zum Fuß" (Ijob 29,15)
Liebe Brüder und Schwestern,
anlässlich des XXIII. Weltkrankentags, der seinerzeit vom heiligen Johannes Paul II. eingeführt wurde, wende ich mich an euch alle, die ihr die Last der Krankheit tragt und auf verschiedene Weise mit dem Leib des leidenden Christus verbunden seid, wie auch an euch Berufstätige und Freiwillige im Bereich des Gesundheitswesens.
Das Thema dieses Jahres lädt uns ein, über ein Wort aus dem Buch Ijob nachzudenken: » Auge war ich für den Blinden, dem Lahmen wurde ich zum Fuß « (29,15). Ich möchte es aus der Perspektive der „sapientia cordis", der Weisheit des Herzens tun.
1. Diese Weisheit ist nicht eine theoretische, abstrakte Erkenntnis, Frucht einer Überlegung. Sie ist vielmehr – wie der heilige Jakobus sie in seinem Brief beschreibt – » erstens heilig, sodann friedlich, freundlich, gehorsam, voll Erbarmen und reich an guten Früchten, sie ist unparteiisch, sie heuchelt nicht « (3,17). Sie ist also eine vom Heiligen Geist eingegebene Geistes- und Herzenshaltung dessen, der sich dem Leiden der Mitmenschen zu öffnen weiß und in ihnen das Abbild Gottes erkennt. Machen wir uns daher die Bitte aus dem Psalm zu Eigen: » Unsre Tage zu zählen, lehre uns! Dann gewinnen wir ein weises Herz « (90,12). In dieser sapientia cordis, die ein Geschenk Gottes ist, können wir die Früchte des Weltkrankentags zusammenfassen.
2. Weisheit des Herzens bedeutet, dem Mitmenschen zu dienen. In der Rede des Ijob, aus der das Wort stammt: » Auge war ich für den Blinden, dem Lahmen wurde ich zum Fuß «, wird die Dimension des Dienstes an den Notleidenden deutlich, den dieser gerechte Mann geleistet hat, der eine gewisse Autorität besitzt und einen Ehrenplatz unter den Ältesten der Stadt einnimmt. Seine moralische Größe zeigt sich im Dienst am Armen, der um Hilfe schreit, und in der Sorge für den Waisen und die Witwe (vgl. 29,12-13).
Wie viele Christen bezeugen auch heute – nicht mit Worten, sondern mit ihrem in einem aufrichtigen Glauben verwurzelten Leben –, dass sie „Auge für den Blinden" und „Fuß für den Lahmen" sind! Menschen, welche den Kranken nahe sind, die einer ständigen Betreuung bedürfen, einer Hilfe, um sich zu waschen, um sich anzuziehen, um zu essen. Dieser Dienst kann, besonders wenn er sich über lange Zeit hinzieht, mühsam und drückend werden. Es ist relativ leicht, einige Tage lang zu dienen, schwierig aber ist es, einen Menschen über Monate oder sogar Jahre hin zu pflegen, auch wenn dieser nicht mehr in der Lage ist zu danken. Und doch, welch wichtiger Weg der Heiligung ist dies! In solchen Zeiten kann man sich in besonderer Weise auf die Nähe des Herrn verlassen, und man unterstützt auch auf ganz eigene Art die Sendung der Kirche. [Hervorhebung von mir]
3. Weisheit des Herzens bedeutet, bei dem Mitmenschen zu verweilen.
Die an der Seite des Kranken verbrachte Zeit ist eine heilige Zeit. Sie ist ein Lob Gottes, der uns nach dem Bild seines Sohnes gestaltet, der » nicht gekommen [ist], um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele « (Mt 20,28). Jesus selbst hat gesagt: » Ich aber bin unter euch wie der, der bedient « (Lk 22,27).
Bitten wir in lebendigem Glauben den Heiligen Geist, dass er uns die Gnade schenke, den Wert der oftmals schweigenden Begleitung zu erkennen. Das wird uns dazu führen, Zeit zu haben für diese Schwestern und Brüder, die sich dank unserer Nähe und unserer Zuneigung mehr geliebt und getröstet fühlen. Welch große Lüge verbirgt sich dagegen hinter gewissen Äußerungen, die so beharrlich die „Lebensqualität" betonen, um zu dem Glauben zu verleiten, ein von schwerer Krankheit befallenes Leben sei nicht wert, gelebt zu werden!<<
[wird fortgesetzt - Text in deutscher Sprache stammt von
kath.net und wurde von dort übernommen]
ElsaLaska - 2. Jan, 10:12
Sonst immer bei gutem Appetit, aber heute ging irgendwie nichts. Vielleicht war es das falsche Essen, nicht weich genug. Dabei mag sie doch Pommes so sehr und futtert sie gerne.
Jeden Abend, wenn ich sie bettfertig mache, könnte ich weinen.
Ich verstehe kein Wort mehr von dem, was sie sagt. Ich weiß, dass sie ihre warmen Pullis nicht mehr über Kopf ausziehen kann, deshalb versuche ich, sie mit wärmenden Fleece-Jacken auszustatten, deren Reißverschluss man auf machen kann, die also leicht auszuziehen sind.
Gestern ist sie wieder gefallen. Es war nicht so schlimm, schlimm ist, zu erleben, wie sie deshalb weint wie ein kleines Kind, das nicht versteht, warum die Welt so schlecht ist.
So schlecht, dass man hinfällt und sich wehtut.
Dabei lacht sich auch oft. Etwa bei der Laviererei, sie wieder hochzuhieven. Da kann sie wieder ganz fröhlich sein. Doch seit gestern ist ein neues Stadium erreicht. Die letzten Tage war es sowieso einfach so, dass ich sie anblicke, und da ist eine Art Milchglasscheibe. Oder eine Nebelwand, die immer dichter wird. Es ist an ihren Augen zu sehen - man verzeihe mir den Vergleich, aber ich hatte immer Hunde mein ganzes Leben lang - die sich eintrüben. Bei meinen Hunden war es so, je wilder und unzivilisierter sie waren, desto weniger klar waren ihre Augen. Wenn sie ganz bei mir waren, mir vertrauten und auf mich hörten, waren diese Augen klar. Wie gesagt, man verzeihe mir diesen Vergleich, aber Mammas Augen füllen sich mit Nebel. Weiter und mehr und immer mehr. Mit einem Nebel, der diese Welt von der anderen Welt trennt. Da ist eine Scheidewand, die du nicht überwindest, nicht mit allem Licht, dass dir irdisch zur Verfügung steht, denn ich zünde viele Kerzen an ringsum, damit es eine schöne Atmosphäre gibt und sie sich wohlfühlen kann.
Manchmal befiehlt sie mir, - ja befiehlt, so dement ist sie dann noch nicht - ihr das Alpenveilchen zu reichen. Damit ist sie dann beschäftigt.
Das Wort von der "dementen gammligen Rübe", dass einmal irgendein lauwarmer Armleuchter auf European oder Cicero produziert hat, um sich ein Rohr herunter zu holen, fällt mir ein. Der Name des Typens nicht mehr. Ich gehe auch nicht mehr nachschauen. Ich nehme es ihm übel, dass er mir das in den Kopf gepflanzt hat. Solche hässlichen Autoeroten haben wir übergenug. Aber so wenig Stimmen, die Menschen, die sich um ihre Angehörigen kümmern müssen, einfach Mut zu sprechen. Die sagen: Es ist gut, das ist Jesus, das ist deine Mutter, mach weiter so.
Und ich kenne so viele Leute, denen es ähnlich geht. Die es sich nicht leicht machen. Die von niemandem Zuspruch bekommen. Die tun, was ihre Pflicht ist. Die tun, was ihnen die Liebe gebietet.
Ich möchte allen, die hier lesen und in einer ähnlichen Situation sind oder waren, eine große Umarmung geben.
Ich habe Angst vor 2015. Aber ich bin froh, dass dieses furchtbare Jahr endlich vorbei ist.
ElsaLaska - 30. Dez, 21:27
- wehe, es lacht jetzt jemand! - werde ich natürlich mit Mamma zu Heiligabend "ihren", den protestantischen, Gottesdienst, gemeinsam mit Großonkel Ernst besuchen.
(Großonkel Ernst ist vielen Lesern dadurch ein Begriff, dass er an sämtlichen heißen Fronten des WK II als Fallschirmjäger gekämpft hat. Damals hat er geschworen, wenn er gut heimkäme, keinen Gottesdienst mehr zu verpassen. Und er wird am Samstag nach Weihnachten 93 Jahre alt.)
Danach wird es für Mamma Garnelen, Lachs und Matjestartar geben, alles, was weich und gut zu essen ist, wobei sie sich Garnelen extra gewünscht hat.
Wenn ich sie dann im Bett habe, schaffe ich es vielleicht noch in die Mitternachtsmesse.
Am Ersten Feiertag ist Perlhuhn geplant, dem ich selbst noch nicht traue. Irgendwie muss es in eine Zitronensaft-Olivenöl-Marinade, und irgendwie füll ich das Ding mit Kastanien, Trauben, Äpfeln und was weiß ich noch.
Am Zweiten kommt unsere Nachbarin rüber mit Sauerbraten und Klößen. Darauf freue ich mich schon.
Dann Onkel Ernst mit viel Weißherbstschorle zum Geburtstag.
Dann am nächsten Tag Mittagessen mit Onkel Ernst beim Italiener.
Dann schlafe ich erstmal bis Silvester. Mamma hat jetzt gelernt, mit unserer alten Glocke zu läuten, wenn sie mich braucht. Eigentlich war das unsere Weihnachtsglocke. Sie stand das ganze Jahr lang irgendwo in einer Ecke, aber an Heiligabend nahm Mamma sie in die Hand nach dem Essen und läutete zur Bescherung. Jahrzehntelang.
Die Glocke ist ziemlich hell und laut.
Heute läutet sie, wenn sie etwas braucht, damit ich sie auch wirklich höre. Ich komme dann rüber und frage lachend: Ist denn das Christkind schon gekommen?
Ja. Ich versuche das zumindest, irgendwie. Das mit dem Scherzen und Lachen.
Meine Brille ist seit Tagen voller Salzflecken - ich habe aufgehört, sie zu reinigen.
Es sind eh gleich wieder welche drauf.
ElsaLaska - 23. Dez, 21:11
"Von Natur aus ist unser Inneres mannigfach erfüllt; so sehr, dass eins immer das andere verdrängt und in ständiger Bewegung, oft in Sturm und Aufruhr hält. Wenn wir morgens erwachen, wollen sich schon die Pflichten und Sorgen des Tages um uns drängen (falls sie nicht schon die Nachtruhe vertrieben haben). Da steigt die unruhige Frage auf: Wie soll das alles in einem Tag untergebracht werden? Wann werde ich dies, wann jenes tun? Und wie soll ich dies und jenes in Angriff nehmen?Man möchte gehetzt auffahren und losstürmen. Da heißt es, die Zügel in die Hand zu nehmen und sagen: Gemach! Vor allem darf jetzt gar nichts an mich heran. Meine erste Morgenstunde gehört dem Herrn."
"Das Tagwerk, das mir Gott aufträgt, das will ich in Angriff nehmen, und er wird mir die Kraft geben, es zu vollbringen." "Was ich nach stiller Zwiesprache als nächste Aufgabe vor mir sehe, daran werde ich gehen ... Klar sieht die Seele das nächste Stückchen Weg vor sich; sie sieht nicht sehr weit, aber sie weiß: Wenn sie dorthin gelangt ist, wo jetzt der Horizont abschneidet, dann wird sich ein neuer Anblick eröffnen."
Morgengebet der Edith Stein
Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen
leg ich meinen Tag in deine Hand.
Sei mein Heute, sei mein Morgen,
sei mein Gestern, das ich überwand.
Frag mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen,
bin in deinem Mosaik ein Stein.
Wirst mich an die rechte Stelle legen.
Deinen Händen bette ich mich ein.
[Aus: Knollmeyer/Ketteler: Leben aus gesammelter Kraft. Exerzitien mit Edith Stein.]
ElsaLaska - 21. Dez, 17:14
Ein Pfund gutes Gulaschfleisch (Würfel) in fitzige kleine Teile schneiden.
Dazu zwei Möhren möglichst klein stückeln , eine Lauchstange, eineinhalb Zwiebeln feinhacken, zwei Knoblauchzehen gröber, ein paar Stücke Sellerie. Eine Kartoffel.
Dann das Fleisch separat anbraten, mit Pfeffer und scharfem Paprika würzen, mit einen richtig kräftigen Schuck Rotwein ablöschen. Bisschen köcheln lassen.
Das Gemüse, also Zwiebel, Karotte, ich habe auch noch ein klein wenig roten Paprika feingeschnitten, Lauch, große Kartoffel mit Butterschmalz in einem zweiten Topf anrösten. Wenn es richtig angeröstet ist, den Knoblauch dazu, wenn der nämlich zu braun wird, wird er zu bitter. Stücke von Sellerie für den Geschmack, aber die ganz später auch wieder rausfischen.
Langsam mit dem Rotwein-Fleischsud nach und nach ablöschen. Aufgießen, alles in einen Topf, mit gut einem Liter Wasser, schön salzen, vorsichtig gekörnte Brühe dazu geben. Das köchelt dann so eine Stunde oder anderhalb vor sich hin, wenn es zu fad ist, nachwürzen. Gerne auch mit Thymian.
Gibt eine wunderbare Suppe, die eine ganz seidige Oberfläche hat, sofern Butterschmalz verwendet wurde - und die man nach Geschmack schärfen kann, mit Harissa oder Paprika.
Mamma kriegt so eine Suppe, nach dem Tischgebet natürlich, mit zerpflücktem und eingeweichtem Baguettebrot, das sie gut herauslöffeln und schlucken kann. Fleisch und Gemüse sind so winzig verarbeitet, das man auch das gut noch geben kann.
ElsaLaska - 18. Dez, 21:50
Er begann aber recht gut, ich hatte Mamma etwas Tafelspitz winzig klein geschnitten, ein bisschen Meerrettischsauce drüber, eine eingemachte Birnenhälfte mit Preiselbeermarmelade - bei uns isst man das in dieser Kombination.
Vormittags bei der Ärztin. Frage nach einem Pflegebett, dass man verstellen kann, nach Sauerstoff - dafür müsse man in eine Klinik, um eingestellt zu werden. Kommt nicht in Frage, ich kann Mamma wegen praktisch "nichts" tagelang in einer Klinik lassen, die verzweifelt mir. Gut, also dann, vielleicht ginge es ja auch ambulant. Ich bitte darum.
Habe Mamma das versucht zu erklären.
Vehementer Widerstand. Sie will "abkratzen", wenn es soweit ist und möchte keinen Sauerstoff. Ich sage: Es geht nicht um künstliche Beatmung, sondern um Sauerstoff. Du hast die Wahl: Entweder, ich muss dich wegen dem zusätzlichen Sauerstoff tatsächlich zeitweise ins Krankenhaus einliefern, oder wir haben ihn hier, du bist eingestellt, und wir sind ausgerüstet und flexibel dadurch.
Schlechte Laune weit und breit.
So gegen halb Drei will sie gerne ihr Eis. Ich tauche auf und frage, ob ich ihr eins holen soll - sie solle aber noch ihr Glas leer trinken. Denn nach dem Eis trinkt sie nicht mehr. Sie muss aber trinken!
Es ist erstaunlich, was ein fragiles Frauchen, das kaum mehr artikulieren kann, einem an den Kopf wirft.
"Scheisseis!"
Ist gut, Mamma. Dann eben nicht. Dann kein Scheisseis. Pech.
Finsterste Laune.
Mir egal.
Kein Scheisseis.
Punkt.
ElsaLaska - 17. Dez, 23:53
und wie auch immer dein Tag war, und wenn du ihn selbst neben einhundert kreischenden Tischsägen verbringen musstest, deine Ohren bluten, dein Hirn fast gerinnt und dein Kreuz dich direkt umbringt:
Vor dir sitzt ein kranker Mensch. Er ist alt, aber dafür kann er schließlich nichts. Er begreift nichts mehr von dem, was du ihm mitteilst. Er ist in seiner eigenen Welt befangen. Aber auch dafür kann er nichts. Und er hat es nicht verdient, dass du ihn angehst, weil du in DEINER Welt befangen gewesen bist. Er hat es vielmehr verdient, dass du aufhörst, in diesen weltlichen Kategorien zu denken, sondern liebevoll und zärtlich mit ihm bist.
Auch wenn du dich gerade außerstande fühlst. Du bist ein Mensch, verdammt nochmal, also gib einem Menschen, insbesondere dem, dem du dein Leben verdankst und der dich unter Schmerzen geboren und unter Mühsal großgezogen hat, ein gutes Wort.
Und das Wort heißt nicht: "Weißt Du, Mamma du kannst schon sehr anstrengend sein!"
Das Wort heißt vielmehr:
"Komm, ich hab den Tisch gedeckt und les dir dann auch was vor. Soll ich dir was vorschneiden? Auf was hast du Lust?
Schlaf schön, Mamma!
Guten Morgen! Wie machst du nochmal diese tolle Currysoße? Sollen wir auf den Friedhof rollern? Kerzen anzünden? Und magst du zu Weihnachten in die Kirche gehen? Weißt Du noch Mamma? Du hast immer den tollen Hasenbraten für uns geschmort. Magst du noch ein bisschen Weißbrot? Bitte trink noch, du musst mehr trinken.
Wie hast du die Garnelen immer so lecker angemacht? Den Zwiebelrostbraten für Papa so wunderbar auf den Punkt geschmort?
Bitte trink noch, du musst mehr trinken.
ElsaLaska - 6. Dez, 20:08
Die letzten Tage hatte ich besondere Träume, die Tage zuvor eigentlich Alpträume, wie so häufig. Aber in den letzten Tagen träumte ich jedesmal von Situationen, ganz alltäglich, so wie etwa, ich stehe am Heck des Kombis und will etwas einladen, und Mamma kommt ganz normal zu mir, so wie sie war, noch vor über einem Jahr, und sagt etwas zu mir. So wie vor knapp einem Jahr.
Und ich stehe da und will etwas erledigen, und ich wundere mich. Doch in erster Linie freue ich mich. Sie geht und spricht. Das ist innerhalb dieses Traumes so ein wunderschönes Gefühl, so, als sei etwas, was unwiederbringlich kaputt gegangen geglaubt war, wieder heil geworden.
Dann wache ich auf.
Und nichts mehr ist heil.
ElsaLaska - 6. Dez, 17:38
ElsaLaska - 5. Dez, 21:14