Italien Blog
Das macht dich verrückt, Südwind. Kein kühlender Hauch, keine erfrischende Brise, wenn du das Fenster öffnest, um Luft hereinzulassen, erwischt dich der Glast und treibt dir die Hitze ins Haus hinein. Am Pool ertrinken die Fliegen, die Spinnen, die Bienen, die Wespen, die Eidechsen - weshalb ich ein Rettungshandtuch über den Rand hineinhänge. Viele schaffen es auf dem groben Frottee emporzuklimmen. Andere halten still auf meiner Hand, vergessen zu stechen oder davonzulaufen, wenn ich sie herausschöpfe. Die Schwalben sind gewitzter, sie streifen die Wasseroberfläche im Flug um einen Schnabel voll nehmen zu können - alles hat Durst. Der Südwind dörrt dir das Wasser aus dem Augapfel, wenn du blinzeln musst, schießt dir das Salz in die Augen, fast unverdünnt.
Die am Morgen noch gelb leuchtenden Sonnenblumenfelder sind jetzt grün, weil sie ihre Köpfe senken und niederhalten zum Schutz vor der Glut. Am Horizont macht sich das Meer gemein mit dem dunstigen Himmel. Ununterscheidbar wie am zweiten Schöpfungstag.
ElsaLaska - 26. Jun, 15:17
ist der beste. Keine Speisekarte, keinen Plan. Kein Tischeabwischen für die Gäste. Statt Karte die Nachfrage: Was soll ich euch denn machen? Dann geht die Diskussion los.
Wasser und Wein kommen zuerst, der Lacrima, wie es sich hier gehört, sogar leicht gekühlt, was sich bei diesen Temperaturen absolut empfiehlt. Und der Lacrima verträgt das. Und am Ende des herrlichen Menüs kehrt ein noch verschwitzterer, noch verschmuddelterer padrone zurück, präsentiert geeiste Gläser und stellt einen Viertelliter (1/4 Liter) Limoncello auf den Tisch.
Auf Kosten des Hauses natürlich.
Ich liebe diese Gegend.
ElsaLaska - 24. Jun, 23:37
10 (zehn) Kilo schwer.
ElsaLaska - 24. Jun, 17:37
ELF (11, eleven, onze, undici) Seiten über Tutto Finito per L'Italia, ich dachte schon, das sei eine Sonderausgabe extra zu diesem Anlass - aber dann waren es doch nur Sonderseiten.
Man gibt die Schuld De Rossi und Di Natale, während Buffon fantastisch wegkommt. Zu Toni nur ein Kommentar: Male! Wie man es schaffen könnte, mit zero gol aus diesem Turnier rauszukommen. Bei einer Onlineumfrage voten fast 50 Prozent für ihn als den schlechtesten Spieler der ganzen Mannschaft.
In der Tat.
Ende der Ära Donadoni - Lippi steht schon bereit als neuer Trainer, hat Totti gefehlt ? und so weiter. Es wird viel diskutiert, einige schauen das Spiel heute morgen nochmals in der Bar an oder studieren die Zeitungen dazu. Jedoch, es ist blendendes Wetter und die Trauer hält sich in Grenzen.
Und das infinito ganz oben auf dem Monte Conero trägt nach wie vor azzurro - wie an jedem strahlend schönen Tag.
ElsaLaska - 23. Jun, 18:12
im Umkreis von 20 Kilometern, die Italien geflaggt hat ...
(Ich WOHNE h i e r > ITALIEN. Nur für den Fall, dass das einige im Kommentarbereich nicht mitbekommen haben).
ElsaLaska - 18. Jun, 16:57
Nachdem ich mit dem Auto vors Gatter gefahren war, habe ich festgestellt, dass sich irgendwo unter einem Reifen eine von den riesigen, sicherlich 20 Zentimeter großen, herrlich leuchtend smaradgrünen Eidechsen, die es vor allem auf dem Monte Conero gibt, befunden hatte. Ich hab sie überfahren, selbstverständlich ohne es zu wollen.
Mir ist schon den ganzen Tag hundeelend zumute. So ein herrliches Tier ....
ElsaLaska - 16. Jun, 14:36
Sturm Sturm Sturm, einmal Sonne, einmal wieder Gewitter und Regen.
Und Nachbars Köter schon seit vier Stunden ununterbrochen kläffend vor dem Gatter und versucht, Rasul zu provozieren.
Und meine Schleuder ist kaputt.
*sucht ihr Luftgewehr*
ElsaLaska - 14. Jun, 16:53
Mit la nonna bei
Armando.
Ich bringe dir eine Kerze mit, Armando. Und ich werde auf deine Frau aufpassen, damit sie nicht verzweifelt. Hab ich dir doch versprochen.
ElsaLaska - 12. Jun, 01:42
ist es so, dass sie mit dem Auto die Privatzufahrt entlangbretzelt (sie fährt sie auch wieder in Höllengeschwindigkeit rückwärts, was ich bewundere), dann hupt sie zweidreimal, wenn dann niemand außer Rasul erscheint, liebkost sie Rasul durch das Gatter und steckt den Brief ein.
Da ich weiß, dass sie ein Fußballfan ist, lief ich heute laut grüßend in Richtung Gatter, winkte, frohlockte, begrüßte und befragte sie zunächst mal zu dem italienischen Desaster. Ja, die waren zu arrogant, sind SO auf das Feld gelaufen (sie schwenkt die Arme, reckt die Nase hoch), und das war einfach nicht gut. Die waren einfach zu unbekümmert. Generelles Jammern und Klagen über das italienische Desaster.
Ich: Naja, WIR werden morgen siegen gegen Kroatien, siamo forte, eh, con Podolski, eh? Hm ja, Skepsis, aber La Croatia sei ja anche forte... Eh beh, und Italia wird beim nächsten Spiel auch noch besser werden. Zustimmung, Skepsis, Zustimmung, verhaltener Optimismus.
Ich liebe diese winzigen Analysen mit meiner Postbotin, das hat sich seit der WM schon so eingebürgert.
ElsaLaska - 12. Jun, 01:26
Mit dem Titel "L'infinito". Er schildert lyrisch, wie er auf einem bestimmten Hügel, wahrscheinlich bei Recanati sitzt, und sich in der Unermesslichkeit des Meeres verliert. L'Infinito ist darum hier in der Gegend auch ein beliebter Name für ein Countryhouse, ein Agriturismo, ein Restaurant oder einfach eine Bar.
Mein L'Infinito ist kein Hügel, sondern ein Weg. Ein Feldweg, der ein paar hundert Meter hinter meinem Haus beginnt, auf einer Zunge zwischen zwei Hügelketten. Rechts und links des Weges stehen derzeit Sonnenblumen, die Mehrzahl blüht noch nicht, aber die, die ihre gelben Gesichter schon zeigen, werden von mir gekost und angesprochen, um sie zu ermutigen. Ein großer Lindenbaum steht dort und verströmt einen unvergleichlich lieblichen Duft. Und links vom Weg und rechts davon in den Hügeln steigen die Zinnen der borghi auf, in der Dämmerung geschmückt mit Lichtern wie die Braut Jerusalem. Noch weiter dahinter, wenn das Wetter günstig ist und klare Sicht herrscht, erheben sich schneebedeckte Berge. Ich gehe auf diesem Weg wie zwischen allen Welten. Er ist mein L'Infinito - meine Unendlichkeit. Ich bin diesen Weg schon mit Sharif gegangen, und Sharif geht immer mit uns, weil es ein Weg ist, der Diesseits und Jenseits verbindet. Ein ewiger Weg. Ab einem bestimmten Moment senkt er sich hinab in Richtung Tal und verschwindet zwischen Olivenbäumen. Dies ist der gewöhnliche Teil des Weges. Das Stück weiter oben, das sich in die Landschaft der Hügelketten in Richtung Gebirge erstreckt, die Wehrstädtchen rechts und links davon an den Flanken der sanften Hänge, das ist mein Ewigkeitsweg.
Ich werde ihn eines Tages beschreiten ohne ins Tal zu gelangen.
ElsaLaska - 11. Jun, 02:17