Bischöfe fordern ethische Debatte über bewaffnete Drohnen
Ich verlinke mal der Bequemlichkeit halber auf das Blog "Augen geradeaus", wo die ganze Erklärung von Bischof Ackermann, Militärbischof Overbeck und, eh, Pax Christi übernommen worden ist.
Leider konnte ich auf der Facebook-Seite des von mir sehr favorisierten "Bundes deutscher Veteranen" keine aussagekräftigen Meinungen von Soldaten oder Veteranen zu der Problematik der Ethik "bewaffneter Drohnen" nachlesen, da man sich dort zumeist ausschließlich in Kirchenbashing erging.
Verständlich, nach den Meldungen der letzten Monate und Jahre, aber leider auch kein Zeugnis einer "ernsthaft und wahrhaftigen Debatte", wie dies eine FB-Userin dort vermelden zu müssen meinte.
RAISE your standards, Ma'am!
Vermutlich hatte sie was anderes gelesen als ich.
Leider konnte ich auf der Facebook-Seite des von mir sehr favorisierten "Bundes deutscher Veteranen" keine aussagekräftigen Meinungen von Soldaten oder Veteranen zu der Problematik der Ethik "bewaffneter Drohnen" nachlesen, da man sich dort zumeist ausschließlich in Kirchenbashing erging.
Verständlich, nach den Meldungen der letzten Monate und Jahre, aber leider auch kein Zeugnis einer "ernsthaft und wahrhaftigen Debatte", wie dies eine FB-Userin dort vermelden zu müssen meinte.
RAISE your standards, Ma'am!
Vermutlich hatte sie was anderes gelesen als ich.
ElsaLaska - 5. Feb, 21:53
Das Problem ist,
Nein, kein Problem
2. Auch die, denen es tatsächlich an "militärischem Sachverstand" mangelt, bezahlen diese Waffen, und haben demnach auch ein Wort mitzureden.
3. Sollten Sie einmal krankt werden, was Gott verhüten möge, dann hoffe ich das der behandelnde Arzt Sie ob ihres Mangels an medizinischem Sachverstand trotzdem Ihren "Senf" dazugeben lässt.
Klar, die Leute haben jedes Recht, mitzureden. Ob das, was gesagt ist, fachlich verwertbar und der tatsächlichen Lage vor Ort angemessen ist, steht auf einem anderen Blatt.
Und, ja: ich kann eine notwendige Operation kraft meines Patientenrechtes ablehnen. Das ist zwar bürgerlich mündig, aber bei einer schweren Krankheit unterm Strich saudämlich.
Irgendwie sind wir sachlich jetzt nach dem Austausch keinen brauchbaren Meter weiter ...
@just wondering
Eventuell werde ich aber journalistisch etwas dazu arbeiten müssen, also zu diesem Thema. Drum bin ich sehr dankbar über jede Meinung, Pro oder Kontra, nur sollte sie halt begründet werden.
In der ganzen ellenlangen Debatte auf der Bund deutscher Veteranen-Seite gab es eine einzige brauchbare Aussage - die allerdings auch sofort von Kirchenbashing gefolgt wurde. Sie lautete "Bewaffnete Drohnen können das Leben von Soldaten retten".
Das scheint mir als Begründung für deren Einsatz doch ein bisschen zu dürftig, auch wenn es immer löblich ist, Leben zu retten. Ich sehe vielmehr eine ähnliche Technisierungsgefahr wie beim Bombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki, nur in wesentlich kleinerem und geringerem Maßstab selbstverständlich!
Rein nach meinem GEFÜHL hielte ich es für ausgewogener, wenn da in dem Flugzeug ein Mensch sitzt, der sein Leben einsetzt, wenn er schon Bomben womöglich noch auf Zivilisten abwirft. Ich weiß, das klingt ein bisschen absurd, aber vielleicht verstehst du, um was es mir geht. Anonymes, kaum noch persönlich verantwortetes Töten wird nun mal leichter zum Mord, als wenn da ein Mensch direkt beteiligt ist und für das Geradestehen muss, was er tut. Nur aufs Knöpfchen drücken ist natürlich bequemer und sicherer.
Ich möchte das nur so als Assoziation mal gesagt haben, ich kann falsch damit liegen.
Was noch dazu kommt: In dem Ausmaß, in dem zum Beispiel durch Selbstmordattentate von Islamisten das Töten von Menschen zu einer überaus konkreten, furchtbaren Sache geworden ist, schreitet in unserer Gesellschaft das technisierte , anonymeTöten voran. Das ist eine merkwürdige Entwicklung.
Wie gesagt, vielleicht liege ich total daneben mit diesen Gedanken.
Auf der anderen Seite sind es gerade Drohnen, die einen gezielten Schlag gegen ein Ziel sehr viel sicherer machen. Flächenbombardements sind mit den Dingern schlechthin nicht möglich und man sieht die ganze Zeit, was oder wen man angreift. Um nicht missverstanden zu werden: Ich verstehe die Fragen und Einwände und das ungute Gefühl, das viele bei dieser Art der Kriegführung beschleicht. Und mir wäre es auch viel lieber, man bräuchte die Dinger nicht.
Aber gerade in Konflikten wie Afghanistan oder Mali, wo ein Riesengebiet von wenigen Soldaten überwacht wird und wo die Strategie des Gegners darin besteht, in kleinen Gruppen unerkannt und getrennt anzumarschieren, um dann gemeinsam zuzuschlagen, sind Drohnen ein wirksames Mittel. Sie senken sehr wohl die Wahrscheinlichkeit von unerwarteten Überraschungsangriffen und können solchen im Ernstfall direkt und ohne lange Vorwarnzeit begegnen.
Ein eventuell brauchbarer Meter
Der Abwurf von (völkerrechtlich geächteter) Streumunition war mit Marschflugkörpern möglich, demzufolge auch mit Drohnen.
"Und mir wäre es auch viel lieber, man bräuchte die Dinger nicht." Wer braucht sie denn? Laut Wehrbauftragten fehlt vor allem Technik zum Lokalisieren und Räumen von Sprengfallen, da dies die größte Gefahr für die Soldaten darstellt.
Aber zumindest hilft's der Rüstungsbranche.
"Strategie des Gegners darin besteht, in kleinen Gruppen unerkannt und getrennt anzumarschieren,..." Exakt. Das Ziel erkennt man demnach wie? Wenn die das Feuer eröffnen (und man den GEGNER erkennt) sind die also nah an den Soldaten und auch noch in kleinen getrennten Gruppen...
"...in Konflikten wie Afghanistan oder Mali..." Das sind Konflikte mit asymmetrischer Kriegführung. Die letzten Konflikte dieser Art unter europäischer Beteiligung waren meinem Gedächtnis zufolge Kolonialkriege. De facto sind Drohnen die ersten Waffen die genau für diese Art von Krieg entwickelt wurden und werden. Die Ausrichtung der Bundeswehr wird damit quasi in Zement gegossen, aller Vernunft und der Geschichte zum trotz. Und damit habe ich ein Problem.
Der Senf eines Ausgemusterten.