Elsas Nacht(b)revier



Francois Gérard: St. Térèse d'Avila



elsalaska[at]tiscali[punkt]it

Aktuelle Veröffentlichungen

"Ökumene mit Herzblut" - Besuch bei der griechisch-orthodoxen Gemeinde in MA-Luzenberg. In: Die Tagespost vom 8.9.2016.

"Eine orthdoxe Insel im Schwarzwald" - Auftakt zur Sommerserie Orthodoxie in Deutschland. Besuch bei der russisch-orthodoxen Gemeinde in Baden Baden. In: Die Tagespost vom 18. August 2016

"Die, welche uns den Gott des Todes predigen wollen" - Übersetzung eines Blogartikels von Kardinal Duka aus dem Tschechischen. In: Die Tagespost vom 13. August 2016

"Konvertiten" In: Die Tagespost vom 26. Juli 2016

"Teresa von Avila: Es gibt keinen Grund". In: Die Tagespost vom 23. Juni 2016

Rezension "Johannes Gschwind: Die Madonna mit dem geneigten Haupt". In: Die Tagespost vom 28. April 2016

Rezension "Peter Dyckhoff: Die Gottesmutter mit den drei Händen". In: Die Tagespost vom 21. April 2016

"Jacobus Voragine und seine Legenda Aurea Ausgabe lateinisch-deutsch". In: Die Tagespost vom 24. März 2016

"Ignatius jenseits von Legende und Vorurteil. Der Bericht des Pilgers und die Ignatius-Biografie von Pierre Emonet". In: Die Tagespost vom 19. Januar 2016

"Schicksalhafte Lektüre Die Taufkirche von Edith Stein in Bergzabern, wo ihr Weg der Heiligkeit begann" In: Vatican-Magazin Januar 2016

"Selbst ein Stein würde bersten. Interview mit Karam Alyas, Flüchtling aus Nordirak." In: Die Tagespost vom 4. Dezember 2015

"Am Ursprung eines stabilen Kerneuropa Gisela von Bayern und Stefan von Ungarn: Ein heiliges Paar, das zu Staatsgründern wurde" In: Vatican-Magazin Dezember 2015

"Hier wird nach Wahrheit gesucht. Ein Interview mit dem Konvertiten, Kampfkünstler und Schauspieler Michel Ruge." In: Die Tagespost vom 13. November 2015

"Leibhaftig, nicht als Symbol? Ein ungeschickter Priester: Das Blutwunder von Walldürn und die elf „Veroniken“ - In: Vatican-Magazin November 2015

"Martha und Maria in einer Person. Elisabeth Münzebrocks Porträt der Teresa von Avila" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2015

"Das Meisterwerk: Mann und Frau, die einander lieben." Zur Heiligsprechung der Eltern der hl. Thérèse von Lisieux. In: Vatican-Magazin Oktober 2015

"Glückssucher, Gelehrter und Vorbild. Ein gelungenes Porträt des heiligen Augustinus. In: Die Tagespost vom 27. August 2015"

"Hervorragende Brückenbauer. Ein Interview mit Simon Jacob, ZOCD u. Initiator des Project Peacemaker" In: Die Tagespost vom 21. August 2015

"Eine Tugend für Kämpfernaturen: Johannes Stöhr und die Tugend der Geduld." In: Die Tagespost vom 27.Juli 2015

"Wachen und Beten für die Welt. Ein Besuch bei den Trappistinnen auf dem pfälzischen Donnersberg." In: Die Tagespost vom 17. Juni 2015

"Ein Apostel der Armen: Der selige Paul Josef Nardini und seine Grabkapelle in Pirmasens" In: Vatican-Magazin Juni-Juli 2015

"Von der Tänzerin zur Ordensschwester. Irmgard Fides Behrendt Flucht aus dem Osten." In: Die Tagespost vom 8. Mai 2015

"Es ist eine simple Sache, zu lieben. Interview mit Torsten Hartung zu seiner Konversion." In: Die Tagespost vom 8. April 2015

"Meine Mutter stirbt an ALS" In: Christ und Welt - Beilage der "ZEIT", Ausgabe 17-2015

"Don Bosco und Maria Mazzarello" In: Vatican-Magazin April 2015

"Eine profunde Menschenkennerin. Zum dritten Band der Briefe Teresas von Avila" In: Die Tagespost vom 1. April 2015

"Katholisches Welttheater. Paul Claudel: Der seidene Schuh" In: Die Tagespost vom 19. März 2015

"Einbruch des Übernatürlichen. Michail Bulgakov: Der Meister und Margarita" In: Die Tagespost vom 7. März 2015

"Ganz Ohr für die Stimme des Herrn. Ein Kartäuser: Die Große Stille" In: Die Tagespost vom 3. März 2015

"An der Hand der großen Teresa". Eine Auswahl von Internetseiten zum 500. Geburtstag T. von Avilas. In: Die Tagespost vom 17. Februar 2015.

"Vom Krieg zum Frieden. Wie das Gefängnis für Torsten Hartung zum Tor der Gnade wurde." In: Die Tagespost vom 10. Februar 2015 (Buchbesprechung)

"Das Leben Jesu betrachten Ein Gespräch mit Pater Norbert Lauinger SAC vom Apostolatshaus in Hofstetten" In: Die Tagespost vom 31. Januar 2015

"Das Gebet ist die Drehscheibe des Christseins- Das Lebensbuch des heiligen Theophan des Einsiedlers bietet Einblick in den geistlichen Reichtum der Orthodoxie" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Digitale Karte des Ordenslebens - Das „Jahr der Orden“ im Internet und den sozialen Medien" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Eine Katakombenheilige im Exil Das Weinstädchen Morro d‘Alba in den Marken mit den Gebeinen der römischen Märtyrerin Teleucania." In: Vatican-Magazin Januar 2015

"Starke Frauen - Wenn Widerstand gegen herrschende Strukturen zur geistlichen Pflicht wird. Prophetinnen und Mahnerinnen in der Kirche." In: Die Tagespost vom 16. Dezember 2014

Auf Columbans Spuren. Eine unkonventionelle Pilgerreise." In: Die Tagespost vom 13. Dezember 2014

"Geistliche Paare: Der heilige Paulinus von Nola und seine Therasia" In: Vatican-Magazin Dezember 2014

"Die zeitlose Kunst des Sterbens. Nicht nur Hospizhelfer werden Peter Dyckhoffs Betrachtungen schätzen." In: Die Tagespost vom 20. November 2014

"Mystikerin des Apostolats. Mit Teresa von Avila Zugänge zur Spiritualität der Unbeschuhten Karmeliten finden" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2014

"Was die Mumien erzählen. Die Bruderschaft vom guten Tod und die Chiesa dei Morti in Urbania" In: Vatican-Magazin November 2014

"Teresa von Ávila und Johannes vom Kreuz. Die unbeschuhte Reformerin und ihr Vater, der „doctor mysticus“" In: Vatican-Magazin Oktober 2014

"Gottvertrauen als Balsam und Ansporn. Carlo Maria Martinis spirituelles Vermächtnis" In: Die Tagespost vom 4. September 2014

"Unter den Märtyrern der Gegenwart. Soon Ok Lee hat die Haft in einem nordkoreanischen Straflager überlebt und zum christlichen Glauben gefunden." In: Die Tagespost vom 16. August 2014

"Zeugen monastischer Kultur. Seit 20 Jahren gibt es das Netz cluniazensischer Stätten im Schwarzwald." In: Die Tagespost vom 17. Juli 2014

"Franziskus-Effekt in Umbrien. Steigende Pilgerzahlen in Assisi und eine Friedensmission im Heiligen Land." In: Die Tagespost vom 12. Juni 2014

"Im Bunker fing alles an. Franco de Battaglia schildert die Anfänge der Fokolarbewegung." In: Die Tagespost vom 5. Juni 2014

"Eine Oase der Stille-nicht nur für Zweifler. Zum 850. Todestag der hl. Elisabeth von Schönau" In: Vatican-Magazin Juni_Juli 2014

"Sie zum Lächeln zu bringen wird unser aller Lieblingsbeschäftigung" Buchbesprechung Sandra Roth: Lotta Wundertüte. In: Die Tagespost vom 24. Mai 2014

"Gelungene Ouvertüre. Der Postulator Johannes Pauls II. hat eine lesenswerte Papstbiografie vorgelegt." In: Die Tagespost vom 24. April 2014

"Kloster Wittichen und die selige Luitgard" in: Vatican-Magazin Mai 2014

"Clemens Brentano und die selige Anna Katharina Emmerick" in: Vatican-Magazin April 2014.

"Wohltuend für Seele, Geist und Körper Der heilige Ulrich von Zell und sein „durch Wunder berühmtes Grab“ im Schwarzwald" In: Vatican-Magazin März 2014

"Spiritualität der Heiligen. Bischof Paul-Werner Scheele stellt Glaubenszeugen aus allen Zeiten vor." In: Die Tagespost vom 27. Februar 2014

"Hinaus in die Randgebiete der menschlichen Existenz. Der hl. Vinzenz von Paul und die heilige Louise de Marillac." In: Vatican-Magazin Februar 2014.

"Blind geboren - Doch dann geschah das Wunder. In jener Zeit, als das Christentum aufzublühen begann: Die heilige Odilie auf dem Mont Sainte-Odile im Elsass." In:Vatican-Magazin Januar 2014.

"Römische Geschichte einmal anders." Rezension zu Ulrich Nersingers Buch "Die Gendarmen des Papstes." In: Die Tagespost vom 7. Januar 2014

"Die Bärin wies den Weg. Die heilige Richardis und Unsere liebe Frau in der Krypta in Andlau." In: Vatican-Magazin Dezember 2013

"Schatten auf der Soldatenseele". In: Die Tagespost vom 3. Dezember 2013

"Über den Brenner nach Rom. Ein neuer Pilgerführer mit Etappenheiligen." In: Die Tagespost vom 28.10.2013

"Eine neue Idee von Liebe - Der Troubadour Jaufré Rudel und seine ferne Prinzessin." In: Vatican-Magazin Oktober 2013

"Zeigen, dass sie ein Werkzeug Gottes war. Die Neuausgabe der Vita der heiligen Hildegard." In: Die Tagespost vom 17. September 2013.

"Licht ihres Volkes und ihrer Zeit". Die Lektüre ihrer Briefe eignet sich in besonderer Weise, um die hochbegabte Menschenführerin Hildegard von Bingen kennenzulernen. In: Die Tagespost vom 17. September 2013

"Eine Art intensivierte Straßenpastoral" - ein Gespräch zum Jahr des Glaubens mit dem Augustiner-Chorherrn und Bloggerkollegen Hw. Alipius Müller. In: Die Tagespost vom 24. August 2013

"Das flammende Siegel des hl. Ignatius. Die Eremo delle Carceri bei Assisi" In: Vatican-Magazin August-September 2013

"Mehr als exotische Aussteiger. Ein Buch gibt Einblicke in das Leben moderner Eremiten." In: Die Tagespost vom 11. Juli 2013

"Geistliche Vitaminspritzen. Gesammelte Johannes-Perlen aus einem reichen Leben." In: Die Tagespost vom 4. Juli 2013

"Das entflammte Herz. Die Ewigkeit als Maß: Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal." In: Vatican-Magazin Juli 2013

"Und Christus berührte das kranke Bein. Wie der heilige Pellegrino von Forlì zum Patron der Krebskranken wurde." In: Vatican-Magazin Juni 2013

"Ida Friederike Görres und Joseph Ratzinger - die tapfere Kirschblüte und ihr Prophet in Israel." In: Vatican-Magazin Mai 2013

"Kein Maß kennt die Liebe" - über die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern und das Jubiläumsjahr in Kloster Hegne. In: Die Tagepost vom 20. April 2013.

"Liebe, Wahrheit, Schönheit-das gesamte Pontifikat Benedikts XVI." - Die Buchbesprechung zu A. Kisslers Buch "Papst im Widerspruch." Online hier.

"Zuversicht statt Zweifel. Bologna und die heilige Katharina."In: Die Tagespost vom 13. April 2013

"Und in dir wird man einst die Herrlichkeit Gottes sehen" über die heilige Katharina von Bologna. In: Vatican-Magazin März-April 2013

"Schutzschirm für die Gemeinschaft. Christoph Müllers Einführung in die Benediktsregel" In: Die Tagespost vom 7. März 2013

"Fritz und Resl: Gottes Kampfsau und Jesu Seherin" In: Vatican-Magazin Februar 2013 anlässlich des 130. Geburtstags von Fritz Michael Gerlich.

"Jakub Deml-Traumprosa, die vom Jenseits erzählt" In: Die Tagespost vom 9. Februar 2013

"Der Tod ist nicht relativ" In: Die Tagespost vom 7. Februar 2013

"In heiligen Sphären. Mensch und Welt lassen sich nicht entsakralisieren" In: Die Tagespost vom 5. Februar 2013

"Die tapfere Heilige, die nicht sterben wollte Die Märtyrerin Cristina und das Blutwunder von Bolsena." In: Vatican-Magazin Januar 2013

"Alles andere als Rettungsroutine. Aus den Schätzen der Kirche schöpfen: Warum Beichte und Ablass ein Comeback verdient haben." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Leitsterne auf dem Glaubensweg. Katholische Großeltern spielen eine wichtige Rolle bei der Neuevangelisierung." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Das Netz der virtuellen Ewigkeit.Tod und Gedenken im Internet." In: Die Tagespost vom 29. November 2012.

"Der Friede auf Erden fängt zwischen Männern und Frauen an. Marias "Fiat" und Josefs "Serviam". Engel führten sie zum außergewöhnlichsten Ehebund der Weltgeschichte. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Der Marathon-Mann" - mein Porträt von S. E. Bischof Tebartz-van Elst. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Versperrter Himmel, öffne dich!" Über die Wallfahrt der totgeborenen Kinder zu Unserer lieben Frau von Avioth. In Vatican-Magazin November 2012.

"Ein französischer Vorläufer des heiligen Franziskus - zum 800. Todestag des Hl. Felix von Valois." In: Die Tagespost vom 3. November 2012

"Die Macht der Mystikerinnen" anlässlich der Heiligsprechung von Anna Schäffer. In: Die Tagespost vom 20. Oktober 2012

"Was für eine Frau!" Zur Vereinnahmung der hl. Hildegard von Esoterikerin und Feministinnen. In: Die Tagespost vom 9. Oktober 2012

Über den Kapuzinerpater Martin von Cochem zu seinem 300. Todestag. In: Die Tagespost vom 29. September 2012

"Die Kirche-ein Krimi?" in: Die Tagespost vom 30. August 2012.

"Wieder gefragt: Exorzismus!" in: PUR-Magazin September 2012

"Mir ist das Brevier wichtig geworden!" Ein Interview mit dem evang. Pfarrer Andreas Theurer, der in die katholische Kirche eintreten wird. In: Die Tagespost vom 14. August 2012

"Im Vorhof des Himmels" Die hl. Edith Stein und ihr Seelenführer, der Erzabt von Beuron. In: Vatican-Magazin August-September 2012

"Durch Gottes Gnade ein Kind der Kirche" - Edith Stein, Erzabt Raphael Walzer von Beuron und die Enzyklika Mit brennender Sorge. In: Die Tagespost vom 9. August 2012.

Der Cammino di San Francesco-Heiligtümer im Rieti-Tal. In: PUR-Magazin Juli.

Die Opfer der Bundeswehr. Mein Interview mit dem Afghanistan-Veteranen R. Sedlatzek-Müller. In: Die Tagespost, Ausgabe vom 14. Juni 2012

"Mehr als Dinkel und Kräuter: Ein Kernkraftwerk des Heiligen Geistes - die hl. Hildegard von Bingen" In. Vatican-Magazin Juni-Juli 2012

"Wie eine lodernde Feuersäule Die heilige Veronika Giuliani" In: Vatican-Magazin Mai 2012

"Die Vollblutfrau, die den Erlöser liebte: Kronzeugin des Osterereignisses: Die Geschichte von Jesus und Maria Magdalena." In: Vatican-Magazin April 2012

"Ich fühle mich als Frau in der Kirche nicht diskriminiert" Ein Interview mit mir von Petra Lorleberg für kath.net

"Die virtuelle Engelsburg hat standgehalten" in: Die Tagespost vom 22. März 2012

"Die Sowjets traten, rissen, schlugen, brannten - aber immer wieder haben die Litauer ihren Kreuzeshügel aufgebaut". In: Vatican-Magazin März 2012

"Katholische Bloggerszene stiftet Ehe" Interview mit Phil und Hedda in: Die Tagespost vom 13.März 2012

Und Du wirst mal Kardinal!" Prags Erzbischof verkörpert das Durchhaltevermögen der tschechischen Christen. In: Die Tagespost vom 18. Februar 2012

"Wo Liebe ist, ist Eifersucht nicht weit: Alfons Maria de Liguori und Schwester Maria Celeste Crostarosa, Gründer des Redemptoristenordens". In: Vatican-Magazin Ausgabe Februar 2012

Neue Kolumne über geistliche Paare: "Mann-Frau-Miteinander-Kirchesein" In: Vatican-Magazin Ausgabe Januar 2012

Unsagbar kostbare Göttlichkeit - Gold, Weihrauch und Myrrhe: Die Gaben der Heiligen Drei Könige. In: Die Tagespost vom 5. Januar 2012

"Wo die Pforten des Himmels offen sind. Loreto in den italienischen Marken". In: Vatican-Magazin Dezember 2011

"Ein Schatz, der fast zu groß für diesen Erdball ist". In: Liebesbriefe für die Kirche. Hrsg. Noe, Biermeyer-Knapp. Bestellbar hier.

Der Papst meines Lebens - Vatican-Magazin spezial zum Papstbesuch

Norcia - der Geburtsort des heiligen Benedikt: "Als sich der Erdkreis verfinstert hatte" In: Vatican-Magazin August-September 2011

In englischer Übersetzung online hier: When the world had darkened<

Der Vatikan und die Blogger - Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Poetische Pilgerorte-Reisen ins mystische Mittelitalien. Erschienen im MM-Verlag.


il cinguettio

ufficio

Du bist nicht angemeldet.

Gastbeiträge

Sonntag, 23. Dezember 2012

Frohe und gesegnete Weihnachten euch allen!

Ich kann Dir nichts geben, denn bin ich so fern.
Doch wäre ich näher, so gäbe ich gern
vier Gaben Dir mit auf all Deinen Wegen:
Gold, Myrre und Weihrauch - dazu Gottes Segen!
So oft man auch zweifelt in einsamen Stunden -
man ist nicht allein, hat man Freunde gefunden.
Und für all die Vielen, die heut' Traurigkeit quält,
sei der Menschheit wohl schönste Geschichte erzählt:
Zimmermann war er, ward Josef genannt.
Seine Frau, die Maria, ein Kind bald entband.
Sie suchten ein Obdach und Menschen und Licht;
so lange sie suchten - man wollte sie nicht.
So oft sie auch klopften an manchem Quartier,
man ließ sie nicht ein, verschloss schnell die Tür.
Nun gingen sie weg aus der heiligen Stadt,
die mit bitterer Härte verstoßen sie hatt'.
Nun zogen sie fort denn, die Guten, die Armen,
erregten im Himmel des Gottes Erbarmen.
Er sandte den Stern, um mit ihm zu gehen.
Und bei einem Schafstalle blieb er bald stehen.
Maria kam nieder, gebar Gottes Kind.
Es schwiegen die Schäfer, die Tiere, der Wind.
Sie legte ihn weich in die Krippe mit Stroh,
und strahlte ihn an. So glücklich, so froh.
Es war Gottes Wille, der Stärke verlieh.
Drei Könige kamen, um zu beugen ihr Knie.
Herren mit Macht, voller Kraft und erhaben,
legten zu Füßen dem Christkind vier Gaben.
Gold, Myrre und Weihrauch sowie Seinen Segen
bekam Gottes Kind mit, auf all seinen Wegen.
Die Herrn zogen heim durch die finstere Nacht,
doch ein einsamer Stern über Bethlehem wacht'.

Und siehst Du den Stern, so will Gott Dich ehren,
denn kannst Du die Stimmen der Tiere gar hören.
Fühlst Du heut Dich allein, drückt die Sorge Dich nieder,
fliegt zu Dir ein Vogel mit weißem Gefieder.
Er sagt zu Dir leise: »Ach gräme Dich nicht.
Schau auf zu dem Sterne und sieh nur sein Licht!
Es soll Schutz sein, und Trost in den leidvollen Tagen,
an denen nur Kummer und Schmerzen Dich plagen.«
Und hat man im Leben Dir vieles genommen -
ich denke an Dich, Du bist stets mir willkommen.
Ich will beten und hoffen, hier im strahlenden Schein,
dass der Segen des Herrn Dein Begleiter wird sein!

Olaf Tannenberg, 23.12.2012

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Selig, die Frieden stiften

12792158-11146961-dmData-maxh-480-maxw-480-pl-Papst-Kerze-091224-25281260194556075-2529

Ein Gastbeitrag von Olaf Tannenberg.

Tagtäglich erleben wir es. Nahezu rund um die Uhr sind wir umgeben von Sendern, Empfängern und Botschaften. Mehr noch. Wir sind selbst Botschafter in einem System der Kommunikation und des Informationsaustausches. Manchmal sind erfreut über den Inhalt eines Berichts, umso mehr, wenn der Absender uns sympathisch ist, und manchmal bleibt eine Nachricht unverstanden, weil der Bote uns nicht genehm erscheint. Dann, im letzteren Fall, kann selbst eine Friedensbotschaft zur Kriegserklärung umgedeutet werden.

Besonders geeignet für Missdeutungen aller Art scheinen die frohen und hoffnungsvollen Botschaften des spirituellen Oberhaupts der römisch-katholischen Kirche, Papst Benedikt XVI. zu sein. Immer wieder fühlen sich einige Menschen persönlich negativ angesprochen, obwohl sie überhaupt nicht explizit erwähnt wurden. Sie sehen sich zurückgesetzt, ausgegrenzt, unverstanden. Dabei geht es dem Heiligen Vater nicht um die Ablehnung der Ansinnen von Wenigen, schon gar nicht um die Zurückweisung von Menschen, sondern um die Bejahung des Bewährten. Und um den Frieden auf der Erde. Dies macht der Papst in seiner Botschaft zur Feier des Weltfriedenstages 2013 überaus deutlich. Seine Worte richten sich an jeden Menschen guten Willen in der ganzen Welt.

»Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden« (Mt 5,9), lautet das Motto der päpstlichen Botschaft. Sie spricht von einem auf Wahrheit, Freiheit, Liebe und Gerechtigkeit gegründeten Zusammenleben aller Menschen. Also vom Stiften eines dauerhaften Friedens. Ein Auszug:

»Um authentische Friedensstifter zu werden, ist zweierlei grundlegend: die Beachtung der transzendenten Dimension und das ständige Gespräch mit Gott, dem barmherzigen Vater, durch das man die Erlösung erfleht, die sein eingeborener Sohn uns erworben hat. So kann der Mensch jenen Keim der Trübung und der Verneinung des Friedens besiegen, der die Sünde in all ihren Formen ist: Egoismus und Gewalt, Habgier, Machtstreben und Herrschsucht, Intoleranz, Hass und ungerechte Strukturen.«

Und weiter: » Die Verwirklichung des Friedens hängt vor allem davon ab anzuerkennen, dass in Gott alle eine einzige Menschheitsfamilie bilden.« Für mich, dessen eigentliches Thema die weltweite Christenverfolgung ist, sind diese Aussagen von besonderer Bedeutung. Die Botschaft des Heiligen Vaters ist bei mir angekommen. Meine noch wenigen Beiträge haben nämlich etwas bewirkt. Vor allem in mir selbst. Die hundert Millionen verfolgten Christen, für die ich hier anschreibe, sind für mich längst keine bloßen ›juristischen Subjekte‹ mehr, deren Rechte man einfordern muss, irgendwie und irgendwann, nein, sie sind in einer einzigen großen Familie meine Schwestern und Brüder geworden, die Kinder des gleichen Vaters, an deren Schicksal ich teilhabe, mit denen gemeinsam ich Freude und Trauer verspüre - auch wenn ich weit entfernt von ihnen lebe und ihr Leid nur im Gedanken teilen kann. Und so wird in mir die Sehnsucht nach einem gerechten Weltfrieden größer und größer.

Mir ist bewusst geworden: Ein immerwährender Frieden ist nur dann möglich, wenn individuelle Vielfalt zur rechtschaffenen Einheit wird und nicht zur egoistischen Einfalt verkommt. Der Friede der Welt kann kein Etappenziel sein, kein erstrebenswertes Einzelanliegen unter vielen anderen Bedürfnissen, sondern in der Betrachtung der Welt das Höchste, das Vollkommenste, nur erreichbar durch die Wahrnehmung der Verantwortung jedes Einzelnen für Alle.

In der Botschaft des Heiligen Vaters zum Weltfriedenstag bleibt nichts Bedeutsames unerwähnt. Mit schonungsloser Offenheit spricht diese „kleine Enzyklika“ alle weltbewegenden Probleme der Zeit an: Spannungen und Konflikte, drohende Kriege und bestehende bewaffnete Auseinandersetzungen, Terrorismus und Fundamentalismus, Wirtschafts- und Finanzkrisen, das Recht auf Arbeit und die Bedeutung sozialer Belange, aber auch die Pflicht zum Schutz des Lebens - des geborenen wie des ungeborenen - und die Grundsätze der Moral und Sittlichkeit. Und immer wieder ist die Rede von Frieden, Gemeinschaft und Versöhnung. Um diese Botschaft missverstehen zu können, muss man sich sehr bemühen: Man muss es wollen.

Hören wir weiter Papst Benedikt zu: »Gemeinsam mit dem seligen Johannes XXIII. wollen wir unsererseits Gott bitten, er möge die Verantwortlichen der Völker erleuchten, damit sie neben der Sorge für den rechten Wohlstand ihrer Bürger für das wertvolle Geschenk des Friedens bürgen und es verteidigen; er möge den Willen aller entzünden, die trennenden Barrieren zu überwinden, die Bande gegenseitiger Liebe zu festigen, die anderen zu verstehen und denen zu verzeihen, die Kränkung verursacht haben, so dass kraft seines Handelns alle Völker der Erde sich verbrüdern und unter ihnen immer der so sehr ersehnte Friede blühe und herrsche. Mit dieser Bitte verbinde ich den Wunsch, dass alle als wahre Friedensstifter an dessen Aufbau mitwirken, so dass das Gemeinwesen der Menschen in brüderlicher Eintracht, in Wohlstand und in Frieden wachse.«

Ich danke dem Heiligen Vater für diese eindringlichen, von persönlicher Herzlichkeit und inniger Nächstenliebe geprägten Worte und bitte abschließend um das Gebet für diesen wunderbaren, gütigen und bescheidenen guten Hirten, den der Herr uns zur rechten Zeit gegeben hat.

»Der Herr gebe Kraft seinem Volk. Der Herr segne sein Volk mit Frieden.« (Psalm 29)


Die komplette Botschaft des Papstes zum Nachlesen: http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/messages/peace/documents/hf_ben-xvi_mes_20121208_xlvi-world-day-peace_ge.html

Sonntag, 16. Dezember 2012

Sanguis martyrum-Wege des Friedens

1097876
Ein Gastbeitrag von Olaf Tannenberg.

Das warme Licht von Kerzen erhellt das Arbeitszimmer, vor dem Fenster tanzen im leichten Abendwind vergnügt große Schneeflocken. Ein friedliches, idyllisches Bild, wahrlich passend zu diesen Tagen, in denen wir Christen weltweit dem Geburtstag des Erlösers und der Menschwerdung Gottes entgegenfiebern. Mich zurücklehnend schaue ich dem Treiben der strahlend weißen Sternchen zu. Ein wundervoller, besinnlicher Abend wäre es - müsste nicht dieser Beitrag geschrieben werden. Schon sind sie wieder gegenwärtig, die Gedanken an all jene zahllosen Schwestern und Brüder in mehr als hundert Ländern der Erde, die verfolgt und benachteiligt, ermordet und gefoltert, vergewaltigt und erniedrigt werden. Die Idylle vor dem Fenster verändert sich. Die Schneeflocken werden zu gefrorenen Tränen.

»Betet für uns«, lautete anlässlich der internationalen Konferenz ›Menschenrecht Religionsfreiheit‹ am 8. November 2012 in München der Appell von Christen aus Staaten, in denen sie verfolgt werden. »Solidarisiert euch mit uns!« Sie berichteten aus ihren Heimatländern von der gegenwärtigen Situation, von Diskriminierungen, Anschlägen und Übergriffen, von Straflagern. Aber auch von Hoffnung. Zwei Stimmen seien hier stellvertretend wiedergegeben.

»Nichtmuslime im Irak sind Bürger zweiter oder dritter Klasse«, sagte Basile Georges Casmoussa, Kurienerzbischof im Patriarchat der syrisch-katholischen Kirche von Antiochien in Beirut, und verwies darauf, dass es seit der offiziellen Demokratisierung des Irak für die Christen nicht besser geworden sei. »Christen werden ermordet, entführt, enteignet.« Der politische Islam wolle die Scharia als allgemeine Rechtsgrundlage einführen, Religionswechsel sei ebenso verboten wie Ehen zwischen Christen und Muslimen. Er sieht auch eine Mitverantwortung des Westens. »Bitte machen Sie unsere Situation mit Äußerungen, Karikaturen und Filmen nicht schlimmer«, bat er. »Wir müssen den Preis dafür bezahlen und gelten als Handlanger des atheistischen Westens.«

Auch Ignatius Ayau Kaigama, Erzbischof von Jos in Nigeria, berichtete von andauernden Übergriffen auf Christen in seiner Heimat, meist ausgehend von der radikal-islamistischen Sekte ›Boko Haram‹ und auf den Nordosten des Landes beschränkt. Ebenso wie Casmoussa sieht er den Westen mit in der Pflicht. »Blasphemie gegen den Islam in anderen Teilen der Welt bekommen Christen in Nigeria zu spüren, deshalb werden bei uns Menschen getötet.«

Soweit zu den Aussagen der verantwortlichen Bischöfe vor Ort. Auch einige Politiker in Deutschland widmen sich endlich der Problematik und sprechen sie öffentlich an. Neben der Bundeskanzlerin Angela Merkel möchte ich besonders die Bundestagsabgeordneten Volker Kauder, Erika Steinbach und Wolfgang Bosbach erwähnen.

Was kann also getan werden?

Dazu Karl Hafen, Geschäftsführer der deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) im September 2012 während seines Vortrages auf dem Kongress ›Freude am Glauben‹ in Aschaffenburg: »Immer und immer wieder mit Fakten operieren, über die Fälle sprechen, ihnen eine größtmögliche Öffentlichkeit geben, den Kontakt zu den betroffenen Menschen suchen, diesen eine Stimme geben, ihnen helfen, dauerhaft helfen, wenn die Lage es erlaubt, appellieren, appellieren und nochmals appellieren; das ist der einzige Weg zum Erfolg.«

Ähnlich äußerte sich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick während der Münchner Menschenrechtskonferenz. »So gut wie uns Christen in Deutschland geht es sonst kaum einer Religionsgemeinschaft.« Er rief dazu auf, sich mit verfolgten Christen zu solidarisieren, für sie zu beten und ihre Situation öffentlich zu machen. »Was gewusst wird, kann auch verändert werden«, so der Erzbischof.

Wer nun meint, es müsse gegen Länder, in denen Christen verfolgt werden, eine härtere Gangart geben, verkennt die Situation. Auch wenn die Möglichkeit der Errichtung von militärischen Schutzzonen gedanklich nachvollziehbar und verständlich ist, würde sich nur in sehr wenigen Fällen eine Verbesserung der Lage einstellen. Alle Erfahrungen, wie jüngst im Irak und in Afghanistan, zeigen, dass Militäreinsätze eher zur Verschärfung als zur Deeskalation beitrugen. Denn das Ziel der Einsätze war niemals der Schutz der Christen, sondern die Etablierung von Demokratien. Dies führte allerdings erst recht zu Verschärfungen, denn plötzlich befanden sich die Christen nicht nur als religiöse Gruppe in der Minderheit, sondern zusätzlich auch politisch. Die Wahrnehmung ihrer Interessen gestaltet sich in diesen Ländern heute schwieriger denn je.

Auch die Aufnahme von bedrängten Christen im Westen kann nicht als Allheilmittel betrachtet werden. Hierzu noch einmal Erzbischof Chamoussa aus dem Irak: »Wir müssen Lösungen bei uns zuhause finden. Christen und Muslime müssen zusammenarbeiten, um unsere Länder wieder aufzubauen.« Das Ziel müsse die Errichtung einer Zivilgesellschaft östlicher Natur sein, in der für alle Bürger die gleichen Rechte gelten.

Dem Vatikan und insbesondere dem Heiligen Vater im Engagement gegen die weltweite Christenverfolgung und im Umgang mit dem Islam ›laue Zurückhaltung‹ zu attestieren, ist völlig verfehlt. Drohgebärden sind angesichts der Mittel und Möglichkeiten unangebracht, und abgesehen davon, wie wenig das Säbelrasseln der Kirche zu Gesicht stünde, würde man damit höchstens mehr Übergriffe auf Christen vor Ort provozieren. So bleibt neben dem Gebet und der Öffentlichkeitsarbeit, der Diplomatie und dem Dialog nur die Einflussnahme mittels der Macht des Wortes. Dass gerade unser wunderbarer Papst Benedikt XVI. diese Kraft zu gebrauchen versteht, zeigt u.a. die Einführung eines christlichen Feiertages in Kuba als eines der hoffnungsvollen Ergebnisse des Papstbesuchs im März 2012.

Vergessen wir nicht die vom Heiligen Vater während der Abschlussmesse der Nahost-Synode 2010 gesprochenen, visionären Worte: »Das Gebet des Elenden verstummt nicht, bis Gott eingreift und Recht schafft. Der Schrei des Armen und des Unterdrückten findet sein unmittelbares Echo bei Gott, der eingreifen will, um einen Ausgang zu zeigen, um eine Zukunft der Freiheit, einen Horizont der Hoffnung zu eröffnen.«

Wir dürfen uns also nicht Fantastereien hingeben, sondern das uns Mögliche tun. Beten wir für die verfolgten Schwestern und Brüder, für diese einhundert Millionen Christen in mehr als einhundert Staaten, in denen sie verfolgt werden. Wenden wir uns an die Öffentlichkeit, schreiben wir an die Botschaften der Verfolgerländer und besonders an die unschuldig Inhaftierten, die sich unsere Verbundenheit herbeisehnen. Unterstützen wir aktiv und zustimmend die Außenpolitik des Vatikan. Auch Spenden an Hilfswerke wie ›Kirche in Not‹ oder ›Open Doors‹ kommen den Verfolgten zugute. Gedenken wir stets der Märtyrer, bringen wir der Welt ihre Namen immer wieder in Erinnerung. Und vergessen wir nicht die Worte Jesu:

»Haben sie mich verfolgt, werden sie auch euch verfolgen.« (Joh 15,20)

Der Autor der Reihe ›Sanguis martyrum‹ wünscht seiner geschätzten Leserschaft eine gesegnete Adventzeit und ein besinnliches Weihnachtsfest.

Dienstag, 27. November 2012

Der letzte Christ von Homs

Olaf Tannenbergs Gastbeitrag in dieser Rubrik über die nun christenfreie Stadt Homs und Elias Mansour, den "letzten Christen von Homs" ist nun auch von kath.net übernommen worden und kann also auch dort gelesen und kommentiert werden.

Donnerstag, 22. November 2012

Sanguis martyrum - Christenfrei!

stop-violence1
Ein Gastbeitrag von Olaf Tannenberg

Abdul Razzaq Tlass ist für viele Syrer ein Held des Bürgerkriegs gegen den Diktator Baschar Al-Assad. Der frühere Leutnant der syrischen Armee und Neffe des in die Türkei geflohenen, ehemaligen Generals und Verteidigungsministers Mustafa Tlass ist der Gründer und Kommandeur der Faruq-Brigade, deren Bataillone mit insgesamt etwa 2.000 Kämpfern zu den aktivsten Einheiten der aufständischen Freien Syrischen Armee gehören. Tlass, einer der ersten Überläufer seit Beginn des Aufstandes, gilt als eine der wichtigsten Figuren der syrischen Rebellen. Und er befehligt die wohl schlagkräftigste Miliz der Regimegegner. Die Operationsbasis der Faruq-Brigade ist die Stadt Homs, gelegen nahe der syrisch-libanesischen Grenze unweit der Kreuzfahrerfestung Krak des Chevaliers. Rund 800.000 Menschen leben dort.

Für beide Bürgerkriegsparteien ist die Protesthochburg Homs von strategischer Bedeutung. Die Linie der Städte Homs, Hama, Rastan und Idlib trennt die Küstengebiete Syriens vom Landesinnern ab; wer dieses Gebiet kontrolliert, beherrscht den Aufmarschraum gegen den dicht besiedelten Nordwesten des Landes und verschafft sich daneben einen Vorteil im Kampf um die wichtige Industriemetropole Aleppo. Entsprechend hart werden von beiden Seiten die Gefechte um Homs geführt. Dabei waren die etwa 50.000 Christen, die sich bis April 2012 in der Stadt befanden, zwischen alle Fronten geraten.

Am 26. April 2012 berichtete Silvanus Petros, der syrisch-orthodoxe Erzbischof von Homs und Hama, dass die meisten der Christen die umkämpfte Stadt verlassen hätten. »Wir wollen gute Beziehungen zu allen Konfliktparteien«, sagte er damals und verwies auf die Bestrebungen der Christen sich neutral zu verhalten. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 250 Christen ums Leben gekommen, Tausende Häuser und Wohnungen zerstört oder geplündert - auch der Amtssitz des Erzbischofs und ein Waisenhaus wurden von den Aufständischen, namentlich von der Faruq-Brigade, beschlagnahmt.

Klar ist derzeit, dass Ende April Homs und die Vorstadt Qusayr von Regierungstruppen eingekreist waren und die Aufständischen eingeschlossen wurden. Dass es heftigen Beschuss gab. Und dass neunzig Prozent der Christen die Stadt verlassen hatten. Ab dieser Stelle widersprechen sich jedoch sämtliche Medienberichte.

War es nun Flucht oder Vertreibung? Die Vorgänge lassen sich aufgrund der diskrepanten Aussagen nur mühsam rekonstruieren. Bereits im März 2012 beklagte jedenfalls die syrisch-orthodoxe Kirche ethnische Säuberungen in Homs durch islamistische Angehörige der Faruq-Brigade, in der auch wahabitische Söldner aus dem Irak und Libyen kämpfen sollen. Neunzig Prozent der Christen wurden vertrieben, ihr Eigentum wurde beschlagnahmt. Man sprach von ›christenreinen‹ Stadtvierteln, wie Hamidiya und Bustan el-Diwan. Betroffene bestätigten die Vertreibung und nannten als Begründung ihren christlichen Glauben. Die ortsansässigen Jesuiten sprachen hingegen von Flucht, da den Christen immer wieder die Nähe zum Assad-Regime unterstellt wurde und man Racheakte befürchtete. Das Kommando der Faruq-Brigade bestätigte lediglich die Festnahme von rund 50 regimetreuen Christen auf dem von ihnen kontrollierten Gebiet. Wo die Gefangenen sich jetzt befinden, ist allerdings unbekannt.

Nun könnte man anhand der vagen Nachrichtenlage durchaus an einer Vertreibung zweifeln - gäbe es da nicht die Aussagen von islamistischen Teilen der Freien Syrischen Armee, wie stolz man doch auf die Schaffung von ›christenfreien‹ Gebieten sei. Logisch wäre etwa auch die naheliegende Erklärung, dass die Einen geflohen sind und die Anderen vertrieben wurden, womit sich die unterschiedlichen Aussagen der Augenzeugen begründen ließen, ohne den Pfad der Wahrheit verlassen zu müssen.

Wie auch immer: Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die Vorgänge um die von etwa 12.000 syrisch-katholischen Christen bewohnte Ortschaft Rableh nahe Qusayr bei Homs, die ohne jede Erfordernis von einer der Al-Qaida nahestehenden Miliz eingekreist und völlig von der Außenwelt abgeschnitten wurde. Erst zehn Tage später befreiten Regierungstruppen die Eingeschlossenen aus dem Würgegriff der Islamisten.

Und da war Elias Mansour. Der 84-jährige griechisch-orthodoxe Christ pflegte in der umkämpften Wasdi-Sayeh-Straße in Homs aufopferungsvoll seinen behinderten Sohn, als am 30. Oktober 2012 die Mörder sein Haus betraten. Er, der wenige Tage zuvor betont hatte, seine potentiellen Mörder an die Zehn Gebote und die Heilige Schrift erinnern zu wollen, wurde erbarmungslos getötet, weil er sich weigerte sein Haus zu verlassen und seinen - mittlerweile vermissten - Sohn allein zurückzulassen.

Elias Mansour war der letzte Christ, der in Homs lebte.

Dieser alte Mann, schuldlos und barmherzig, innig und aufrecht im Glauben, ein von selbstloser Nächstenliebe tief erfüllter Blutzeuge, verdient unser Gebet. Er starb, weil er Christ war und ihm das Schicksal seines Sohnes wichtiger war als das eigene Leben.

Beten wir für diesen beherzten Mann, der seinen Tod kommen sah und dennoch furchtlos ausharrte, wie es nur der feste Glaube an den Gott der Liebe und des Friedens zu bewirken vermag.
Beten wir auch für seinen verschollenen Sohn und für alle Christen in Syrien, deren Friedfertigkeit sie nicht vor den schrecklichen Auswirkungen eines mörderischen Konflikts bewahren konnte und in dem sie, trotz aller Neutralität, mehr und mehr dem Hass und der Verfolgung durch radikale Kräfte anheimfallen.
Gott segne und behüte sie!

Freitag, 16. November 2012

Auge um Auge

Ein Gastbeitrag von Olaf Tannenberg

Kaum mehr als zehn Sekunden verbleiben den Menschen in der südisraelischen Stadt Sderot, um sich nach dem Einsetzen des Sirenengeheuls bei Raketenangriffen in Sicherheit zu bringen - ein erschreckend schmales Zeitfenster, das zwischen Leben und Sterben entscheiden kann.
Der Ort mit knapp 20.000 Einwohnern liegt keine zehn Kilometer vom Gazastreifen entfernt in der Negev-Wüste und wird immer wieder zum Ziel zahlreicher von der radikal-islamischen Hamas abgefeuerter Qassam-Raketen. Obwohl es ein effektives Frühwarnsystem gibt, blieben Opfer nicht aus. Mitte November 2006 starben zwei Menschen, weitere wurden schwer verletzt, im Dezember 2007 waren mehr als 20 Einschläge zu verzeichnen, zwischen Januar und Februar 2008 waren es mehr als 1.000 Raketen, die auf Sderot abgeschossen wurden, wodurch ein weiterer Mensch ums Leben kam. Insgesamt feuerte die Hamas zwischen 2001 und 2009 etwa 8.600 Raketen auf Israel ab, die meisten davon auf Sderot.

Seit dem 11. November werden auch die Einwohner Tel Avivs von den Sirenen des Luftschutzes aufgeschreckt - erstmals seit dem Golfkrieg 1991. In der Küstenmetropole, etwa 75 Kilometer vom Gazastreifen entfernt, schlug mindestens eine Rakete ein. Dies ist ein deutliches Indiz für die Hochrüstung der Hamas durch Waffenlieferungen aus Drittstaaten. Die Unterstützer der Hamas sind bekannt: der Iran, das Emirat Katar und mittlerweile auch Ägypten. Der Arabische Frühling blieb erwartungsgemäß nicht ohne Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen Israel und seinen muslimischen Nachbarn.

Nach den Angriffen mit mehr als 450 Raketen innerhalb von 24 Stunden schlug Israel mit gewohnter und vielkritisierter Härte zurück und startete die Operation ›Säule der Verteidigung‹. Etwa 150 Ziele im Gazastreifen wurden angegriffen, 16.000 Reservisten einberufen, Kampfpanzer und andere schwere Waffensysteme an die Grenze verlegt. Am 14. November 2012 starb Ahmed al-Dschabari, der Militärchef der Hamas, während eines gezielten Angriffs. Seither droht der Konflikt zu eskalieren, ein Krieg zwischen den ungleichen Mächten scheint unausweichlich zu sein.

Die Hamas und der Gazastreifen

Hamas ist gleichzeitig das arabische Wort für ›Eifer‹ und ein Akronym für ›Islamischer Widerstand‹. Gegründet wurde die Organisation als Abspaltung der Muslimbruderschaft im Jahre 1987. Die sunnitisch-islamistische Gruppierung besteht aus einer politischen Partei, einer Wohltätigkeitsorganisation und den paramilitärischen Qassam-Brigaden. Ihr erklärtes Ziel ist die Beseitigung des Staates Israel mit terroristischen Mitteln und die Errichtung eines theokratischen Staates Palästina. Seit 1993 begehen Hamas-Mitglieder Selbstmordanschläge und andere Attacken auf israelische Zivilisten und Soldaten. Die USA, die EU und weitere Staaten werten die Hamas als Terrororganisation. Im Jahre 2006 ging die Hamas als Wahlsieger im Gazastreifen hervor und übernahm die Regierung in diesem Teil der autonomen Palästinensergebiete. Im Sommer 2007 kam es zu einem bewaffneten Konflikt zwischen der Hamas und den Milizen der gemäßigten Fatah. Letztere unterlagen und flohen nach Ägypten bzw. ins Westjordanland. Die Hamas-Quartiere befinden sich in Wohngebieten, zwischen Krankenhäusern und Schulen, woraus die hohe Zahl der zivilen Opfer unter den Palästinensern resultiert.

Im von Israel streng abgeriegelten Gazastreifen leben auf rund 360 Quadratkilometern mehr als 1,5 Millionen Menschen dicht gedrängt zusammen. Die Bevölkerungsdichte ist mit der Berlins vergleichbar. Jeder dritte Einwohner ist in einem der acht Flüchtlingslager der UNRWA [1] untergebracht. Bis zu 80.000 Personen leben dort auf einem Quadratkilometer. Mehr als 80 Prozent der Menschen im Gazastreifen haben Einkünfte unterhalb der Armutsgrenze, etwa 70 Prozent können ihren täglichen Nahrungsbedarf ohne fremde Hilfe nicht decken. Das Durchschnittsalter beträgt knapp 18 Jahre. In dieser mit Armut, Arbeitslosigkeit und Wirtschaftsniedergang angereicherten Atmosphäre der Trostlosigkeit gedeihen Hass und Gewalt. Die Hamas steht überdies unter dem Druck von islamistischen Gruppen, die noch radikaler sind als sie. Will sie die Kontrolle über den Gazastreifen behalten, muss sie selbst gegen den gemeinsamen Erzfeind Israel vorgehen.

Ägypten zwischen Vermittlung und Parteinahme

Während der Herrschaft Husni Mubaraks in Ägypten war Israel ein willkommener Verbündeter gegen die Muslimbruderschaft, von der die Hamas abstammt. Der heutige Präsident und ehemalige Muslimbruder Mohammed Mursi bedient hingegen ein breites Spektrum zwischen »Der Koran ist unsere Verfassung. Der Prophet ist unser Führer. Der Dschihad ist unser Weg. Der Tod für Gott ist unser nobelster Wunsch.« und »Ich will einen demokratischen, zivilen und modernen Staat.« Bekannt ist seine Teilnahme an einem antisemitischen Gebet. [2]

Es wird sich erweisen, ob Ägyptens künftig die Rolle des Vermittlers oder der Konfliktpartei übernimmt. Ministerpräsident Kandil, der am 16. November 2012 in den Gazastreifen reiste, konnte keinen Waffenstillstand erreichen, sondern versicherte stattdessen die Verbundenheit Ägyptens mit der Hamas und sagte den Palästinensern die Unterstützung seines Landes zu. In Tel Aviv hört man dies mit großer Besorgnis.

So sehr auf beiden Seiten der Wunsch nach Frieden und Sicherheit dominiert, so wenig sind die Konfliktparteien zur Versöhnung bereit. Immer wieder prasseln die Raketen der Hamas auf Israel nieder, immer wieder schlagen die israelischen Streitkräfte mit aller Härte zurück. Die Grenzen zwischen Recht und Unrecht verschwimmen. Doch welcher der beiden Seiten ist jemals selbst Recht und Gerechtigkeit widerfahren?

Es bleibt die vage Hoffnung auf beiderseitige Einsicht und auf die Rückkehr an den Verhandlungstisch. Zu erwarten ist beides derzeit wohl nicht. Als Christen bleibt uns wie so oft allein das Gebet um den Frieden in dieser seit Jahrzehnten zerrissenen Region - oder wenigstens um das Schweigen der Waffen.
Bis die Toten begraben sind.



[1] Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten
[2] Quelle: http://www.domradio.de/news/84670/aegyptens-praesident-mursi-wegen-antisemitischen-gebets-in-der-kritik.html

Mittwoch, 14. November 2012

Sanguis martyrum - Christen in Nordkorea

Ein Gastbeitrag von Olaf Tannenberg

[Heute vor 65 Jahren, am 14. November 1947 übernahm die UNO das Mandat zur Wiedervereinigung Koreas, das im Grauen des Koreakrieges, dem fast eine Million Soldaten und drei Millionen Zivilisten zum Opfer fielen, endete und in dessen Verlauf es auch zu den ersten Christenverfolgungen kam, denen auch deutsche Benediktiner zum Opfer fielen. Die aktuelle Situation der Christen in Nordkorea ist verzweifelter als je zuvor.]
stacheldraht-nordkorea
Yodok ist ein Landkreis in der nordkoreanischen Provinz Süd-Hamgyong. Seine Besonderheit: Auf einer Fläche von etwa 375 Quadratkilometern liegt hier das berüchtigte Straflager Nr. 15, eines von sechs großen Internierungs- und Arbeitslagern für politische Gefangene des Landes. Der Komplex besteht aus drei Umerziehungslagern mit je 15.000 Inhaftierten, bei denen es sich meist um zu übermäßig langen Haftstrafen verurteilte Gesetzesbrecher handelt, und aus zwei Strafkolonien mit jeweils 30.000 Insassen. Letztere, als ›Unzuverlässige‹ bezeichnete Häftlinge, sollen lebenslang in den Lagern interniert bleiben, für immer aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden.

Ein Verbrechen haben sie freilich nicht begangen. Zahlreiche Menschen sind allein deshalb in den Lagern eingepfercht, weil sie Christen sind. In Yodok sind es geschätzte 6.000 Personen - Männer und Frauen, Kinder und Greise. Ganze Familien leben und sterben hinter den drei bis vier Meter hohen, von mehr als 1.000 Soldaten und einigen Hundestaffeln bewachten Elektro- und Stacheldrahtzäunen

In den von der Außenwelt streng abgeschirmten Straflagern gibt es kein Gesetz. Die Inhaftierten sind der Willkür der Aufseher hilflos ausgeliefert. Es herrschen katastrophale hygienische Verhältnisse, die Gefangenen hungern permanent. Dennoch muss vom frühen Morgen bis zum späten Abend unter Schlägen Sklavenarbeit geleistet werden, unter anderem in Steinbrüchen und Bergwerken. Grausame Folter steht auf der Tagesordnung, auf Fluchtversuche der Tod. Immer wieder kommt es zu heimlichen Exekutionen, Vergewaltigungen, Zwangsabtreibungen; es finden medizinische Versuche statt. Die Christen, so die Aussage von Augenzeugen, werden besonders brutal behandelt.

Dass Nordkorea seit nunmehr neun Jahren immer wieder den ersten Platz auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors einnimmt, kann nicht verwundern. Die traurige Realität findet ihre Ursachen im politischen Gefüge des abgeschotteten Landes. Schließlich handelt es sich um eines der wenigen verbliebenen kommunistischen Regimes weltweit, in dem überdies jede religiöse Aktivität als Angriff auf die vorgegebenen Prinzipien der politischen Machthaber gewertet wird. Christen haben in diesem System des gegen Andersgläubige und Andersdenkende gerichteten staatlichen Terrors keinerlei Daseinsberechtigung. Trotz der verfassungsmäßigen Garantie der freien Religionsausübung wird diese nicht mal im Ansatz gewährt, denn sie ist durch eine besondere Klausel außer Kraft gesetzt worden: der Abwehr von Bedrohungen des Staates. Christen sind ständig mit dem Vorwurf konfrontiert, sie würden zum Nachteil des Staates konspirative Kontakte zu den USA und Südkorea unterhalten. Damit wird nicht nur das Verbot religiöser Betätigung gerechtfertigt, sondern auch die Verfolgung der Christen.

Während in anderen staatssozialistischen Diktaturen die Christenverfolgung allein aus politisch-ideologischen Gründen stattfand, ereignete sich in Nordkorea eine bizarr anmutende Entwicklung. Zuerst buddhistisch geprägt, setzte sich unter Kim Il-sung die Chuch'e-Ideologie durch. Diesem Sammelsurium aus Buddhismus, Maoismus, Stalinismus und anderen Einflüssen zufolge muss ein Staat politisch, wirtschaftlich und militärisch absolut unabhängig sein, was die vollständige Abschottung des Landes nach sich zog. Chuch'e löste somit die klassische marxistisch-leninistische Ideologie ab. Unter Kim Jong-il, dem Sohn des ersten Diktators und Erben der Macht, wurde diese Ideologie ergänzt - mit dem nordkoreanischen Militarismus. Die friedliebende christliche Religion verlor damit in Nordkorea endgültig jedes Recht auf ihre Existenz.

Obwohl allein etwa 40.000 Christen in Straflagern eingesperrt sind, gibt die Führung Nordkoreas die Zahl der Christen mit 15.000 an, darunter 10.000 Protestanten.
Zu Beginn des Koreakrieges 1950 verzeichnete die Hauptstadt Pjöngjang etwa 30 Prozent christliche Einwohner, auf dem Land betrug der Anteil nur ein Prozent. Der gezielte Kampf der koreanischen Kommunisten gegen das Christentum begann 1948 mit dem Abzug der sowjetischen Armee; unter der Herrschaft Kim Il-sungs wurden zwischen 1949 und 1952 alle Kirchen zerstört, die meisten Priester und Mönche wurden hingerichtet oder starben in nordkoreanischen Straflagern. Ihre Schicksale liegen im Dunkeln. Noch immer, seit 1953, werden die Namen der damaligen drei nordkoreanischen Diözesanbischöfe im Päpstlichen Jahrbuch genannt; wo sie sich befinden oder ob sie noch am Leben sind, weiß niemand. Aus Nordkorea kommt immer wieder die gleiche Antwort auf Anfragen: »Diese Personen sind uns unbekannt.«

Heute gibt es in Pjöngjang ganze vier christliche Gotteshäuser: zwei protestantische, ein katholisches und ein russisch-orthodoxes. In diesen Kirchen finden Schaugottesdienste statt, geleitet von angeblichen ›Geistlichen‹, die keine sind, und besucht von falschen ›Christen‹, die dafür bezahlt werden. Während den wenigen Ausländern, die Nordkorea besuchen dürfen, eine pseudo-christliche Propagandaschau inklusive Lobliedern auf die kommunistische Partei dargeboten wird, muss die tatsächliche Religionsausübung der Gläubigen im Untergrund stattfinden. Denn Glaube kann tödlich sein.

Als Beispiel soll das schreckliche Schicksal der nordkoreanischen Christin Ri Hyon-ok stellvertretend dienen. Hyon-ok wurde laut Berichten von Augenzeugen am 16. Juni 2009 öffentlich hingerichtet, weil sie die Bibel verbreitet hatte. Ihr Ehemann und die drei Kinder der Familie wurden in ein Straflager deportiert. Erinnert werden soll an dieser Stelle auch an die Angehörigen der Benediktinerabtei Tokwon und des Benediktinerinnenpriorats Wonsan. Sie wurden zwischen 1949 und 1952 entweder ermordet oder kamen in Straflagern ums Leben. Am 10. Mai 2007 wurde die Seligsprechung dieser 36 Märtyrer eingeleitet.

Das Blut der nordkoreanischen Märtyrer fließt im Verborgenen, selten wahrgenommen von der weltweiten Öffentlichkeit, in einem Land, dessen jungenhaft anmutender Diktator die Menschheit mit seinen Atomwaffen in Atem hält, in dem die Schreie der Gepeinigten kaum durch den Stacheldraht, der sie gefangen hält, zu dringen vermögen – ein Land, in dem der Glaube an den Gott der Liebe und des Friedens mit staatlich verordnetem Hass und Terror beantwortet wird.

Gedenken wir ihrer. Beten wir für sie. Kaum jemand hat es nötiger!

Literaturempfehlung:
Blaine Harden: Flucht aus Lager 14
Erzählt wird die entsetzliche Geschichte des in der Lagerhaft geborenen jungen Nordkoreaners Shin Dong-hyuk, dem als bisher einzigen Gefangenen die Flucht aus dem Straflager 14 in Kaech'on gelang. Eine Anklage gegen den Terror des nordkoreanischen Regimes und ein Plädoyer für die Menschlichkeit!

Link zu einem Beitrag auf den Seiten von "Kirche in Not"

Dienstag, 6. November 2012

Sanguis martyrum - Christen im Irak

landscape
Ein Gastbeitrag von Olaf Tannenberg.

Im August 2004 starben 18 Christen durch mehrere Autobomben in Bagdad und Mossul, etwa 60 weitere Menschen wurden verletzt. Drei weitere Tote und neun Verletzte gab es im Januar 2006 bei Anschlägen auf Kirchen in Kirkuk und Bagdad, im Oktober des gleichen Jahres wurde der syrisch-orthodoxe Priester Paulos Iskander in Mossul entführt und enthauptet. Einen Monat später wurde der evangelikale Pfarrer Monther Saga ermordet. Im Juni 2007 starben der Pfarrer Ragheed Aziz Ghanni und drei Subdiakone in Mossul. Im Februar 2008 wurde in Mossul der später in Geiselhaft verstorbene chaldäische Erzbischof Paulos Faraj Rahho entführt, dabei wurden seine drei Begleiter erschossen. Zwei Monate später wurde in Bagdad der syrisch-orthodoxe Priester Youssef Adel ermordet, im Oktober 2010 folgte dann das blutige Geiseldrama von Bagdad.
Insgesamt wurden seit 2003 etwa 2.000 Christen ermordet, darunter ein Bischof und sechs Priester.

Längst hat der Exodus der Christen eingesetzt. Er hält trotz der Appelle der örtlichen Kirchenführer unvermindert an. Hauptsächliches Ziel der Flüchtlingsströme war neben Jordanien und dem Libanon insbesondere auch Syrien, das nun selbst einen blutigen Bürgerkrieg erlebt und wo die Flüchtlinge von der Verfolgung eingeholt wurden. Wem es möglich ist, flieht in ein westliches Land, wem dies nicht möglich ist, flüchtet in die Kurdengebiete im Norden. Dort ist man vermeintlich sicherer als in den übrigen Landesteilen, unter dem Schutz der kurdischen Peschmerga, der bewaffneten Milizen der Separatisten. Nur im Norden gibt es auch eine soziale Unterstützung von zirka 50 US-Dollar im Monat, wenigstens etwas für jene, die Alles verloren haben.

Die Christen im Irak gehören zu einer der ältesten christlichen Gemeinschaften der Welt. Selbst nach der Eroberung des Irak durch die Araber im 7. Jahrhundert bildeten sie für einige Jahrhunderte weiterhin die Bevölkerungsmehrheit an Euphrat und Tigris. Danach wurden sie mehr und mehr verdrängt, bis sie schließlich zur Minderheit im eigenen Land wurden. Während um das Jahr 1900, gegen Ende des osmanischen Reiches, etwa 25 Prozent der Einwohner einer christlichen Gemeinschaft an gehörten, verringerte sich der Anteil der Christen durch die Flucht vor Verfolgung auf rund 15 Prozent in den 1980-ern. Heute sind es noch zwischen ein und zwei Prozent der zirka 32 Millionen Iraker. Dabei befinden sie sich wegen ihrer syrischen und armenischen Herkunft in einer doppelten Minderheitenrolle. Ihre Muttersprache Aramäisch ist lediglich als Kirchensprache erhalten geblieben.

Das Gebiet des heutigen Irak ist ein mehrfach im Alten Testament erwähntes, biblisches Land. In Mesopotamien, dem ›Zweistromland‹, findet sich das Paradies der Schöpfungsgeschichte, die Sintflut wird dort verortet, Abrahams Sippe stammte aus der Umgebung der Stadt Ur im früheren Chaldäa. In frühchristlichen Zeiten verbreiteten die Assyrer das Christentum rasch über den gesamten nahen Osten. Somit ist die Historie des Irak untrennbar mit der Geschichte des Christentums verbunden.

Die irakischen Christen gehören mehreren Gemeinschaften an. Mit Rom uniert sind die chaldäisch-katholische Kirche, die syrisch-katholische Kirche und die armenisch-katholische Kirche, zum Teil uniert ist die assyrische Kirche des Ostens. Daneben finden sich die syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien, die armenische apostolische Kirche sowie kleinere Gemeinden lateinischer Katholiken und Protestanten. Etwa 80 Prozent der irakischen Christen sind katholisch. Die Zahl der im Irak lebenden Christen kann leider nur geschätzt werden. Detaillierte Angaben gibt es nicht. Für 2009 wird von nur noch 200.000 bis 300.000 von einst weit mehr als einer Million Christen ausgegangen. Allein in Mosul, dem biblischen Ninive, schrumpften die christlichen Gemeinden von rund 30.000 Gläubigen im Jahre 2003 auf 5.000 im Jahre 2010.

Der heutige Staat Irak ist geprägt von den Auswirkungen der brutalen Diktatur Saddam Husseins, dem Krieg einer westlichen Allianz zum Sturz das Regime in 2003 und der daraus entstandenen Nachkriegskonflikte. Einem kurzen Krieg schloss sich ein langwieriger, längst nicht abgeschlossener Prozess der Befriedung an, der besonders von den uralten Konflikten zwischen arabischen Schiiten und Sunniten sowie nach Autonomie strebenden Kurden, meist ebenfalls Sunniten, bestimmt wird. Die Christen sind politisch völlig bedeutungslos. De jure besteht im Irak Religionsfreiheit, faktisch ist der Islam die verfasste Staatsreligion. Das höchste Gericht beschäftigt eine Anzahl Scharia-Richter. Im Grunde genommen kann der Irak als dreigeteilt bezeichnet werden. Den Süden beherrschen die Schiiten, das Zentrum des Landes die sunnitische Bevölkerungsmehrheit, den Norden die in zwei miteinander rivalisierende Gruppierungen geteilten Kurden.

Wie so oft erwies sich die Annahme der Regierungen der westlichen Welt, man könne mittels Militärmacht eine funktionierende Demokratie nach eigenem Vorbild schaffen, als gefährlicher Irrtum. Einer eher schwachen Staatsgewalt stehen regionale und militant-religiöse Gruppierungen entgegen, allesamt unterstützt von hochgerüsteten Milizen. Auch die Terrororganisation Al-Qaida ist mit rund 2.000 Mitgliedern im Irak präsent; deren wahnwitzige Ideologie ist weitaus mehr verbreitet als gemeinhin angenommen wird.

So wird das Feld der jungen Demokratie mit dem Blut und den Tränen der Christen bestellt. Sie sind die Opfer der Verfolgung durch Terroristen und andere islamistische Gruppen, durch Milizen der Konfliktparteien und durch aufgestachelte Nachbarn. Auf dem Verfolgungsindex des christlichen Hilfswerks Open Doors nimmt der Irak Platz 9 ein. An der Tagesordnung sind Demütigung, Einschüchterung, Folter, Entführung, Mord, Vergewaltigung und Zwangsverheiratung von Christinnen oder die Zerstörung von Kirchen.

Bereits im März 2007 berichtete das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR, Christen seien im Irak ihres Lebens nicht mehr sicher, Gewalttaten aus religiösen Gründen gegen sie nähmen zu. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) sieht sogar ein Ende des Christentums im Irak. In der Tat muss darum gefürchtet werden, umso verständlicher sollte der vom Vatikan und vom Heiligen Vater vorangetriebene interreligiöse Dialog erscheinen. Die Verhältnisse im Irak lassen überhaupt keinen anderen Weg zu als das gemeinsame Gespräch und die fortwährenden Bemühungen um ein friedliches Miteinander der Religionsgemeinschaften.

Auch wenn die Lage hoffnungslos erscheint, gibt es einige Lichtblicke. Mit dem 43-jährigen Emil Shimoun Nona wurde ein äußerst befähigter, tapferer und aufrechter Mann zum chaldäisch-katholischen Erzbischof von Mossul berufen. Seine Worte: »Wir haben immense Probleme, niemand kann das leugnen. Aber mein Glaube ist sehr stark, und ich möchte alles tun, was mir möglich ist, um mit Gottes Hilfe die Menschen hier zu inspirieren und zu ermutigen, damit sie die Hoffnung nicht verlieren. Ich möchte sie in diesen finsteren Zeiten führen, hinein in eine bessere Zeit.« [1]

Und es gibt die kleine Stadt Karakosh im irakischen Norden, in der es, von einer christlichen Miliz geschützt, fünf Kirchen und nur eine Moschee gibt. GEO-Reporter Malte Henk besuchte Karakosh und schrieb beeindruckt: »Es hat eine große Anziehungskraft, Erhabenheit und enorme spirituelle Kraft, wie die Menschen Glauben und Tradition trotz aller Gefahr weiterführen.« [2]

Beten wir besonders für Erzbischof Nona, damit sein Beispiel den Menschen Mut machen wird, beten wir für die Christen in Karakosh, die beispielgebend für uns alle sind, und für alle anderen irakischen Christen, die unter ärgster Bedrängnis ihrem Glauben die Treue halten.

Quellen:
[1] Kirche in Not, ›Dokumentation Christen in größter Bedrängnis‹
[2] Nachrichtenportal kath.net, http://www.kath.net/detail.php?id=38666

Freitag, 26. Oktober 2012

Sanguis martyrum

Ein Gastbeitrag von Olaf Tannenberg.

In über fünfzig Ländern der Welt werden derzeit mehr als einhundert Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt, misshandelt, diskriminiert, vom Tod bedroht. Alle fünf Minuten wird ein Christ umgebracht. Neun von zehn aus Glaubensgründen verfolgte Menschen bekennen sich zum Christentum. Damit sind die Christen mit gewaltigem Abstand die am meisten verfolgte Glaubensgemeinschaft weltweit. Mit Ausnahme Nordkoreas, Chinas und weniger anderer staatssozialistischer oder kommunistischer Länder, findet die Verfolgung von Christen hauptsächlich in muslimischen Staaten statt. Besonders die Bekämpfung des weltweiten islamistischen Terrorismus und der nordafrikanische ›Arabische Frühling‹ haben die ohnehin bittere Situation der Christen in vielen Ländern weiter verschärft. Überall dort, wo der Islam auf dem Vormarsch ist, wo religiöse und weltliche Macht zur Staatsgewalt miteinander verschmelzen, müssen die Christen mehr denn je bangen und fürchten - um die halbwegs gefahrlose Praktizierung ihres Glaubens ebenso, wie um ihr Leben, ihre Gesundheit und ihre Freiheit.

In Ländern wie Somalia oder Nigeria gilt die Ermordung eines Christen kaum als Verbrechen. Es wird sogar als Pflicht verstanden, bspw. einen zum Christentum konvertierten Ex-Muslim zu töten. Besonders Neu-Christen gelten dort - und anderswo - als ›Ungeziefer‹, das vernichtet werden muss, als ›Müll‹, der entsorgt werden muss. Oft verschwimmen die Grenzen zwischen staatlichem und privatem Handeln. Strafverfolgung in solchen Fällen? Gibt es nicht! Menschenrechte? Fehlanzeige! Religionsfreiheit? Unbekannt!

Zum Grundrecht auf die Freiheit der Religionsausübung sagte Karl Hafen, Geschäftsführer der deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), während seines Vortrages im Rahmen des 12. Kongresses ›Freude am Glauben‹ des Forums Deutscher Katholiken im September 2012 in Aschaffenburg: »Religionsfreiheit ist nicht nur ein hohes persönliches Gut, sondern die Missachtung der Religionsfreiheit ist mitbestimmend für unsere Freiheit und das Leben und die Freiheit unserer Kinder. Die Achtung der Religionsfreiheit ist oft ein Prüfstein für unsere Toleranz, aber auch für Prinzipienstärke.«

Indes sind die meisten Abscheulichkeiten im Umgang mit den Christen der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Man muss gezielt nach einschlägigen Nachrichten suchen, um informiert zu sein. Meist finden sie sich auf Portalen im Internet. Und so geht wie ein düsterer Schatten neben der Verfolgung, Bedrängung und Diskriminierung von Christen in den christenfeindlichen Ländern und Gesellschaften die gedankenlose Verdrängung dieser Grausamkeiten innerhalb der westlichen Welt einher. Nur selten liest man in den meinungsbestimmenden Medien vom Leid der Christen auf dieser Welt, nur wenig wird ihr oft beklagenswertes Schicksal publiziert und den Menschen nahegebracht.

Das mangelnde Interesse der meisten deutschsprachigen Medien am Thema Christenverfolgung mag verschiedene Ursachen haben. Vielleicht möchte man die öffentliche Ruhe nicht durch das Erzürnen der gewaltbereiten Verfolger und ihrer hiesigen Anhängerschaft gefährden, oder man weiß es in den Redaktionsbüros einfach nicht besser, oder es wird Säkularismus für Neutralität gehalten, oder man hat ein generelles Problem mit dem Christentum.
Ich möchte an dieser Stelle nicht spekulieren. Interessant scheint mir allerdings die parteipolitische Verortung der einzelnen Beteiligten zu sein. Denn immerhin sieht sich gemäß einer Studie der Freien Universität Berlin vom Mai 2010 im Auftrag des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes und der Gesellschaft für Fachjournalistik [1] die Mehrheit der Politikjournalisten links der Mitte; mit 26,9 Prozent sind auffällig viele der Befragten Anhänger der Grünen.

Wie dem auch sei: Die Verfolgung von Christen existiert auch ohne größere mediale Aufmerksamkeit und darf nicht unter den Bettvorleger müder Medienmacher gefegt werden. Gegen das Verdrängen und Verschweigen soll nun hier die Stimme erhoben werden.
Die Serie ›Sanguis martyrum‹ wird Berichte über besonders markante Vorfälle enthalten und den bekannten, namenlosen und vergessenen Blutzeugen ein Gesicht geben bzw. wiedergeben. Daneben wird die Lage der Christen in einzelnen Staaten und Regionen näher betrachtet, es werden Hintergründe und Ursachen angesprochen und Entwicklungen analysiert.

Vor rund zweitausend Jahren sandte Christus seine Apostel aus, um der Welt das Evangelium zu bringen. Er sagte voraus, dass es Ablehnung, Anfeindungen und sogar Blutvergießen geben würde: »Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen« (Joh 15,20). Damit haben sich Christi Worte bewahrheitet. All jene wunderbaren Menschen, unsere Schwestern und Brüder vor dem Herrn, die ihr Blut vergossen, die ihr Leben und ihre Freiheit hingaben, die Drangsal und Not erlitten, bilden die wirkliche Elite der Kirche und dürfen nicht dem Vergessen preisgegeben werden. Denn, so sagte bereits im 3. Jahrhundert der altchristliche Apologet Tertullian:

»Sanguis martyrum est semen christianorum - Das Blut der Märtyrer ist der Samen für die Christen.«

[1] Studie FU Berlin ›Politikfachjournalistinnen und -journalisten‹, http://www.dfjv.de/fileadmin/user_upload/pdf/Politikjournalistinnen_und_Journalisten.pdf

Empfohlene Links zum Thema:

IGFM Deutschland: http://www.igfm.de

Kirche in Not: http://www.kirche-in-not.de

Open Doors: http://www.opendoors-de.org

Samstag, 20. Oktober 2012

Katakomben 2.0

Ein Gastbeitrag von Olaf Tannenberg.

Was man selbst nicht schöner sagen kann, sollte man getrost von anderen Menschen übernehmen und dabei die Quelle benennen. Daher zitiere ich aus einer Rede des früheren Bundespräsidenten Theodor Heuss vom 16. September 1950 anlässlich einer Schulfeier in Heilbronn: »Es gibt drei Hügel, von denen das Abendland seinen Ausgang genommen hat: Golgota, die Akropolis in Athen, das Capitol in Rom. Aus allen ist das Abendland geistig gewirkt, und man darf alle drei, man muss sie als Einheit sehen.«

Besagte drei Hügel stehen für das Christentum und das damit eng verbundene Judentum, für die griechische Philosophie und das römische Recht, nach heutigem Verständnis für die gemeinsamen Werte der Staaten und Völker Europas. Modifiziert stehen die Hügel für die jüdisch-christliche Tradition und Kultur, für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Und was lange Zeit im alten Abendland und im neuen Europa geistig wirkte, sich als Einheit verstand, erscheint aus der Sicht mancher Mitmenschen nicht mehr zeitgemäß genug, um richtungsweisend sein zu können. Besonders der Hügel Golgota ist ihnen im Weg. Er muss abgetragen werden, koste es was es wolle, denn er versperrt die Sicht ins Tal des absoluten Relativismus.

Dabei ist bei manchem Zeitgenossen das Verständnis für die Wertmaßstäbe der oft beschworenen humanistischen Ethik eher gering ausgeprägt. Für diese militanten linken und linksliberalen Ideologen gilt nicht die Philosophie Hegels oder Kants, nein, sie frönen vielmehr dem ›Humanismus der verbalen Guillotine‹, sie erheben ihre Ansichten zum Maß aller Dinge, sie fallen niederträchtig und verunglimpfend über Andersdenkende her - und wehe dem, der sich ihnen entgegenzustellen wagt.

Die Absichten sind nicht neu. Es geht um Macht, um die rücksichtlose Durchsetzung eigener Interessen unter dem Deckmantel der Menschlichkeit und des Gemeinwohls. Die Christen mit ihrer Heilsbotschaft sind denen im Weg, die ihr Heil in sich selbst suchen. Als nach der Französischen Revolution 1789 die Klingen der Fallbeile ihr blutiges Werk verrichteten, starben auch zahlreiche Priester, Ordensmänner und Nonnen durch die Guillotine, zynisch auch als ›nationales Rasiermesser‹ bezeichnet, ungeachtet dessen, dass viele Priester und Ordensleute sich den hehren Idealen Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit verbunden fühlten. Eine Welle der Entchristianisierung setzte ein. In dieser Tradition, im Geiste des ›Grande Terreur‹, wird heute mit Worten guillotiniert. Dazu ein Gast auf diesem Blog: »Die Guillotine war wenigstens schmerzlos im Gegensatz zu euren Scheiterhäufen!«

Heute sind die Methoden weniger blutig, aber nicht minder effektiv. Es werden nicht mehr die Köpfe der ›Delinquenten‹ vom Rumpf getrennt, sondern es wird ihnen - im übertragenen Sinn - die Zunge abgeschnitten. Mit großer Leidenschaft und enormen Tatendrang wird mit hasserfüllter Bosheit angefeindet, wer sich dem Diktat der Beliebigkeit nicht beugen will.

Jedes noch so nichtige ›Vergehen‹ gegen die von den Verfechtern des Relativismus angestrebten Vorgaben und Regeln, die mittlerweile sogar einen eingeschränkten Sprachgebrauch nach sich ziehen, der das Ansprechen und Aussprechen mancher Probleme verunmöglichen soll, kann die modernen Robespierres auf den Plan rufen, die dann, zum Zweckbündnis vereint, über ihre auserkorenen Gegner herfallen, unfähig zur Empathie und verlustig jeden Rests von Anstand und Höflichkeit, auch vor persönlichen Beleidigungen längst nicht mehr zurückschreckend. Ein klares Ziel: die Christen mundtot machen, ihre Bekenntnisse verhindern, sie der Lächerlichkeit preiszugeben, sie aus der Öffentlichkeit drängen, die Kirche zur gemeingefährlichen Sekte degradieren.

Das also soll der Humanismus sein? Nein. Es gibt viele vernünftige, echte Humanisten, die man allein schon an ihrer Debattenkultur erkennt. Diese Menschen, denen mein Respekt und meine Anerkennung gilt, mögen sich bitte von meinem Beitrag nicht angesprochen fühlen. Jene sich als Mehrheitsvertreter aufplusternde Minderheit aber, die mit kruden Mitteln eine Meinungsdiktatur errichten will, sollten indes mit dem Widerstand der Aufrichtigen rechnen.

Eines der höchsten Güter unserer Zivilisation ist die Meinungsfreiheit. Sie ist ein Grundrecht, das auf den Hügeln Golgota, Akropolis und Capitol zu blühen begann. Sie ist universell und gilt für jeden Einzelnen. Menschen litten und starben dafür, damit wir heute den Vorzug genießen dürfen, unsere Ansichten miteinander zu teilen, gesittet zu streiten, einfach nur unsere Meinung zu sagen. Besonders die Erinnerung an die Zeiten der Diktaturen, unter denen Andersdenkende Verfolgung und Diskriminierung ertragen mussten, sollte uns gemeinsam ermahnen, dieses Menschenrecht nicht zu missbrauchen. Einen jeden von uns.

Christen und Humanisten sind, trotz bestimmter unterschiedlichen Betrachtungen, keine Gegner, sondern Verbündete. Notwendig für das Miteinander ist allerdings der Respekt voreinander. Lassen wir uns von den Wenigen, die sich mit ihrer Anmaßung und Verächtlichkeit gern als maßgebliche Größe sehen, ohne dabei eigene Größe aufbringen zu können, nicht beirren im gemeinsamen Ringen um eine lebenswerte Gemeinschaft aller Menschen in Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit - gegen alle Widerstände.

E pluribus unum!

cantare

sofort dachte ich an...
der bei dem großen Beben von 1915 in einer Kirche in...
Cassian (Gast) - 25. Aug, 07:41
hab an Dich vorhin gedacht,...
hab an Dich vorhin gedacht, als ich Nachrichten sah...
fbtde - 24. Aug, 22:38
Das Wetter...
... lässt wie jedes Jahr zu wünschen übrig. War auch...
Marco Gallina (Gast) - 11. Aug, 16:46
Lange nicht mehr hier...
doch freue ich mich sehr, daß es diesen Blog noch gibt....
Arminius (Gast) - 29. Jul, 20:23
Lebenszeichen
Ein Lebenszeichen für uns Besorgten wäre wirklich nett....
Theodred (Gast) - 21. Jul, 21:36

attenzione

la bocca

 

About Elsa
All time favourites
Best of Benedict XVI
Blogozesanes
Breviarium Romanum
Christenverfolgung
Cooperatores veritatis
Deutschland pro Papa
Deutschland-Blog
Die Blognovela
Disclaimer
Dossier UR-FRÖDS
Eat Love Pray
Elsa fragt-Leser antworten
Gastbeiträge
Gebetszettel
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren