>>Das letzte Mal, dass sich die FAZ so sehr auf ein Thema fixiert hat, war am 12. September 2001. Und wir sprechen von der mit Abstand besten deutschen Tageszeitung. Was hat er, Tebartz-van Elst, also getan? Er hat „Business Class“ und „First Class“ verwechselt und für eine Umverteilung von rund 30 Millionen Euro gesorgt, verteilt über mehrere Jahre. Das Geld hat er in einen Gebäudekomplex investiert, über dessen konkrete Ausgestaltung man streiten kann, der jedoch zumindest solide und werthaltig sein dürfte. Mit der Investition hat er zudem die regionale Wirtschaft gefördert. Das ist nicht die vornehmste Aufgabe eines Bischofs, aber so zu tun, als habe er das Geld in krankhafter Gier an sich gerissen, um es zu verbrennen, ist grob irreführend. Ferner: Die Frage, was man mit dem Geld sonst alles hätte machen können, stellt sich bei jeder Investition. Und auch beim Konsum. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Deutschen jedes Jahr rund 20 Milliarden Euro für Bier ausgeben, finde ich es äußerst bemerkenswert, dass die hungernden Kinder immer und nur dann herbeizitiert werden, wenn es um die Finanzen der Kirche geht. Das als Vorbemerkung.<<
Hier bei JoBo.
Nein, man kann leider gar nicht streiten, weil ja die Presse, und zwar nicht nur die FAZ, sich in falschen Behauptungen ergangen ist, von denen bisher noch keine einzige richtig gestellt worden ist. Angefangen mit der sagenhaften Badewanne für 15.000 Euro, die sich nachher als komplettes BadeZIMMER herausgestellt hatte. Zum Adventskranz wüsste man auch gerne mehr, aber da wird es ganz ähnlich abgelaufen sein.
Wegen der Badewanne korrigiere ich mich aber, meine Mamma sagt, in der Tagesschau wäre es neulich richtig gestellt worden. Sie hat das auch vorgebracht, doch nun ist sie es vor unseren Bekannten, die lügt: Das könne nicht stimmen! (Wobei natürlich nicht die Tagesschau angezweifelt wird, sondern die Mamma, die was anderes sagt als das, was wochenlang in Deutschland auf die Menschen eingepeitscht worden ist.)
Wenn ich nicht gerade beschäftigt wäre mit dem Krimiprojekt, dann würde ich jetzt ein paar Leserbriefe schreiben. In ihnen kämen äußerst unschöne Vokabeln vor. Insbesondere wegen des kürzlich erfolgten Versuches, den
Bischof als unter Asperger-Syndrom leidend abzustempeln. (Und selbst wenn es so wäre, gilt dann nicht, dass ein Kranker zu schützen wäre und nicht auf ihn eingetrampelt werden sollte? Nein?) Natürlich immer schön mit Fragezeichen versehen, aber Fragezeichen kann ich auch:
Wie krank ist eigentlich unsere Systempresse (?) wirklich? Wie krank sind die Deutschen wirklich? Es wird alles und jedes hinterfragt, die Abläufe des 11. Septembers, was weiß ich, jeder geriert sich besonders kritisch und nachdenklich-hinterfragend. Und dann genügt eine mediale Hetzkampagne gegen einen Menschen, um in einem Land, das vorrangig von Sozialneid, falsch verstandenem Protestantismus, Kirchenhass und Pharisäertum bestimmt wird, eine solche Meute zu entfesseln, die sich stattdessen besser an den angewendeten Methoden dieser Kampagne stören sollten, die aus der Zeitgeschichte noch hinreichend präsent sind, anstatt an einem Bischof, der ziemlich ungeschickt agiert hat, aber als Mensch gewiss nicht dadurch gekennzeichnet ist "Schwächen in den Bereichen der sozialen Interaktion und Kommunikation" zu besitzen "sowie von eingeschränkten und stereotypen Aktivitäten und Interessen bestimmt wird. Beeinträchtigt ist vor allem die Fähigkeit, nonverbale und parasprachliche Signale bei anderen Personen intuitiv zu erkennen und intuitiv selbst auszusenden." (Definition Asperger-Syndrom).
Wer Bischof Franz-Peter persönlich kennt, kann nur mit den Zähnen knirschen ob dieser neuerlichen Frechheit. Oder, als weitere Möglichkeit, vermutend in Betracht ziehen, dass es sich hier um die Selbstdiagnose bestimmter Pressevertreter (oder deren Munitionierer aus Kirchenkreisen?) handeln könnte? Dann sollten sie sich schleunigst alle selbst krank melden.