Elsas Nacht(b)revier



Francois Gérard: St. Térèse d'Avila



elsalaska[at]tiscali[punkt]it

Aktuelle Veröffentlichungen

"Ökumene mit Herzblut" - Besuch bei der griechisch-orthodoxen Gemeinde in MA-Luzenberg. In: Die Tagespost vom 8.9.2016.

"Eine orthdoxe Insel im Schwarzwald" - Auftakt zur Sommerserie Orthodoxie in Deutschland. Besuch bei der russisch-orthodoxen Gemeinde in Baden Baden. In: Die Tagespost vom 18. August 2016

"Die, welche uns den Gott des Todes predigen wollen" - Übersetzung eines Blogartikels von Kardinal Duka aus dem Tschechischen. In: Die Tagespost vom 13. August 2016

"Konvertiten" In: Die Tagespost vom 26. Juli 2016

"Teresa von Avila: Es gibt keinen Grund". In: Die Tagespost vom 23. Juni 2016

Rezension "Johannes Gschwind: Die Madonna mit dem geneigten Haupt". In: Die Tagespost vom 28. April 2016

Rezension "Peter Dyckhoff: Die Gottesmutter mit den drei Händen". In: Die Tagespost vom 21. April 2016

"Jacobus Voragine und seine Legenda Aurea Ausgabe lateinisch-deutsch". In: Die Tagespost vom 24. März 2016

"Ignatius jenseits von Legende und Vorurteil. Der Bericht des Pilgers und die Ignatius-Biografie von Pierre Emonet". In: Die Tagespost vom 19. Januar 2016

"Schicksalhafte Lektüre Die Taufkirche von Edith Stein in Bergzabern, wo ihr Weg der Heiligkeit begann" In: Vatican-Magazin Januar 2016

"Selbst ein Stein würde bersten. Interview mit Karam Alyas, Flüchtling aus Nordirak." In: Die Tagespost vom 4. Dezember 2015

"Am Ursprung eines stabilen Kerneuropa Gisela von Bayern und Stefan von Ungarn: Ein heiliges Paar, das zu Staatsgründern wurde" In: Vatican-Magazin Dezember 2015

"Hier wird nach Wahrheit gesucht. Ein Interview mit dem Konvertiten, Kampfkünstler und Schauspieler Michel Ruge." In: Die Tagespost vom 13. November 2015

"Leibhaftig, nicht als Symbol? Ein ungeschickter Priester: Das Blutwunder von Walldürn und die elf „Veroniken“ - In: Vatican-Magazin November 2015

"Martha und Maria in einer Person. Elisabeth Münzebrocks Porträt der Teresa von Avila" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2015

"Das Meisterwerk: Mann und Frau, die einander lieben." Zur Heiligsprechung der Eltern der hl. Thérèse von Lisieux. In: Vatican-Magazin Oktober 2015

"Glückssucher, Gelehrter und Vorbild. Ein gelungenes Porträt des heiligen Augustinus. In: Die Tagespost vom 27. August 2015"

"Hervorragende Brückenbauer. Ein Interview mit Simon Jacob, ZOCD u. Initiator des Project Peacemaker" In: Die Tagespost vom 21. August 2015

"Eine Tugend für Kämpfernaturen: Johannes Stöhr und die Tugend der Geduld." In: Die Tagespost vom 27.Juli 2015

"Wachen und Beten für die Welt. Ein Besuch bei den Trappistinnen auf dem pfälzischen Donnersberg." In: Die Tagespost vom 17. Juni 2015

"Ein Apostel der Armen: Der selige Paul Josef Nardini und seine Grabkapelle in Pirmasens" In: Vatican-Magazin Juni-Juli 2015

"Von der Tänzerin zur Ordensschwester. Irmgard Fides Behrendt Flucht aus dem Osten." In: Die Tagespost vom 8. Mai 2015

"Es ist eine simple Sache, zu lieben. Interview mit Torsten Hartung zu seiner Konversion." In: Die Tagespost vom 8. April 2015

"Meine Mutter stirbt an ALS" In: Christ und Welt - Beilage der "ZEIT", Ausgabe 17-2015

"Don Bosco und Maria Mazzarello" In: Vatican-Magazin April 2015

"Eine profunde Menschenkennerin. Zum dritten Band der Briefe Teresas von Avila" In: Die Tagespost vom 1. April 2015

"Katholisches Welttheater. Paul Claudel: Der seidene Schuh" In: Die Tagespost vom 19. März 2015

"Einbruch des Übernatürlichen. Michail Bulgakov: Der Meister und Margarita" In: Die Tagespost vom 7. März 2015

"Ganz Ohr für die Stimme des Herrn. Ein Kartäuser: Die Große Stille" In: Die Tagespost vom 3. März 2015

"An der Hand der großen Teresa". Eine Auswahl von Internetseiten zum 500. Geburtstag T. von Avilas. In: Die Tagespost vom 17. Februar 2015.

"Vom Krieg zum Frieden. Wie das Gefängnis für Torsten Hartung zum Tor der Gnade wurde." In: Die Tagespost vom 10. Februar 2015 (Buchbesprechung)

"Das Leben Jesu betrachten Ein Gespräch mit Pater Norbert Lauinger SAC vom Apostolatshaus in Hofstetten" In: Die Tagespost vom 31. Januar 2015

"Das Gebet ist die Drehscheibe des Christseins- Das Lebensbuch des heiligen Theophan des Einsiedlers bietet Einblick in den geistlichen Reichtum der Orthodoxie" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Digitale Karte des Ordenslebens - Das „Jahr der Orden“ im Internet und den sozialen Medien" In: Die Tagespost vom 27. Januar 2015

"Eine Katakombenheilige im Exil Das Weinstädchen Morro d‘Alba in den Marken mit den Gebeinen der römischen Märtyrerin Teleucania." In: Vatican-Magazin Januar 2015

"Starke Frauen - Wenn Widerstand gegen herrschende Strukturen zur geistlichen Pflicht wird. Prophetinnen und Mahnerinnen in der Kirche." In: Die Tagespost vom 16. Dezember 2014

Auf Columbans Spuren. Eine unkonventionelle Pilgerreise." In: Die Tagespost vom 13. Dezember 2014

"Geistliche Paare: Der heilige Paulinus von Nola und seine Therasia" In: Vatican-Magazin Dezember 2014

"Die zeitlose Kunst des Sterbens. Nicht nur Hospizhelfer werden Peter Dyckhoffs Betrachtungen schätzen." In: Die Tagespost vom 20. November 2014

"Mystikerin des Apostolats. Mit Teresa von Avila Zugänge zur Spiritualität der Unbeschuhten Karmeliten finden" In: Die Tagespost vom 14.Oktober 2014

"Was die Mumien erzählen. Die Bruderschaft vom guten Tod und die Chiesa dei Morti in Urbania" In: Vatican-Magazin November 2014

"Teresa von Ávila und Johannes vom Kreuz. Die unbeschuhte Reformerin und ihr Vater, der „doctor mysticus“" In: Vatican-Magazin Oktober 2014

"Gottvertrauen als Balsam und Ansporn. Carlo Maria Martinis spirituelles Vermächtnis" In: Die Tagespost vom 4. September 2014

"Unter den Märtyrern der Gegenwart. Soon Ok Lee hat die Haft in einem nordkoreanischen Straflager überlebt und zum christlichen Glauben gefunden." In: Die Tagespost vom 16. August 2014

"Zeugen monastischer Kultur. Seit 20 Jahren gibt es das Netz cluniazensischer Stätten im Schwarzwald." In: Die Tagespost vom 17. Juli 2014

"Franziskus-Effekt in Umbrien. Steigende Pilgerzahlen in Assisi und eine Friedensmission im Heiligen Land." In: Die Tagespost vom 12. Juni 2014

"Im Bunker fing alles an. Franco de Battaglia schildert die Anfänge der Fokolarbewegung." In: Die Tagespost vom 5. Juni 2014

"Eine Oase der Stille-nicht nur für Zweifler. Zum 850. Todestag der hl. Elisabeth von Schönau" In: Vatican-Magazin Juni_Juli 2014

"Sie zum Lächeln zu bringen wird unser aller Lieblingsbeschäftigung" Buchbesprechung Sandra Roth: Lotta Wundertüte. In: Die Tagespost vom 24. Mai 2014

"Gelungene Ouvertüre. Der Postulator Johannes Pauls II. hat eine lesenswerte Papstbiografie vorgelegt." In: Die Tagespost vom 24. April 2014

"Kloster Wittichen und die selige Luitgard" in: Vatican-Magazin Mai 2014

"Clemens Brentano und die selige Anna Katharina Emmerick" in: Vatican-Magazin April 2014.

"Wohltuend für Seele, Geist und Körper Der heilige Ulrich von Zell und sein „durch Wunder berühmtes Grab“ im Schwarzwald" In: Vatican-Magazin März 2014

"Spiritualität der Heiligen. Bischof Paul-Werner Scheele stellt Glaubenszeugen aus allen Zeiten vor." In: Die Tagespost vom 27. Februar 2014

"Hinaus in die Randgebiete der menschlichen Existenz. Der hl. Vinzenz von Paul und die heilige Louise de Marillac." In: Vatican-Magazin Februar 2014.

"Blind geboren - Doch dann geschah das Wunder. In jener Zeit, als das Christentum aufzublühen begann: Die heilige Odilie auf dem Mont Sainte-Odile im Elsass." In:Vatican-Magazin Januar 2014.

"Römische Geschichte einmal anders." Rezension zu Ulrich Nersingers Buch "Die Gendarmen des Papstes." In: Die Tagespost vom 7. Januar 2014

"Die Bärin wies den Weg. Die heilige Richardis und Unsere liebe Frau in der Krypta in Andlau." In: Vatican-Magazin Dezember 2013

"Schatten auf der Soldatenseele". In: Die Tagespost vom 3. Dezember 2013

"Über den Brenner nach Rom. Ein neuer Pilgerführer mit Etappenheiligen." In: Die Tagespost vom 28.10.2013

"Eine neue Idee von Liebe - Der Troubadour Jaufré Rudel und seine ferne Prinzessin." In: Vatican-Magazin Oktober 2013

"Zeigen, dass sie ein Werkzeug Gottes war. Die Neuausgabe der Vita der heiligen Hildegard." In: Die Tagespost vom 17. September 2013.

"Licht ihres Volkes und ihrer Zeit". Die Lektüre ihrer Briefe eignet sich in besonderer Weise, um die hochbegabte Menschenführerin Hildegard von Bingen kennenzulernen. In: Die Tagespost vom 17. September 2013

"Eine Art intensivierte Straßenpastoral" - ein Gespräch zum Jahr des Glaubens mit dem Augustiner-Chorherrn und Bloggerkollegen Hw. Alipius Müller. In: Die Tagespost vom 24. August 2013

"Das flammende Siegel des hl. Ignatius. Die Eremo delle Carceri bei Assisi" In: Vatican-Magazin August-September 2013

"Mehr als exotische Aussteiger. Ein Buch gibt Einblicke in das Leben moderner Eremiten." In: Die Tagespost vom 11. Juli 2013

"Geistliche Vitaminspritzen. Gesammelte Johannes-Perlen aus einem reichen Leben." In: Die Tagespost vom 4. Juli 2013

"Das entflammte Herz. Die Ewigkeit als Maß: Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal." In: Vatican-Magazin Juli 2013

"Und Christus berührte das kranke Bein. Wie der heilige Pellegrino von Forlì zum Patron der Krebskranken wurde." In: Vatican-Magazin Juni 2013

"Ida Friederike Görres und Joseph Ratzinger - die tapfere Kirschblüte und ihr Prophet in Israel." In: Vatican-Magazin Mai 2013

"Kein Maß kennt die Liebe" - über die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern und das Jubiläumsjahr in Kloster Hegne. In: Die Tagepost vom 20. April 2013.

"Liebe, Wahrheit, Schönheit-das gesamte Pontifikat Benedikts XVI." - Die Buchbesprechung zu A. Kisslers Buch "Papst im Widerspruch." Online hier.

"Zuversicht statt Zweifel. Bologna und die heilige Katharina."In: Die Tagespost vom 13. April 2013

"Und in dir wird man einst die Herrlichkeit Gottes sehen" über die heilige Katharina von Bologna. In: Vatican-Magazin März-April 2013

"Schutzschirm für die Gemeinschaft. Christoph Müllers Einführung in die Benediktsregel" In: Die Tagespost vom 7. März 2013

"Fritz und Resl: Gottes Kampfsau und Jesu Seherin" In: Vatican-Magazin Februar 2013 anlässlich des 130. Geburtstags von Fritz Michael Gerlich.

"Jakub Deml-Traumprosa, die vom Jenseits erzählt" In: Die Tagespost vom 9. Februar 2013

"Der Tod ist nicht relativ" In: Die Tagespost vom 7. Februar 2013

"In heiligen Sphären. Mensch und Welt lassen sich nicht entsakralisieren" In: Die Tagespost vom 5. Februar 2013

"Die tapfere Heilige, die nicht sterben wollte Die Märtyrerin Cristina und das Blutwunder von Bolsena." In: Vatican-Magazin Januar 2013

"Alles andere als Rettungsroutine. Aus den Schätzen der Kirche schöpfen: Warum Beichte und Ablass ein Comeback verdient haben." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Leitsterne auf dem Glaubensweg. Katholische Großeltern spielen eine wichtige Rolle bei der Neuevangelisierung." In: Die Tagespost vom 22.12.2012.

"Das Netz der virtuellen Ewigkeit.Tod und Gedenken im Internet." In: Die Tagespost vom 29. November 2012.

"Der Friede auf Erden fängt zwischen Männern und Frauen an. Marias "Fiat" und Josefs "Serviam". Engel führten sie zum außergewöhnlichsten Ehebund der Weltgeschichte. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Der Marathon-Mann" - mein Porträt von S. E. Bischof Tebartz-van Elst. In: Vatican-Magazin Dezember 2012.

"Versperrter Himmel, öffne dich!" Über die Wallfahrt der totgeborenen Kinder zu Unserer lieben Frau von Avioth. In Vatican-Magazin November 2012.

"Ein französischer Vorläufer des heiligen Franziskus - zum 800. Todestag des Hl. Felix von Valois." In: Die Tagespost vom 3. November 2012

"Die Macht der Mystikerinnen" anlässlich der Heiligsprechung von Anna Schäffer. In: Die Tagespost vom 20. Oktober 2012

"Was für eine Frau!" Zur Vereinnahmung der hl. Hildegard von Esoterikerin und Feministinnen. In: Die Tagespost vom 9. Oktober 2012

Über den Kapuzinerpater Martin von Cochem zu seinem 300. Todestag. In: Die Tagespost vom 29. September 2012

"Die Kirche-ein Krimi?" in: Die Tagespost vom 30. August 2012.

"Wieder gefragt: Exorzismus!" in: PUR-Magazin September 2012

"Mir ist das Brevier wichtig geworden!" Ein Interview mit dem evang. Pfarrer Andreas Theurer, der in die katholische Kirche eintreten wird. In: Die Tagespost vom 14. August 2012

"Im Vorhof des Himmels" Die hl. Edith Stein und ihr Seelenführer, der Erzabt von Beuron. In: Vatican-Magazin August-September 2012

"Durch Gottes Gnade ein Kind der Kirche" - Edith Stein, Erzabt Raphael Walzer von Beuron und die Enzyklika Mit brennender Sorge. In: Die Tagespost vom 9. August 2012.

Der Cammino di San Francesco-Heiligtümer im Rieti-Tal. In: PUR-Magazin Juli.

Die Opfer der Bundeswehr. Mein Interview mit dem Afghanistan-Veteranen R. Sedlatzek-Müller. In: Die Tagespost, Ausgabe vom 14. Juni 2012

"Mehr als Dinkel und Kräuter: Ein Kernkraftwerk des Heiligen Geistes - die hl. Hildegard von Bingen" In. Vatican-Magazin Juni-Juli 2012

"Wie eine lodernde Feuersäule Die heilige Veronika Giuliani" In: Vatican-Magazin Mai 2012

"Die Vollblutfrau, die den Erlöser liebte: Kronzeugin des Osterereignisses: Die Geschichte von Jesus und Maria Magdalena." In: Vatican-Magazin April 2012

"Ich fühle mich als Frau in der Kirche nicht diskriminiert" Ein Interview mit mir von Petra Lorleberg für kath.net

"Die virtuelle Engelsburg hat standgehalten" in: Die Tagespost vom 22. März 2012

"Die Sowjets traten, rissen, schlugen, brannten - aber immer wieder haben die Litauer ihren Kreuzeshügel aufgebaut". In: Vatican-Magazin März 2012

"Katholische Bloggerszene stiftet Ehe" Interview mit Phil und Hedda in: Die Tagespost vom 13.März 2012

Und Du wirst mal Kardinal!" Prags Erzbischof verkörpert das Durchhaltevermögen der tschechischen Christen. In: Die Tagespost vom 18. Februar 2012

"Wo Liebe ist, ist Eifersucht nicht weit: Alfons Maria de Liguori und Schwester Maria Celeste Crostarosa, Gründer des Redemptoristenordens". In: Vatican-Magazin Ausgabe Februar 2012

Neue Kolumne über geistliche Paare: "Mann-Frau-Miteinander-Kirchesein" In: Vatican-Magazin Ausgabe Januar 2012

Unsagbar kostbare Göttlichkeit - Gold, Weihrauch und Myrrhe: Die Gaben der Heiligen Drei Könige. In: Die Tagespost vom 5. Januar 2012

"Wo die Pforten des Himmels offen sind. Loreto in den italienischen Marken". In: Vatican-Magazin Dezember 2011

"Ein Schatz, der fast zu groß für diesen Erdball ist". In: Liebesbriefe für die Kirche. Hrsg. Noe, Biermeyer-Knapp. Bestellbar hier.

Der Papst meines Lebens - Vatican-Magazin spezial zum Papstbesuch

Norcia - der Geburtsort des heiligen Benedikt: "Als sich der Erdkreis verfinstert hatte" In: Vatican-Magazin August-September 2011

In englischer Übersetzung online hier: When the world had darkened<

Der Vatikan und die Blogger - Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Poetische Pilgerorte-Reisen ins mystische Mittelitalien. Erschienen im MM-Verlag.


il cinguettio

ufficio

Du bist nicht angemeldet.

Böss in Berlin

>>Und genau das ist das Problem mit Pazifismus. Er ist eine feige Ideologie, die keine Verantwortung übernimmt, die Schwachen und Verfolgten dieser Welt im Stich lässt und sich dabei trotzdem als moralisch überlegen begreift. Den Preis für das porentief reine Gewisse der Pazifisten zahlen jene Menschen, die wehrlos einem Mob bewaffneter Psychopathen gegenüberstehen. So wie die Opfer von ISIS, die von den Käßmanns dieser Welt keine Hilfe erwarten können, denn Krieg kann nie und Dialog muss immer die Lösung sein. Auch dann, wenn der Dialogpartner keine Lust auf Dialog hat, weil er viel lieber seinem Gott ein weiteres Menschenopfer darbringen will. Und noch eines und noch eines, weil ihm das gefällt und ihn niemand aufhält, weswegen er auch nicht damit aufhören wird, bis ihn jemand aufhält.
Und dieser Jemand wird mit Sicherheit kein Pazifist sein.<< Ganzer Eintrag hier.

Den zweiten Satz würde ich nicht unbedingt unterschreiben, es gibt auch Pazifisten, die aufs Ganze gehen würden für ihre Sache, wie bei jedem -ismus. Gandhi wäre ja auch gestorben für seine Sache, wenn es hätte sein müssen. (Btw, was unterscheidet ihn dann vom Krieger? Dass er passiv stirbt und sich vorher sein Gewand selbst webt, schon klar...)

Im Großen und Ganzen und speziell auf Terroristen und auf ISIS zugeschnitten, würde ich aber dem Autor recht geben. Es gibt nur sehr wenig gut ausgebildete Menschen, die mit Amokläufern und Terroristen erfolgreich verhandeln können. Vermutlich ein Dutzend auf der ganzen Welt. Und sie können dies nur in geschlossenen Situationen wie Flugzeugentführung oder Geiselnahme bei Raubüberall, und nicht im Falle eines flächenbrandartigen Bürgerkriegs.
Willkommen in der Wirklichkeit.
Juergen Niebecker (Gast) - 2. Aug, 09:57

Feige?

Manchen (fast schon militanten) Parzifismus und Passivität kann man vielleicht "feige" nennen. Passivität ist nur dann nicht feige, wenn sie die eigene Person betrifft. Wenn ich mich nicht gegen einen Angreifer gegen mich selbst wehre, kann das sehr richtig sein. Genauso steht es mit der Forderung an andere sich nicht zu wehren (vgl. die Sache mit der anderen Wange hinhalten).
Etwas ganz anderes ist es, zu beobachten, wie anderen Leid angetan wird, und ihnen nicht zu helfen.

Aber zurück zum Wort "Feige"…

Man kann auch beim Militär Verantwortliche "feige" nennen, die ihre totbringenden Raketen, Drohnen etc, wie bei einem Computerspiel aus sicherem Abstand ins Ziel lenken. Ist der Krieg nicht auch "feige" geworden? – Zumindest für jene, die die entsprechende Technologie besitzen?

Bleibt die Frage, wie man wohl Autoren nennt, die in Deutschland hinter dem Schreibtisch der Zeitungs-Redaktionen sitzen und andere Menschen auffordern gefälligst in den Krieg zu ziehen?

Balthasar (Gast) - 2. Aug, 10:26

Feige darf man nicht nur manchen bequemen gesinnungsethischen Pazifismus nennen, der sich in bester Pilatus-Manier die Hände nicht schmutzig machen und mit porentief reinem Gewissen bei sich selbst bleiben will, auf dass bloss nicht das pazifistische Zeugnis verdunkelt werde - sondern wohl auch die westlichen Länder und Militärs, einschliesslich der Bundeswehr. Die schippert seit Jahren vor dem Horn von Afrika herum, um die deutschen Handelswege vor ein paar umherirrenden sog. Piraten zu schützen, anstatt nach Mossul reinzugehen und die dort noch verbliebenen Christen gegen ihre Schlächter zu schützen.
Solange alle nur zuschauen, was dort geschieht, hat für mich die "Empörung" über ISIS auch etwas Wohlfeiles. Gauck, Steinmeier und Co. reden doch fortwährend von einer aktiveren militärischen Rolle, die von Deutschland jetzt verlangt und erwartet werde. Warum folgt dem nichts?

blackmicmac (Gast) - 2. Aug, 10:26

Hm?

Man muss nicht gleich übertreiben ....

>>Bleibt die Frage, wie man wohl Autoren nennt, die in Deutschland hinter dem Schreibtisch der Zeitungs-Redaktionen sitzen und andere Menschen auffordern gefälligst in den Krieg zu ziehen?<<

Wo genau soll das denn hier stehen, welcher Passage meinen Sie denn das entnehmen zu können bzw. wenn Sie einen anderen Autoren meinen, welchen denn genau?

Juergen Niebecker (Gast) - 2. Aug, 12:12

Böss vs. Käsmann

Herr Böss scheint in Frau Käsmann ein »Hassobjekt« gefunden zu haben. Es ist nicht nur der Artikel von gestern zu betrachten, sondern mindestens auch noch der Artikel vom 16. Juni: http://boess.welt.de/2014/06/16/kaessmann-doktrin-krieg-tut-vielen-leuten-aua/

Dabei tritt in beiden Artikeln Herr Böss gegen Gespräche als Möglichkeiten zum Schaffen von Frieden auf, indem er Frau Käsmann als Witzfigur darstellt und der Lächerlichkeit preis gibt.
Aber was ist die Alternative zu Verhandlungen?
Nichts zu tun lehnt er Böss ja ebenso ab.
Was bleibt also als seine (unausgesprochene) Lösung?
Na?

-> In den Krieg ziehen.
Er bedauerte ja schließlich auch, daß ISIS keine Feinde hat. Aber Feinde kann man ja schaffen, bzw. solche (Amis, Briten, NATA) kann man dorthin schicken.

Allein, ich befürchte, daß er selbst nicht mit in den Krieg ziehen wird, sondern das „Schauspiel“ der „kriegerischen Friedensschaffens“ aus (feige) der Ferne beobachten wird und bloggend kommentieren wird. — Ja, wie mutig ist das denn?
Mysterium fidei (Gast) - 2. Aug, 13:48

In der Promotion von Frau Käßmann zum persönlichen Haßobjekt ist dieser Herr Böss in der "Blogozöse" natürlich nicht gerade in die Wüste geraten. :-)
JuergenPB - 2. Aug, 14:06

Mag sein

Das mag zwar richtig sein, macht es aber auch nicht besser.


Btw.
Wie ich festgestellt habe, bin ich bei twoday.net seit einiger Zeit (2008) registriert. Ich hatte es nur nicht benutzt und mit der Zeit vergessen.
"JuergenPB" ist also "Jürgen Niebecker".
Lorenz (Gast) - 2. Aug, 11:06

Als einer, der den 2. Weltkrieg noch miterlebt hat, halte ich Pazifismus -wenn man nicht feige sagen will- für weltfremd. Niemand hätte Adolf Hitler davon abhalten können, Krieg zu führen. Es war sein schon in "Mein Kampf" deklariertes Ziel, im Osten Land zu erobern und durch deutsche Bauern zu besiedeln. Frankreich und vor allem Großbritannien sind dem überfallenen Polen zu Hilfe gekommen und haben dafür teuer bezahlt. Verhandeln -was Hitler für Palaver abgetan hätte- wäre sinnlos gewesen. Er hat seinen casus belli selbst hergestellt indem er lügnerisch behauptete, die Polen hätten in Gleiwitz (das damals deutsch war) militärisch angegriffen und nun müßte man sich wehren. Was wollen Pazifisten gegen so einen Mann ausrichten?

ralph (Gast) - 2. Aug, 13:16

nun,

auch für diesen fall gibt es eine einstellung, die sicher nicht die schlechteste ist: "lieber rot als tot".
ElsaLaska - 2. Aug, 14:55

@Ralph

Sie sind in der Zeitleiste verrutscht. Während des 2. Weltkrieges ging es irgenwie eher nicht um die Frage "Lieber rot, als tot".
Ralph (Gast) - 3. Aug, 10:51

@Elsalaska

ich erkläre Ihnen bei bedarf gerne den begriff "Metapher".
Il capitano - 2. Aug, 13:03

Man hat mal darüber geredet.

Das Hinhalten der anderen Wange nach einer Ohrfeige ist - mit Verlaub - einer der Gründe für die weltweite Christenverfolgung. Man lässt es eben mit sich geschehen. Weil man friedfertig zu sein hat - zumindest nach neowestlicher Lesart. Während bspw. in Nigeria junge Männer eine Miliz zur Abwehr der Mörderbande Boko Haram gründen wollten, wurde es ihnen von den Bischöfen verboten. Doch dank der nicht vorhandenen Gegenwehr kommt die Killersekte nun noch häufiger in die christlichen Dörfer und sucht die Bevölkerungen heim: mit Mord, Brandschatzung und Verschleppung von Frauen und Mädchen. Niemand hindert die ›Bokos‹ daran. Denn von der religiösen Führung wurde den Christen verordnet, sich friedfertig umbringen oder in die Sklaverei verkaufen zu lassen.

Welcher Pazifist möchte nun mit Boko Haram verhandeln? Und wie? Da es sich um eine Art religiösen Geheimbund handelt, kennt niemand die Menschen, mit denen man verhandeln müsste. Was macht man also? Nichts? Schaut man weiter zu, wie Menschen sterben, verstümmelt und verschachert werden, weil man niemandem weh tun will?

Wie soll ein Staatswesen funktionieren, das als Doktrin das Hinhalten der anderen Wange verkündet? Welche Aufgabe hat ein Staat - oder Staatenbund -, wenn nicht den Schutz der Friedfertigen vor ›Messer und Mord‹ zu gewährleisten?

Übertragen wir die Verhältnisse im Irak oder in Nigeria auf Deutschland. Nehmen wir an, eine Rockerbande terrorisiert die Großstädte, bringt die Männer um und verkauft die Frauen in afrikanische Bordelle. Und nehmen wir an, der Staat würde dann sagen: »Haltet einfach die andere Wange hin, dann ist alles in Ordnung. Wir versuchen mit dem Präsidenten der Bande zu verhandeln, aber die Polizei darf keine Gewalt anwenden, um Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Das geht einfach nicht.«

Ebenso wie ein Staat funktioniert, müsste nun mal auch die weltweite Staatengemeinschaft funktionieren. Man muss verhandeln, wo Verhandlungen zu positiven Ergebnissen führen können, und man muss sich wehren, wenn kein anderer Weg zur Befriedung - und damit zum Frieden - führen wird. Dass Frau Käßmann es anders sieht, ist legitim. Ebenso sind es die Ansichten von Herrn Böss. Doch letztlich wird Käßmann nicht mit den Taliban beten und Böss nicht im Irak gegen ISIL kämpfen.

Aber man hat mal darüber geredet. Ziehen wir uns nackig aus, rennen mit der Regenbogenfahne durch die Straßen und rufen irgendwelche Sprüche. Oder halten wir Pappschilder in eine Kamera. So wendet man sich heute gegen Krieg und Mord, so ›hilft‹ man den Gemordeten, Gefolterten, Geknechteten. Vor allem: reden wir noch verzückter über höchste moralische Grundsätze, hier, an unseren Schreibtischen, weit weg von Tod und Sterben ...

Jürgen (Gast) - 2. Aug, 13:44

Okay, Sie haben einige ernstzunehmende Gründe gegen den Pazifismus und das geliefert, was Sie "das Hinhalten der anderen Wange" nennen, das die Christen i.E. erst in die Situation gebracht habe, in der sie jetzt sind.

Kann man so sehen - politisch, psychologisch. Aber es wäre dann intellektuell redlich, auch explizit zu sagen, daß das schlichte Ernstnehmen und Befolgen des Wortes Jesu - in diesem Fall der Bergpredigt - dazu geführt hat, daß Christen abgeschlachtet werden wie Lämmer. Dass also das, was Jesus bez. der "anderen Wange" und überhaupt so in Sachen Feind gesagt hat, fatal, naiv, weltfremd und falsch ist. Also so, wie es die Protestanten Bismarck und Helmut Schmdt gerne gesagt haben: "Mit der Bergpredigt kann man keine Politik machen". Der ebenfalls evangelische Christ Johannes Rau entgegenete darauf: "Aber ohne die Bergpredigt kann man noch weniger Politik machen" - eine Haltung, der aus die hier vorherrschenden Position heraus wohl auch als fatal, naiv und gefährlich angesehen wird.

Und jetzt bitte nicht mit dem beliebten Agument rausreden, natürlich würde die Bergpredigt schon "irgendwie" gelten, aber man dürfe sie eben nicht diesseitig verstehen, sondern eschatologisch. Das stimmt nämlich biblisch schlicht nicht.
Il capitano - 2. Aug, 14:26

Ich rede mich weder heraus noch hinein, sondern vertrete hier lediglich meine Sicht der Dinge. Im Gegensatz zu den meisten Diskutanten geht es mir nicht um Zustände, die man nach Belieben definieren kann (denn Frieden ist nicht gleich Frieden), sondern um Menschen, die in ihrem Sterben allein gelassen oder höchstens moralisch oder politisch instrumentalisiert werden. Zur Beachtung: Nicht wir sind mit dem Tod bedroht, sondern die Menschen in den Krisenherden dieser Welt. Es geht mir nicht darum, wer was gesagt hat und wer was wie zu deuten wünscht, sondern um Wege zur Beendigung des Mordens.

Auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen, liefert die Bergpredigt keine Richtlinie zum Umgang mit Straßenräubern, sondern sie behandelt Fragen des Glaubens. Wörtlich genommen wäre sonst gemäß Bergpredigt ein Guthaben auf dem Konto gegen Jesus gerichtet, denn Geld aufzuhäufen ist nichts anderes als ›Sammeln in Speicher‹.

Frau Käßmann sei ein Besuch der Wartburg angeraten. Dort findet sich Martin Luthers ›Hauswehr‹, ein unterarmlanges Dolchmesser, das man neben dem Bett aufbewahrte, um sich ggf. damit gegen Einbrecher wehren zu können. Was also vor 500 Jahren üblich war, ist heute gegen Jesus gerichtet? Nein, es ist aus meiner Sicht eine Frage der Auslegung, die heute sehr viel enger und moralisierender ist als in der Vergangenheit. Da bleibt kaum ein Raum des Verständnisses für die Opfer von Terror und Bürgerkrieg.

Diese aufgetragene Friedfertigkeit, die mancher wohl zum eigenen Wohlbefinden benötigt aber niemandem hilft, steht im Gegensatz zu Menschen wie Juan de Austria, Andrea Doria, Marco Antonio Bragadin u.a. Diese und andere Menschen haben sich gegen brüllendes Unrecht zur Wehr gesetzt - und aus ihrer Sicht die Bergpredigt missachtet? Waren das gar keine richtigen Christen? Sagt man heute doch gern.

Und meinetwegen sehen Sie mich als Anhänger Bismarcks und Schmidts. Immerhin komme ich tatsächlich aus einer preußisch-protestantischen Familie mit langem Beamten- und Soldatenhintergrund. Aber mit oder ohne diesen Hintergrund sehe ich keine Auflehnung gegen Gott, wenn man gegen Unrecht aufbegehrt und Psychopathen am Morden und Metzeln hindert. Das ist für mich keine theologische Frage.

Damit ist das Thema für mich abgehandelt. Diskussionen mit Menschen, die zu genau wissen, was schlicht stimmt und was nicht, führen erfahrungsgemäß nie zu einem Ergebnis. Also, ich bin gerne bereit meine Ansicht darzulegen, aber ich habe seit Monaten kein Interesse mehr an tagfüllenden Debatten. Ich bedaure dies (nicht) und wünsche stattdessen allen An- und Abwesenden ein schönes Wochenende mit - hoffentlich - mal ein paar positiven Nachrichten.
Imrahil (Gast) - 2. Aug, 17:35

Man kann - und muß - mit der Bergpredigt Politik machen, aber man muß die Bergpredigt eben richtig verstehen. Die Häresie, die ohne Wahrheit (welche sie vereinseitigt und übertreibt) auskommt, ist bislang vermutlich noch nicht aufgetreten.

Hint: Wir sind in der objektiv beneidenswerten Lage, auf zwei Jahrtausende Christentum zurückblicken zu können. Das erprobte Verhalten der Christenheit hat zuallermindest die Vermutung für sich, daß es so in Ordnung geht.

In diesem Sinne: Der Herrgott meint in der Bergpredigt das Verhalten von beleidigten Einzelmenschen, nicht von Staaten, die die Gerechtigkeit mit der Schärfe des Schwertes durchzusetzen haben. Im übrigen gilt: "Christus muß herrschen, bis er dem Vater alles zu Füßen gelegt hat" und nicht erst danach, Bibelstelle bitte selber heraussuchen.

[Am Rande bemerkt: Im Original heißt es übrigens "wer dich auf die rechte Wange", also mit dem besonders beleidigenden Handrücken, "schlägt, dem halte auch die linke Wange hin". Ich komme nicht aus Preußen, sondern aus Bayern, vielleicht deswegen kann ich mir da nicht verwehren einen Unterton der folgenden Bauart zumindest für möglich herauszuhören: "Na schau mal, das Watschengeben muß noch lernen, schau mal, da nimmt man die rechte Hand und führt sie auf die linke Backe, verstehst: *so*, probier mal, kannst noch was lernen."]

Die Aufstellung einer Selbstschutzmiliz scheint da zu einem derart vernünftigen Verhalten durchaus dazuzugehören.
Il capitano - 2. Aug, 19:23

Nun gut, es gibt gewiss einen Unterschied zwischen bayerischen Watschen und preußischen Backpfeifen ... ;-)

Aber nehmen wir den Katechismus der katholischen Kirche, den man sich hin und wieder zu Gemüte führen sollte. Dort findet man Aussagen bspw. über das Recht der Menschen zur Bildung von Völkern und Staaten - zumindest bis zur Wiederkehr Christi -, von der Weltgemeinschaft, vom Krieg zwischen Staaten als mögliches ultima ratio, von der erlaubten Notwehr, von der Anwendung der Todesstrafe bei besonders abscheulichen Verbrechen usw. Einfach mal nachlesen.

Während ansonsten stets das katholische Lehramt bzw. die Glaubenskongregation für die Auslegung der Bibel zuständig ist, spielt dies, wenn es um den Schutz von Bedrohten und Verfolgten geht, anscheinend nur noch eine untergeordnete Rolle. Da gilt urplötzlich die Beurteilung des Einzelnen - die aber besser pazifistisch ausfallen sollte, da man sonst kein ›richtiger Christ‹ sein könnte (Gibt es auch falsche Christen?).

Jeder Einzelne von uns hat das Recht, sich nach Belieben töten, verschleppen und vergewaltigen zu lassen. Es ist jeweils eine höchstpersönliche Ermessensentscheidung, für die man sich sowohl an der Bergpredigt als auch am KKK orientieren kann. Aber ein Staat ist kein Einzelner. Er kann nicht seinen Bürgern die Gefahrenabwehr verbieten. Eine Gemeinschaft hat nun mal das Recht auf Abwehr und Gegenwehr. Spräche man ihr das ab, spricht man einer Gemeinschaft an sich das Recht auf Existenz ab.

Christliche Milizen gibt es übrigens im Irak, in Syrien, in der Zentralafrikanischen Republik, im Südsudan ...

Ansonsten habe ich in meinem Gastbeitrag auf diesem Blog http://elsalaska.twoday.net/stories/235542969/ ausführlich meine Ansichten dargelegt. Und dabei belasse ich es jetzt endgültig.
Imrahil (Gast) - 2. Aug, 21:29

Stimme (natürlich) völlig zu.
crystal (Gast) - 2. Aug, 14:08

Ist eigentlich wirklich nie jemandem aufgefallen,

dass es heißt, wenn jemand dich auf die wange schlägt, halt die andere hin. und nicht etwa -
wenn jemand deine familie abschlachtet, dann leg die waffe nieder und lass dich auch noch morden?

ich meine, das wär dann ein unterschied. aber es besteht ja auch ein himmelweiter unterschied darin, gegen frau käsmanns krause ideen anzuschreiben und zum totalen krieg aufzurufen, gell hr. niedecker ... aber behauptn kann man das fei scho mal, weils so gut klingt. diffamieren ist auch nicht christlich, dachte ich jedenfallsmal.

JuergenPB - 2. Aug, 14:26

Was übersehe ich?

Was heißt hier diffamieren?

Herr Böss sagt, was alles nicht geht und nichts bringt:
- beten
- verhandeln
- nichts tun

Was bleibt also?
Was ist die Lösung des Herrn Böss?
ElsaLaska - 2. Aug, 14:53

@Jürgen

Ich glaube, du missverstehst einfach die Intention des Textes. Herr Boess bietet keine konkreten Lösungsvorschläge an - die kann nichtmal die UN derzeit anbieten.
Boess scheint mir, schreibt gegen eine gewisse Pose an, oder nennen wir sie meinetwegen auch eine ideologisierende Überzeugung ( das -ismus im Pazifismus ist gemeint), die sich christlich vorgibt zu sein, aber eben nicht christlich ist.
Es IST christlich, Frieden zu stiften, zu verhandeln und mit allen Mitteln streitende Parteien zu versöhnen. Es ist christlich, Schwächere, Alte, Behinderte, Kranke und Kinder und nicht zuletzt auch wehrlose Frauen (denke an die Schwestern in den Klöstern dort), notfalls mit dem eigenen Leben zu schützen.
Ich denke, darüber besteht doch Einigkeit.
Unsinnig ist es dagegen zu meinen, man könne mit Sadisten und Psychopathen beten (was nicht ausschließt FÜR ihre Bekehrung zu beten, aber MIT ihnen? Wie soll das gehen?) , verhandeln oder überhaupt in irgendeiner logisch-rationalen Form argumentieren. Diese Leute sind Fanatiker und haben fanatische Ziele, nämlich die grundsätzliche Auslöschung aller Anderen, ob das nun Juden, Christen, Schiiten oder Alewiten sind, ich meine, es wäre doch weltfremd, das irgendwie abzustreiten?
Oder habe ich da was falsch verstanden in der Charta der Hamas und den Äußerungen der IS oder den Aussagen von Boko Haram?
Natürlich soll und kann man es versuchen, soviel Friedensliebe muss sein. Letztlich und als letzter Schluss und Mittel der Wahl wird aber möglicherweise eine militärische Intervention nötig sein. Mit allen Vor- und Nachteilen, die dies mit sich bringt.
Il capitano - 2. Aug, 19:37

Böss äußerst seine Sicht der Dinge. Hätte er auf alle Fragen eine Antwort (die auf Erden niemand hat), wäre er schlechthin der Super-Universal-Geisteswissenschaftler der Neuzeit.
Gröblehner (Gast) - 4. Aug, 10:13

@Fidelis:

"Pazifist" ist "in gewissen Kreisen" tatsächlich ein Schimpfwort geworden, weil es ein Synonym ist für "Gutmensch", was bekanntlich das Schlimmste überhaupt ist.
Fidelis (Gast) - 2. Aug, 22:30

Ich habe das Gefühl "Pazifist" ist inzwischen in gewissen Kreisen zu einem Schimpfwort für alle Menschen geworden, die nicht ausnahmslos jeden noch so sinnfreien Krieg gutheißen und mittragen wollen.

"Echte" Pazifisten gibt es glaube ich nur wenige. Es gibt z.B. christliche Gemeinden wie die Mennoniten und Amishen, die Gewalt in jeder Form kathegorisch ablehnen und lieber das Martyrium auf sich nehmen würden als zur Gewalt zu greifen, aus ihrer christlichen Überzeugung heraus. Wieso diese Menschen "feige" sein sollte, verstehe ich aber nicht. Diese Konsequenz in der Gewaltfrage finde ich nicht gerade feige, ehrlich gesagt.

Aber mal zum Thema "Feigheit":

Es sind doch allzu häufig Leute, die in warmen Redaktionsstuben sitzen, noch nie in ihrem Leben eine Waffe in der Hand hatten oder gar ihr Leben riskieren musste, aber vollmundig Kriegseinsätze fordern und alle anderen als "Feiglinge" beschimpfen, die moralische Bedenken zu solchen Kriesgeinsätzen haben. Ist nicht gerade das Feigheit?

Imrahil (Gast) - 2. Aug, 22:44

Nein.

Moralische Bedenken darf ebenso jeder kritisieren, wie sie jeder vorbringen darf.

Es wäre doch kraß ungerecht, wenn jeder x-beliebige Mensch moralische Vorwürfe mach darf, man aber eine Tapferkeitsmedaille braucht, um den Vorwürfen ggf. zu widersprechen. (nota bene rede ich hier nicht von der Aufforderung zum Kriegseinsatz, sondern vom Widerspruch gegen *moralische* Bedenken.)

Und ja, Hamas und Isis haben nach meinen Informationen ganz ausreichend Kriegsgrund gegeben.
Il capitano - 2. Aug, 22:50

Anhand eines Beispiels geantwortet: Frau Käßmann wäre keine ›feige Pazifistin‹, wenn sie denn Anstalten machen würde, tatsächlich mit den Taliban zu beten. Macht sie aber nicht. Sondern sie liefert vielmehr eine Art politisches Statement ab, nach dem jede Gewaltanwendung nicht nur grundsätzlich, sondern absolut ungerechtfertigt ist.

Überhaupt drehen sich solche Diskussionen hauptsächlich um Zustände und nur beiläufig um Menschen. Gemäß Frau Käßmann hätte man eben Pech, wenn man im Machtbereich von ISIL lebt, gemäß Herrn Böss hätte man vermutlich Pech, wenn man ›Kollateralschaden‹ eines Militäreinsatzes wird.

Damit gebe ich erneut zu bedenken, dass man allzu gern über Zustände (wie Welt- oder sonstiger Frieden) redet, aber nur ungern die Betroffenen (Kriegsopfer auf ALLEN Seiten) erwähnt.
Fidelis (Gast) - 2. Aug, 23:08

@Il capitano

Frau Käßmann hat schon so viel Unsinn erzählt, dass man ganze Bücher damit füllen könnte. ;-) Aber hast du mal eben eine Quelle dafür, dass Frau Käßmann jede Form von Gewaltanwendung grundsätzlich für ungerechtfertigt hält? Denn sowas habe ich von ihr ehrlich gesagt noch nicht gehört.

Ich stelle dir mal eine sicher etwas provozierend wirkende Frage, die ich aber durchaus ernst meine:

Was hindert dich daran in den Irak zu reisen und dort als Söldner der irakischen Armee zu dienen? Dort könntest du dann dein Gewehr in die Hand nehmen und die furchtbare ISIS unter Einsatz deines eigenen Lebens bekämpfen. Wärst du grundsätzlich dazu bereit?

Ich frage das nur, weil mir leider immer mehr auffällt, dass gerade diejenigen am lautesten nach Kampfeinsätzen und Krieg rufen, die selbst im sicheren und warmen sitzen und garantiert niemand ihren Arsch für einen solchen Krieg riskieren würden.

Ich hoffe du nimmst mir die Frage nicht übel, denn es interessiert mich wirklich.
Il capitano - 2. Aug, 23:31

@Fidelis

Wenn man mich in meinem Status als Reserveoffizier staatlicherseits in den Irak schicken würde, um dort im Rahmen der UN oder Nato gegen Mord und Totschlag und ISIL einzutreten, würde ich mich nicht verweigern. Allerdings lehne ich es ab, als Zivilist - oder als Söldner - ohne Legitimierung in irgendeinem Konflikt bewaffnet als Kombattanter zu agieren. Wer bin ich denn? Ein privater Weltpolizist? Nein, bin ich nicht.

Es ist nicht die Aufgabe von Menschen, die gern Krieg haben (und zu denen ich gewiss nicht gehöre), Konfliktregionen zu befrieden, sondern die Aufgabe der Staatengemeinschaft. Im offiziellen Status eines Soldaten mit einem rechtmäßigen Mandat würde ich mich daher nicht weigern, sondern meine Pflicht erfüllen. Aber als Söldner? Nein. Dazu habe ich keinen Anlass. Eine prinzipielle Frage. Es erwartet auch niemand in den Krisengebieten, dass sie von Söldnern beschützt werden. Im Gegenteil, sie rufen nach den Staaten christlicher Prägung - die ihnen nicht antworten.
Fidelis (Gast) - 3. Aug, 00:39

@Il Capitano

Nehmen wir an der Bundestag würde ein gewisses Kontingent an Bodentruppen in den Irak entsenden um die ISIS zu bekämofen. Würdest du dich da freiwillig melden? Also nicht feige in einem Flugzeug sitzen und irgendwelche Leute bombardieren, sondern mit Marschgepäck und Gewehr in der Hand schön an die vorderste Front, in die Gewehrmündung des Gegners blicken und sich den Kugelhagel um die Ohren sausen lassen. Wärst du da aus Überzeugung dabei und würdest für diese Sache gerne und freiwillig dein Leben riskieren?

Oder wenn du Söhne hast, würdest du sie gerne opfern für diesen Zweck, die ISIS im Irak zu bekämpfen?

Also wenn du da echt so voll dahinter stehst mit allen Konsequenzen, dann habe ich immerhin einen gewissen Respekt dafür. Dann ist das wohl echt deines tiefe Überzeugung und du würdest auch konsequent dafür einstehen.

Ich persönlich würde auf gar keinen Fall mein Leben für so einen Zweck riskieren und würde auch auf gar keinen Fall meine Söhne dafür opfern.
Imrahil (Gast) - 3. Aug, 11:06

Auch wenn ich gar nicht so unbedingt Zweifel habe, daß unser Capitano das mit Ja beantworten könnte, halte ich das doch für, mit Verlaub, grob ungehörig in der Diskussion. "Das und das und das auch noch mußt du tun, sonst bist du ein Feigling - ach ja oder du änderst einfach deine Meinung, einem Pazifisten machen wir solche Vorwürfe nicht."

In Sachen "feige in einem Flugzeug sitzen": Dir ist schon klar, dass der Gegner heute fast immer Raketen hat?
Il capitano - 3. Aug, 12:10

@Fidelis

Ich war während meiner aktiven Dienstzeit bei den Luftlandetruppen und kann kein Flugzeug fliegen, sondern höchstens rausspringen. Als Reservist war ich der Jägertruppe (bzw. den Heimatschutzverbänden) zugeordnet, kann eine Kompanie führen oder in Bataillonsstäben als S2 (Lage, Nachrichten) oder S3 (Führung, Operationen) oder in höheren Stäben als IT-Offizier eingesetzt werden. Das beantwortet schon mal die Frage, wo ich ›feige‹ herumsitzen würde und wo nicht. Ich habe 1992 meine Bereitschaft für den Einsatz in Somalia und 2004 für Afghanistan erklärt, wurde aber nicht in den aktiven Dienst beordert. Dennoch beantwortet es wohl deine Frage.

Zu meinen potentiellen Söhnen: Mein Vater hat fünf Jahre lang aktiv an vorderster Front in Frankreich und Russland gekämpft, war anschließend ein Kriegsgegner, aber kein Pazifist. Dennoch fand er es in Ordnung, dass meine beiden Brüder und ich Zeitsoldaten wurden. Auch meine Mutter, die zwei ihrer drei Brüder im Krieg verloren hatte, akzeptierte es. Anders gesagt: Meine potentiellen Söhne wären frei in ihrer Entscheidung, und wenn es sie gäbe, würde ich sie über alle Gefahren und Risiken aufklären, falls sie sich für den Soldatenberuf entscheiden würden.

Zum Opferbegriff: Ich bin nicht Abraham. Und zu Flugzeugen: In der Ostukraine wurden etwa zehn Suchoi Su-25 mit schultergestützten Strela- oder Igla-Raketen abgeschossen. So supersicher ist ein Pilot nun auch nicht, wie der Laie es sich bisweilen vorstellen möchte.

Edit: Überzeugungen in Form von -ismen sind mir fremd. Ich bin im Gegenteil sogar eher neutral, abwägend und kritisch beurteilend. Gleichzeitig verspüre ich aber eine sehr starke Abneigung gegen Mord, Vergewaltigung (besonders) und andere Verbrechen, was daraus resultiert, dass ich nicht nur Soldat war, sondern auch Polizist und Ermittler, und daher genügend Täter und Opfer kennen lernen musste. Diese Banden wie ISIL oder Boko Haram sind für mich nichts anderes als Verbrecher, denen man das Handwerk legen muss. Dazu ist nicht jeder Staat alleine in der Lage. Also nichts mit Überzeugung, jedenfalls nicht in politischem Sinn, sondern großes Mitgefühl für die Opfer der Terrorbanden. Würde ich also als Bundeswehrsoldat im Irak gegen ISIL kämpfen, dann aus dem Bewusstsein heraus, für die Menschen dort einzutreten und nicht für irgendwelche Überzeugungen, Sachen, -ismen ein Opfer zu bringen. Nicht mehr und nicht weniger.
Il capitano - 3. Aug, 12:55

@Imrahil

Ja, es ist grob ungehörig seitens @Fidelis, aber es hätte mich gewundert, wenn es anders gekommen wäre ;-)

Er fragt ja immer zuerst aus reinem Interesse, um dann dazu überzugehen, irgendjemandem irgendetwas zu unterstellen. Heute sind es halt die ›feige‹ Kampfjet-Piloten. Mördern beim Morden zuzusehen ist ja auch viel ›mutiger‹ ...
Fidelis (Gast) - 3. Aug, 23:42

@Il Capitano

Der Begriff "feige" wurde zuerst in dem von Elsa zitierten Text im Bezug auf Pazifisten gebraucht.

Ich habe erstmal nur die Frage gestellt, ob ein konsequenter und überzeugter Pazifismus, wie ihn z.B. die Mennoniten und Amishen aus Glaubensgründen vertreten wirklich so "feige" ist. Diese Menschen würden sich ja eher selbst wie Jesus ans Kreuz schlagen lassen, als selbst Gewalt anzuwenden, selbst zur Selbstverteidigung nicht. Ich finde das in dieser Konsequenz nicht feige.

Auf der anderen Seite stelle ich dann noch die Frage, ob es denn wirklich so wahnsinnig mutig ist aus einem hochmodernen Bomber einen technisch hoffnungslos unterlegenen Gegner zu beschießen.

Das finde ich ungefähr so mutig, als würde Wladimir Klitschko ein Kindergartenkind verprügeln. *g*

Und noch weniger mit Mut hat es doch zu tun, wenn Leute Kriege fordern, die selbst garantiert niemals an diesem Krieg selbst teilnehmen würden und insofern auch überhaupt gar kein persönliches Risiko für sich oder ihre Familie eingehen müssen. Klar, dann lassen sich Kriege natürlich ganz leicht und vollmundig fordern. Wie z.B. Herr Gauck.

Also wenn du so voll dahinterstehst und auch selbst bereit wärest dir im Kampf gegen Boko Haram oder ISIS den eigenen Hintern wegschießen zu lassen, finde ich das immerhin auch noch konsequent.

Ich wäre wie gesagt nicht dazu bereit und würde mich weigern. So unsympathisch diese Gruppen mir auch sind, aber davon gibt es wahrscheinlich tausende auf der ganze Erde und dafür würde ich nicht mein Leben riskieren.

Was ich bei dir nur nicht so ganz verstehe ist, warum du deine Kampfkraft nicht als Söldner einsetzen würdest. Ich meine, wenn dir der Kampf gegen ISIS so ein Herzensanliegen ist und du dafür auch dein Leben hingeben würdest, was spräche dann dagegen dich bei der irakischen Armee als Kämpfer anzubieten? Die können gut ausgebildete Soldaten sicher gebrauchen im Kampf gegen ISIS und du könntest dort dann genau das tun, wofür du sowieso bist.

Warum musst du da erst darauf warten, bis sich der Bundestag möglicherwise irgendwann einmal dazu entscheiden würde dich dorthin zu schicken? Vielleicht ist es dann schon zu spät.
Marmorklippe (Gast) - 4. Aug, 00:22

@Fidelis

1. Mit den Mennoniten und den Amishen, die in der Blogozöse" bestenfalls als wirre naive protestantische Sekten gelten, können Sie hier wohl nicht argumentieren.
2. Der Bundespräsident fordert keinen Krieg. Damit werden Sie seiner differenzierten Haltung nicht gerecht. Er hat gerade erst in einer Antwort auf ein Schreiben von ostdeutschen Pastoren darauf verwiesen, daß man sich in beiden Fällen schuldig machen kann, durch kriegerisches Eingreifen wie auch durch pazifistische Enthaltsamkeit. Das ist eine legitime christliche Haltung.
3. Ihre Rückfrage an "Capitano" ist berechtigt. Es ist eine krude Logik, einerseits das gewaltsame Eingreifen gegen das Morden von Christen durch "Isis" & Co. zu fordern, gleichzeitig aber dazu nur bereit zu sein, wenn man ein Mandat durch den Bundestag dazu erhält. Wenn man mit der Waffe in der Hand das Leben von Christen retten will, dann muss man es machen, statt auf Gremienbeschlüsse dazu zu warten.
clamormeus - 4. Aug, 00:53

Hab leichte Schwierigkeiten (sagt man das korrekt so?), ob @fidelis permanent üblem Gesülze. Mit dem von@Marmorklippe auch.

Bevor ich mich jetzt zu mehr hinreißen lasse (ich mein, wegen so was will man nun echt nicht beichten gehen müssen) : einfach danke @Il Capitano!
Fidelis (Gast) - 4. Aug, 01:03

@Marmorklippe

1) Man kann eine andere Meinung haben als die Mennoniten oder Amishen. Es geht nur um die Charakterisierun als "feige". Und ich verstehe nicht was daran "feige" ist aus Überzeugung auf jede Form von Gewalt verzichten zu wollen, weil Jesus dies eben auch tat, indem er seinen Jüngern verbot zum Schwert zu greifen, sich widerstandslos hinrichten ließ und dann auch noch für seine Henker betete und den Vater um Vergebung für deren Sünden bat.

Wie gesagt, man kann vielleicht anderer Meinung sein, aber deswegen würde ich die Meinung der Mennoniten und Amishen und anderer christlich motivierter Pazifisten nicht als "feige" bezeichnen.

3) Tja, vorallem wäre interessant zu erfahren, warum man z.B. gegen ISIS kämpfen will, aber nicht gegen die Saudis in Arabien, die mit ihrem wahabitischen Islamismus und ihrer furchtbaren Christenverfolgerei und menschenverachtenden Scharia-Gesetzgebung auch nicht besser sind als ISIS. Warum unsere Regierung mit diesem furchtbaren Regime auch noch Geschäfte macht, es diplomatisch aufwertet und mit Waffen beliefert, wird für mich wohl für alle Zeit unverständlich bleiben.

Mittlerweile kann ich keinen Menschen mehr ernst nehmen, der sich über Christenverfolgung aufregt und dessen oberstes militärisches Ziel dabei nicht Saudi-Arabien lautet.

Der größte Witz der letzten Jahre war für mich, dass die Bundesregierung dem christlichen Uganda die Entwicklungshilfe streichen wollte, weil dort Homosexuelle mit Gefängnis bestraft werden, während man gleichzeitig große Wirtschaftsdeals mit dem schlimmsten Christenverfolger Saudi-Arabien abgeschlossen hat, wo Homosexuelle erst ausgepeitscht und anschließend geköpft werden.
clamormeus - 4. Aug, 01:19

äh, @Fidelis?

Jesus hat zu Petrus (nicht zu "den" Jüngern) gesagt, laß den Scheiß jetzt bleiben, hier geschehen Dinge, die du noch nicht kapierst, und wenn du jetzt im sinnlosen Kampf gleich draufgehst, bringt's das nicht, ich hab dir etwas wichtigeres anvertraut.
Gisbert (Gast) - 4. Aug, 10:11

Jesus ruft den kampfeslustigen Petrus zur Ordnung - nicht weil er etwa gegen den Gebrauch von Waffen wäre, nein, nur als politisch-pragmatischen Gründen, weil er Petrus noch als Papst braucht?!? Wo in der "Tradition" kann man diese mir völlig neue Auslegung finden?
Ich dachte bisher, Jesus sei als Gottessohn das gewesen, was Max Weber "Gesinnungsethiker" nannte, kein nur pragmatischer "Veranwortungsethiker".
clamormeus - 4. Aug, 10:41

Gesinnungsethiker? So so. Auf jeden Fall wußte er, daß die Stunde seines Erlösungsopfers gekommen und daran nichts zu ändern war. Petrus erfaßte das noch nicht. (Und der Felsen seiner Kirche ist ja auch nicht nichts, dafür war eben Petrus und nur er auserwählt.) Was wäre daran so neu?

Und wo hätte er je gesagt, man soll danebenstehen und zugucken, wenn die Liebsten angegriffen werden?
Gerd (Gast) - 4. Aug, 10:54

@Gisbert

Jesus hätte seine Leute kämpfen lassen, wenn sein Reich von dieser Welt gewesen wäre. Kann man nachlesen. Sollte man auch tun.
Il capitano - 4. Aug, 11:15

@Fidelis

Was soll dieses alberne Söldnergelaber? Ist es für dich irgendwie zu hoch, dass ich hier von der Verantwortung der Staatengemeinschaft für den Weltfrieden und eine gerechte Weltordnung rede? Bildest du dir irgendwie ein, die Bürgerkriegsgebiete dieser Erde sind meine Privatangelegenheit? Was habe ich in der irakischen Armee zu suchen? Erkläre mir das bitte mal! Habe ich nicht klar und deutlich gesagt, dass es mir um die Menschen und nicht um Regierungen geht?

Weißte, wenn ich zufällig Zeuge einer Vergewaltigung würde, könnte ich da nicht einfach zuschauen, sondern würde diese arme Frau aus ihrer Zwangslage zu befreien versuchen. Weil ich Philanthrop bin. Weil ich nicht möchte, dass Unschuldige unter den Taten anderer leiden müssen. Aber deswegen bin ich gewiss nicht für sämtliche Verbrechen dieser Welt in persona zuständig und würde daher auch nicht zum selbsternannten 'Polizeisöldner' mit 'Eigenmandat' mutieren. Würde ich aber in die Polizei beordert, wäre es meine Pflicht, gegen Kriminalität vorzugehen, und damit wäre mein Handeln legitim. So schwer kann das wohl nicht zu verstehen sein. Oder?

Dein Problem scheint zu sein, dass du nur dort Krieg siehst, wo westliche Soldaten teilnehmen. Für dich scheinen Militäreinsätze auch generell damit verbunden zu sein, 'irgendwelche Leute' zu bombardieren. Im Grunde genommen sind ISIL und Boko Haram kriminelle Banden mit Milizstruktur, deren Bekämpfung eigentlich Aufgabe der Polizei wäre. Da allerdings keine Polizei in ihrer Stärke, Ausrüstung und Bewaffnung dazu in der Lage ist, werden Soldaten eingesetzt, deren Ausstattung und Einsatzmöglichkeiten schlicht effektiver sind, um mit solchen Banden fertig zu werden.

Begreif endlich mal, dass weder die Taliban noch die ISIL reguläre Armeen sind, sondern paramilitärisch organisierte Gewaltkriminelle mit fanatischem Religionshintergrund. Diese Banden in ihre Schranken zu weisen, bevor sie die ganze Welt in den Abgrund reißen, ist - ich wiederhole mich gern - nicht meine Privatangelegenheit, sondern eine Aufgabe der Staaten dieser Welt. Sprich: der UNO und ihrer Mitglieder.

Dass ich nicht Abraham bin, hatte ich bereits erwähnt. Für dich, @Fidelis, füge ich hinzu: Ich bin auch nicht 'Kongo-Müller'. Und wenn du dir einbildest, ich würde Krieg und Militär geil finden, bildest du es dir auch nur ein. Nur schafft man Frieden nun mal nicht durch die bloße Verweigerung militärischer Aktionen. Man sollte mal an die betroffenen Menschen denken. Und daran, wie man ihnen helfen kann. Mach mal einen praktikablen Vorschlag!

EDIT: Denkst du, Krieg ist fair? Denkst du, Krieg ist Sport?
Theresa (Gast) - 4. Aug, 08:45

Souveräne Staaten

Das ist Euch schon klar, dass es nicht einfach so easy geht, irgendwelche Truppen in souveräne Staaten zu schicken, aus welchen edlen Motiven auch immer?

Stellt Euch vor, die Türkei würde Luftlandetruppen über Berlin abwerfen, um die dort ansässigen Muslime vor Neonazis zu schützen (der Vergleich hinkt, was Gewaltpotential und Größe der Bedrohung angeht, aber sei's drum). Da würde sich Deutschland schön bedanken, oder?

Prinzipiell sind das innerstaatliche Probleme (Banden operieren auf dem Staatsgebiet), und ein fremder Staat darf hier erst mal nicht eingreifen, es sei denn, er wird von der legitimen Regierung um Hilfe gebeten oder erhält ein robustes UN-Mandat.

Il capitano - 4. Aug, 11:29

@Theresa

In der Regel werden ausländische Truppen von den Regierungen gerufen und zusätzlich mit einem UN-Mandat ausgestattet.

Aber stellt euch mal vor, ISIL würde in Deutschland morden und brennen, ohne dass wir uns effektiv dagegen wehren können. Würden wir dann nicht auch jede Hilfe eines Drittstaates annehmen? Gar danach rufen?

Daneben geht es auch um das ständige Bemühen unserer Werte und der Menschenrechte. Wenn diese nicht global für alle Menschen gelten, muss man auch gelten lassen, dass der Wert dieser universellen Werte und Rechte hinterfragt werden kann. Schließlich leben auch im Irak und in Nigeria Menschen mit unveräußerlichen Rechten und einem Anspruch auf ihre Existenz.
Fidelis (Gast) - 4. Aug, 13:11

@Theresa

"Stellt Euch vor, die Türkei würde Luftlandetruppen über Berlin abwerfen, um die dort ansässigen Muslime vor Neonazis zu schützen (der Vergleich hinkt, was Gewaltpotential und Größe der Bedrohung angeht, aber sei's drum). Da würde sich Deutschland schön bedanken, oder?"

Oder ein anderes Beispiel:

Stell dir vor Irland würde uns angreifen, weil bei uns jedes Jahr mehr als 100.000 ungeborene Kinder mit staatlicher Hilfe umgebracht werden. Sozusagen ein "humanitärer Kriegseinsatz" zum Schutz der Kinder und um das massenhafte Töten zu beenden.

Wäre das nicht gerade aus katholischer bzw. allgemein christlicher Sicht ein gerechter Krieg für eine gute Sache?
Il capitano - 4. Aug, 13:39

@Fidelis

Warum sollen das die Iren machen? Es steht dir doch frei, als Anti-Abtreibungs-Söldner gegen Deutschlands Gesetzgebung zu kämpfen, wenn es dir eine Herzensangelegenheit ist ...

(vielleicht merkst du jetzt mal, was du für Absurditäten von dir gibst)
Fidelis (Gast) - 4. Aug, 18:00

@Il Capitano

Ich habe ja nicht geschrieben, dass die Iren das machen SOLLEN. Aber wenn die Iren es machen WÜRDEN, wäre das doch ein gerechter Krieg, oder meinst du nicht? Ein Krieg gegen einen Staat, in dem hundertausende unschuldige Kinder jedes Jahr umgebracht werden. Eine solche Schreckensbilanz haben nicht mal ISIS oder Boko Haram.
Manelli (Gast) - 4. Aug, 19:00

Da ist was Wahres dran. Kohl, Merkel und Co. von einer (angeblich) christlichen Partei haben numerisch den immer noch wesentlich grösseren Massenmord zu verantworten als die "ISIS"-Kämpfer. Und die Opfer der beiden "christlichen" Politiker waren noch viel wehrloser als die "ISIS"-Opfer. Da die "Uno" gegen den Massenmord an den Ungeborenen Kindern leider niemals eine Eingreiftruppe beschliessen wird, ist hier die Frage nach christlichen Söldnertruppen gestellt.
Theresa (Gast) - 4. Aug, 19:07

Irland? Seriously?

@Fidelis

Ich bin sehr, sehr, sehr zurückhaltend, wenn jemand andere Leute für eine "gerechte Sache" sterben schicken will. so auch in Ihrem Gedankenbeispiel. Mal abgesehen, dass immer noch Einzelpersonen Abtreibungen durchführen lassen. Wäre es nicht konsequenter, sich dann vor Abtreibungskliniken zu postieren und die genau diese Frauen umzunieten? Oder die Parlamentarier? Denn was kann denn die deutsche Durchschnittsomi dafür, der dann plötzlich der irische Panzer durch den Vorgarten fährt? Und was passiert nach dem Feldzug? Wird dann Deutschland ein Satellitenstaat Irlands? Oder unterschreibt es im Friedensvertrag einen Passus unter Zwang und Druck (s. Versailler Vertrag), Abtreibung generell zu verbieten? Und wie lange gilt der Vertrag, meinen Sie? Und wie sehr ist das Problem wirklich gelöst?

Bei allem, was sich so "gerechter Krieg" tituliert, wimmelt es vor unlauteren Beweggründen, und solange nicht jeder, der in so einen Krieg ziehen soll, persönlich einen Entscheidung dafür oder dagegen fällen darf, fehlt es mir sowieso an prinzipieller Gerechtigkeit.

Im Übrigen, lassen Sie mich raten, waren Sie noch nie in der Lage, in einer schwierigen Lebenssituation schwanger zu werden? Insofern sollten Sie sich als Nichtbetroffener vielleicht mal unter Betroffenen umhören um den Horizont zu erweitern, et audietur altera pars usw.

@Il capitano

D'accord, aber der Hilferuf MUSS von den betroffenen Staaten ausgehen. Es wurde unter vielen Mühen und über viele Jahrzehnte sowas wie ein Völkerrecht und Vorgehen bei innerstaatlichen Konfilikten erarbeitet, und ich finde das muss zuallererst mal respektiert werden, sonst droht Chaos & (Hallo USA) jede Menge eigentlich illegaler Aktionen, um die eigenen Interessen zu wahren. Ja, ich weiß, das hat Nachteile und ist keine dauerhafte Lösung. Aber was ist das schon?
Il capitano - 4. Aug, 20:59

@Fidelis

Du verwechselt hier zwei völlig unterschiedliche Probleme. Die Gesetzgebung zahlreicher Staaten stellt Abtreibungen nicht unter Strafe. Es wird aber auch niemand durch schwerbewaffnete Banden zur Abtreibung gezwungen. Dies wäre dann in jedem Fall eine Straftat. Aber gleich von welchem Land wir reden, sind Mord, Totschlag, Vergewaltigung und Brandstiftung hochkriminell und werden gerichtlich geahndet - sofern ein Staat dazu in der Lage ist.

Wie sollte überhaupt ein Militäreinsatz gegen Abtreibung wirken? Es ist und bleibt abstrus, das kannst du drehen und wenden wire du magst.
Il capitano - 4. Aug, 21:04

@Theresa

Das ist - abgesehen vom Irakkrieg der USA und der 'Koalition der Willigen' - bei allen gegenwärtigen Militäreinsätzen der Fall. Es gibt sowohl Hilfsersuchen der Regierungen als auch Mandate des UN-Sicherheitsrates. Oder gleich ganze UN-Missionen mit Blauhelmen und Stabilisierungskräften.
Fidelis (Gast) - 4. Aug, 21:31

@Theresa und Il capitano

Sorry, ich glaube ihr habt mich falsch verstanden. Das mit Irland sollte natürlich nur ein Gedankenexperiment sein, war natürlich so nicht ganz realistisch ernst gemeint.

Nur ganz kurz:

Abtreibung ist meines Wissens nach katholischer Lehre eine Todsünde. Und der deutsche Staat hat ungeborene Kinder für vogelfrei erklärt und ermöglicht diese Todsünde. Er garantiert für den Tätern völlige Straffreiheit für die Tötung von ungeborenen Kindern zu und macht sich damit zum Komplizen dieser Taten. Und wir sprechen da nicht von ein oder zwei Opfern, sondern von mehr als 100.000 unschuldigen Kindern die pro Jahr mit Segen des deutschen Staates umgebracht werden.

Angesehene katholische Kleriker wie Bischof Mixa und Kardinal Meisner haben diese Dimensionen des Tötens sogar mit dem Holocaust und Herodes Kindermord von Betlehem verglichen.

Nun könnte doch ein anderer Staat mit guten Argumenten zu dem Schluss kommen, dass in Deutschland ein Urechtsstaat herrscht, in dem so viele unschuldige Menschen getötet werden und man dürfe dem Töten nun nicht mehr länger zusehen.

Deshalb habe ich rein aus Phantasie mal das Beispiel gebracht, dass das katholische Irland, in dem Abtreibung per Verfassung(!) verboten ist die Bundesrepublik angreifen würde um hier eine Regierung zu installieren, die ab sofort das Lebensrecht der ungeborenen Kinder schützt und das Töten beendet.
Il capitano - 4. Aug, 21:39

Falscher Thread

Nigeria verbietet Abtreibungen auch. Doch neben Boko Haram und Ebola gibt es das Problem trotzdem. Nach Schätzungen der UN-Gesundheitsorganisation finden in diesem Staat jährlich bis zu 600.000 Abtreibungen statt. Unter saumäßigen Bedingungen. Viele Frauen werden nie wieder gesund, manche sterben. Ist das besser? Dann geh hin und sag es den Betroffenen.

Verbote bewirken überhaupt nichts. Man muss die Zustände verändern, anstatt zu verbieten. Sonst wird eben illegal abgetrieben. Oder in Ländern, in denen weiterhin Straffreiheit besteht. Der Wandel muss in den Köpfen vor sich gehen, was auch jede Hilfe für Frauen in Notlagen einschließt, und nicht im Gesetzbuch. Wie bereits gefragt wurde: was willst du tun? Einsperren, steinigen, enthaupten? Denk mal darüber nach.
Gerd (Gast) - 5. Aug, 08:41

@Il Capitano

"Verbote bewirken überhaupt nichts. Man muss die Zustände verändern, anstatt zu verbieten."

Hat man in Deutschland ja getan. Die Zustände verändert: Abtreibung ist jetzt rechtswidrig aber mit Beratung straffrei. Irgendwie hat's ja auch nicht geholfen. Aber das ist OT. Wollte ich nur mal am Rande bemerken.
Il capitano - 5. Aug, 11:22

@Gerd

Ich meinte die Zustände (oder besser: gefühlte oder tatsächliche Notlagen), die Frauen zu einer Abtreibung veranlassen. Ein Verbot oder eine Strafandrohung würde aber lediglich dazu führen, die Betroffenen zu kriminalisieren. Das Problem an sich kann so jedenfalls nicht gelöst werden (siehe mein Bsp. Nigeria).
Gerd (Gast) - 5. Aug, 11:48

@Il Capitano

Ich weiß ja nicht wie sie zum Thema Abtreibung stehen, für mich ist es ein abscheuliches Verbrechen. Verbrechen (nicht die Frauen) sollte man ruhig kriminalisieren. Sonst wären es ja keine Verbrechen. Bankraub ist auch ein Verbrechen, Geiselnahme und Terrorakte sind Verbrechen, es ist schon etwas seltsam, dass diese Taten noch nicht entkriminalisiert wurden, die Abtreibung (im Westen) hingegen schon. Die Zustände ändern: Da bin ich ganz bei ihnen. Aber das hat noch nie Verbrechen verhindert. Wer in der Welt kann schon die Zustände beseitigen, die Boko Haram oder ISIS zu ihren Terrorakten geführt haben? Den Pazifisten will ich sehen.
Il capitano - 5. Aug, 12:01

@Gerd

Ich bin weder Pazifist (oft wird mir sogar das Gegenteil unterstellt) noch Abtreibungsbefürworter, auch wenn ich in Einzelfragen, wie Vergewaltigung oder Rettung des Lebens der Mutter, bisweilen Zweifel hege. Dennoch merke ich an, dass man die Beteiligten an Terrorakten und Abtreibungen schon differenziert betrachten muss.

Dass Abtreibung straffrei ist, liegt an der Mehrheitsmeinung innerhalb demokratisch verfasster Staaten. Wenn man einer Umfrage glauben darf, über die ich unlängst gestolpert bin, lehnen in Deutschland nur 17 Prozent Abtreibungen generell ab. Da darf es nicht verwundern, dass jede Regierung der Mehrheit - und damit den Wählern - hinterher läuft. Mein Wunsch ist es nicht, aber ich bin keine veränderungsfähige Mehrheit.

Eine generelle Anmerkung: Die Verwendung von Begriffen wie 'Massenmord' oder 'Babycaust' verstört viele Menschen, die man eigentlich mit mehr Behutsamkeit überzeugen oder zumindest zum Nachdenken veranlassen könnte. Überhaupt wundert mich der Schulterschluss christlicher und linksgrüner Kriegsgegner, die sich andererseits in Fragen des Lebensschutzes unversöhnlich gegenüber stehen. Man sollte als Christ schon sehen, mit wem man 'kuschelt'.

Weil es aber Unterschiede gibt, wie in einer gewissen Situation gehandelt werden kann, rede ich im Zusammenhang mit ISIL & Co. auch lieber von Militäreinsätzen (die sehr vielschichtig sein können) als von Krieg.
Gerd (Gast) - 5. Aug, 12:22

@Il Capitano

In einem anderen Post, zitieren sie den KKK in Bezug auf die Notwehr, die nach der Auffassung der Kirche erlaubt ist. Ich habe mir gestattet den KKK in Bezug auf die Abtreibung zu zitieren und mir diese Haltung für mein persönliches Leben angeeignet. So ist für mich ein Staat der Abtreibungen gesetzlich legitimiert durch ein Blatt Papier, ein Verbrecherstaat. Egal wie dort die Mehrheitsverhältnisse sind. Da ich, wie sie, keiner veränderungsfähigen Mehrheit angehöre, bleibt mir nur meine zugegeben, armselige Stimme um darauf aufmerksam zu machen.
clamormeus - 4. Aug, 11:16

Vielleicht dies noch für den Eindruck, was dieser ISIS - Mob in gerade mal 24 Stunden angerichtet hat:

http://ezidipress.com/?p=2763

Il capitano - 4. Aug, 11:41

Ja, die Christen sind vertrieben worden, nun sind die Jesiden dran. Schrecklich.

Ich bin zwar alles andere als ein Irak-Experte, aber als man die hauptsächliche Last der Abwehr von ISIL den irakischen Kurden zuschanzen wollte hat, war mir klar, dass es daneben geht. Die Peschmerga sind zwar tapfere Kämpfer, aber einfach zu wenige, um den gesamten Nordirak verteidigen zu können. Man kann hinsichtlich der Stärke der ISIL von bis zu 16.000 Mann ausgehen. Und die von ihnen fest geglaubte Aussicht auf ein Kriegerlehen und viele Jungfrauen (oder weiße Trauben) im Paradies macht sie leider zu todesverachtenden Menschen, vor denen man doch ganz gern wegrennt, wenn man kann (nicht spöttisch gemeint, sondern bitterernst!).

Der 'Kalif' ist übrigens nicht 'wie Phoenix aus der Asche' gestiegen, wie unsere Medien unlängst meinten. Abu Bakr al-Bagdhadi (ein 'Kampfname') war zuvor einer der beiden Oberanführer der syrischen Al-Nusra-Front. Nun ist er 'Kalif' von eigenen Gnaden. Den anderen hat eine Kugel der syrischen Regierungstruppen hinweggerafft.
Theresa (Gast) - 5. Aug, 13:22

@Il Capitano

Bei ISIS fragt man sich ja, wie die auf Dauer überhaupt ein Gebiet halten wollen, geschweige denn eine Verwaltung erhalten und was sonst noch zur Hoheit über ein Gebiet gehört.

Hier ->
http://www.businessinsider.com/isis-military-equipment-breakdown-2014-7?op=1
las ich eine Aufstellung ihres Waffenarsenals, und das scheint mir doch relativ ungeeignet, um ein ganzes "Kalifat" zu erobern?
Und um das dauerhaft zu halten, brauchen sie doch die Unterstützung der Zivilbevölkerung, Behörden usw.? Klingt für mich auf Dauer wenig plausibel.
Oder sehe ich das falsch, was meinen Sie?
Il capitano - 5. Aug, 13:31

@Theresa

Für die Art Kriegführung sind diese Waffen durchaus brauchbar. Sie müssen dabei beachten, dass der potentielle Gegner auch nicht besser bewaffnet ist. Während des Irakkrieges wurde viel Kriegsgerät zerstört und nie wieder ersetzt. Grundsätzlich ist alles veraltert, daher waren die Luftangriffe der irakischen Armee auf ISIL recht unwirksam. Es ist kaum mehr an Potential als Speere werfen, da ISIL sich sehr gut verschanzt hat.

Die Unterstützung wird erzwungen. Kein Mann mit einer Kalaschnikow vor der Nase widersteht wohl der Androhung, dass seine Frau geschändet wird, wenn er nicht pariert. Im Prinzip macht ISIL folgendes: Sie sind in den besetzten Gebieten erst mal drei Monate lang lieb, nett und sozial. Die Leute erwarten einen positiven Wandel, doch dann kommt die Scharia. Aber ab diesem Moment ist es zu spät für eine Gegenwehr. Zudem sorgt die Brutalität und Grausamkeit der ISIL-Banditen dafür, dass man ihnen kaum entgegen zu treten bereit ist. Man weiß, dass man getötet wird, wenn man in Gefangenschaft gerät.

Unterstützung gab es zeitweise, weil die Sunniten in der ISIL mögliche Verbündete sahen. Das ist aber wieder gekippt, weil ISIL keine Verbündeten hat, sondern lediglich Untertanen, die zu kuschen haben, ohne eigene Interessen vertreten zu dürfen. Der 'Kalif' befiehlt alles, er entscheidet über Leben und Tod, von seiner Willkür ist alles abhängig. Behörden, Militär und Polizei sind geflohen. In Mossul sind 30.000 Regierungssoldaten vor 800 Angreifern weggerannt, unter Zurücklassung aller schweren Waffen und gepanzerten Fahrzeuge. Sie wollten eben nicht geköpft oder gekreuzigt werden :-/
Miles Christi (Gast) - 4. Aug, 12:26

Aus einer Predigt des damaligen Bischofs von Speyer und Militäbischofs der bayerischen Armee, des verehrungswürdigen Michael von Faulhaber (nachmaliger Erzbischof u. Kardinal von München) am ersten Sonntag nach dem Kriegsbeginn im August 1914:

"Sollte etwa ein Mann hier unter uns sein, der nicht entschlossen wäre, auch den letzten Blutstropfen für das Vaterland zu verspritzen – dem müsste ich sagen in Gottes und der Kirche Namen: Du bist kein Mann, du bist kein Deutscher, du
bist kein katholischer Christ – hinaus mit dir aus dieser Kirche!“

Man kann angesichts des auch unter unseren Bischöfen grassierenden verantwortungsfreien "Pazifismus" nur wehmütig zurückschauen auf solch klares katholisches Zeugnis. Aber heute würde dies natürlich sofort als politisch inkorrekt mundot gemacht.

Theresa (Gast) - 4. Aug, 19:13

1914

Das ist kein besonders gelungenes Beispiel - es war ja im Juli/August 1914 nicht wirklich so, dass die Franzosen in Deutschland eingefallen sind und gewütet haben wie die Hunnen. Deutschland hatte gerade mit einem Angriffskrieg (!) begonnen, so ziemlich ohne Not, und die Kirche stimmte nun in den patriotischen Chor ein - kein gutes Beispiel für verantwortungsvolles, abwägendes Handeln.

Verantwortungsvolles, abwägendes und, ich denke, auch christliches Handeln wäre NICHT gewesen, sich mit der herrschenden politischen Elite gemein zu machen, sondern mit dem gesamten Einfluss, den die Kirche hatte (und sie hatte ihn!), auf eine diplomatische Lösung am Verhandlungstisch zu drängen, und zwar nachdrücklich, und zwar wiederholt. Die Kirche hätte den Schulterschluss mit Friedensorganisationen suchen können, die katholischen deutschen Fürsten hatten durchaus sowas wie Beichtväter und der Vatikan einen diplomatischen Dienst, wenn ich mich nicht irre. Da gäbe es schon überzeugendere Handlungsspielräume als "Trara! Haut drauf!" zu schreien!
Imrahil (Gast) - 4. Aug, 19:38

Das ist auch insofern schlecht gesagt, als - *selbst wenn* man einmal annimmt, daß der Erste Weltkrieg auf deutscher Seite völlig unproblematisch und moralisch verpflichtend gewesen wäre:

*"Mann sein" geht durch unmännliches Verhalten nicht verloren.
*"Deutscher sein" geht ausschließlich durch den damals noch etwas weitreichender als heute möglichen Verlust der Staatsangehörigkeit verloren.
*"Katholischer Christ sein" geht ausschließlich durch Apostasie, Häresie, Schisma und verschärfte Exkommunikation verloren (leider auch heute noch gern gehörte Rhetorik in anderen Zusammenhängen) - ein leichter Mangel an äußerster Einsatzbereitschaft ist aber selbst bei echten Pflichten (siehe dazu Theresias Ausführungen) nicht einmal schwere Sünde.

Dennoch ist zu bemerken: das Zitat stammt laut Angabe (die ich nicht überprüfen kann) vom ersten Sonntag nach dem Kriegsbeginn; das wäre dann (bei der Beurteilung von so scharfen Aussagen von Bischöfen ist das wichtig!) vom 2. August. Zu diesem Zeitpunkt war der einzige Krieg, in dem Deutschland sich befand, der noch relativ rechtfertigbare gegen Rußland (man kann so eine Mobilmachung schon als feindseligen Akt verstehen). Mit Frankreich, Belgien, England war noch Frieden. Der eindeutige Stein, den Deutschland gegen sich selbst auf die moralische Waagschale legen würde, nämlich der Überfall gegen Belgien (den dann England mit der Kriegserklärung beantwortete) war erst am 4. August.
ElsaLaska - 4. Aug, 19:10

@manelli und fidelis

Man darf nach der Ursachen der massenhaften Abtreibung fragen und was man dagegen - gewaltfrei - tun kann - das ist intellektuell völlig in Ordnung.

Was man aber nicht tun sollte, ist hier unter einem Thread, in dem es GEGEN PAZIFISMUS GEGENÜBER VERBRECHERISCHEN TERRORISTEN GEHT und pro Selbstverteidigungsrecht souveräner Staaten gegen Aggressoren und Okkupatoren, das Thema kapern, Nebelkerzen werfen und den Grund und Boden des gesunden Menschenverstandes verlassen.
Wollt ihr vielleicht christliche Söldner auf schwangere Frauen hetzen, oder wie habt ihr euch das vorgestellt?

Wollt ihr vielleicht Frauen in einer (häufig auferzwungenen) Not- und Zwangslage, die man alleine gelassen hat mit ihren Sorgen, mit Sadisten, Terroristen und Schlächtern vergleichen?
Und wie genau wollt ihr gegen sie vorgehen? Sie zwangsentbinden lassen und danach steinigen, oder was?
Seid ihr noch ganz sauber? Habt ihr jedes vernünftige Maß und jede menschliche Relation verloren???
Jeder weitere abartige Kommentar in dieser Richtung wird gelöscht.

Es ist jetzt sowieso genug erklärt worden. Wer es immer noch nicht kapiert hat, der kann ja ganz pazifistisch warten, bis ISIS oder Boko Haram kommt und christliche Frauen verschleppt, dann haben wir das Problem Abtreibung nicht mehr.

Theresa (Gast) - 4. Aug, 19:14

Well said.

Gerd (Gast) - 5. Aug, 09:52

@Elsalaska

Bin ich intellektuell unterentwickelt, wenn ich behaupte, dass die "freie" westliche Welt nur sehr schwer gegen fanatische Terroristen vorgehen kann, weil sie selber jede Menge Blut an ihren Fingern hat? Anders gefragt: Ist der Kampf gegen die ISIS und Boko Haram nicht genauso wirkungslos wie gegen die Abtreibung hierzulande? Ein nigerianischer Priester (Urlaubsvertretung in unserer Gemeinde) hat mir glaubhaft gesteckt, dass gegen Boko Haram nichts hilft. Das muss erlitten und ertragen werden. Wir versuchen unsere Gemeinden und Kirchen zu schützen, aber was will man gegen Sprengstoff und Hass ausrichten? Als man ihm von Seiten unseres Bistums eine eigene Pfarrstelle angeboten hat, lehnte er dankend ab mit der Feststellung: Was soll ich in einem Land ohne Kinder? Das ist jetzt über ein Jahr her, ich habe von Cyrill nichts mehr gehört. Er wollte lieber in seinem Land sterben, als hier intellektuell verrecken. (Entschuldige diese Ausdrucksweise) Das sollte ein Grund zum Nachdenken sein.
Eck (Gast) - 5. Aug, 10:22

@Gerd: was Sie schreiben im Blick auf den nigerianischen Pfarrer, ist bewegend und nachdenkenswert. Wobei ich ehrlich gesagt ratlos bin und nicht weiß, in welche Richtung das Nachdenken gehen sollte.
Ebenso ratlos bin ich auch bei Ihrer Kritik an der "freien" westlichen Welt, die, da haben Sie natürlich Reht, jede Menge Blut an den Händen hat und zumal im Nahen und Mittleren Osten in den letzten 25 Jahren so ziemlich alles falsch gemacht hat, was dort nur falsch zu machen war. Die Ergebnisse des "westlichen Engagements" liegen offen zutage.

Nur - was soll die Alternative sein? Dass die "christlichen", nicht verwestlichten Russen sich der "ISIS" annehmen? Soll Putin dort so robust Remedur schaffen wie mit den Gotteskriegern im Kaukasus? (Was er, soweit ich es sehe, ja auch noch nicht wirklich geschafft hat, obwohl er da weitgehend rechtsfrei operieren kann.)
Theresa (Gast) - 5. Aug, 10:32

@Gerd

Nein, der Zusammenhang erschließt sich mir nicht. Ich traue mich zu wetten, dass wirklich kein Mensch in führender Entscheiderposition sagt: "Wir würden so gerne gegen ISIS Soldaten mobilisieren, aber leider leider können wir nicht, weil bei uns Frauen Abtreibungen durchführen lassen."

Es ist wohl auch für die Bevölkerung ein qualitativer Unterschied und eine völlig andere Dimension, ob eine militärisch organisierte Bande mit Panzern und Granatwerfern durch die Lande zieht und Christen mißhandelt, vertreibt oder tötet, oder ob Frauen sich auf Basis der Gesetzeslage privat für eine Abtreibung entscheiden.

Die westliche Welt tut sich meines Erachtens schwer, gegen ISISund Konsorten vorzugehen, weil z. T. der klare Auftrag der internationalen Gemeinschaft fehlt (es gibt, wenn ich mich recht informiert habe, bis jetzt kein robustes Mandat, um ISIS zu bekämpfen), ABER BESONDERS, weil Leute, die wiedergewählt werden möchten, ihr Wahlvolk ungern verschrecken. Insbesondere nicht mit den hohen Kosten (Menschenleben, Moral, Finanzen) eines Militäreinsatzes. Die Deutschen haben z. B. den Militäreinsatz in Afghanistan nicht wirklich goutiert - da wird man sich als Politiker hüten, den Worthülsen ("internationale Verantwortung") kontroversielle Taten folgen zu lassen!
Baptista (Gast) - 5. Aug, 10:42

@Theresa: Richtig, die Menschen bei uns haben den Afghanistan-Einsatz nicht wirklich "goutiert". Wäre wohl auch zu viel verlangt gewesen nach einer uns über 50 Jahren von Politikern aller Couleur eingetrichterten "pazifistischen" Staatsraison mit der Bundeswehr als lustiger Frühstücks-"Truppe".
Aber immerhin: die Menschen sind auch nicht "auf die Straße" gegangen gegen den Afghanistan-Einsatz. Anders als noch 1999 beim Nato-Einsatz in Jugoslawien und bei den "Friedensbewegten" in den 80ern. Afghanistan und die anderen Auslandeinsätze sind den meisten bei uns mehr oder weniger gleichgültig. Das ist schon ein bemerkenswerter Fortschritt gegenüber früher. Der es m.E. durchaus möglich machen würde, von Seiten der Bundesregierung ein "robustes Mandat" anzusteuern.
Aber da ist wohl die Abtreibungsbefürworterin, Pastorentochter und Ex-FDJ'lerin aus dem Osten vor. Leider.
Gerd (Gast) - 5. Aug, 11:30

@Theresa

>>Es ist wohl auch für die Bevölkerung ein qualitativer Unterschied und eine völlig andere Dimension, ob eine militärisch organisierte Bande mit Panzern und Granatwerfern durch die Lande zieht und Christen mißhandelt, vertreibt oder tötet, oder ob Frauen sich auf Basis der Gesetzeslage privat für eine Abtreibung entscheiden.<<

Ich möchte nicht haarspalten, aber die etwas polemische Frage sei erlaubt: Wenn sich die ISIS auf der Basis einer Gesetzeslage berufen könnte, wäre dann das Problem gelöst? Nochmal: Wenn jemand mit Granatwerfern und Panzern durch die Lande zieht sterben Menschen. Wenn ein Arzt ungeborenes Leben absaugt, verätzt und zerstückelt, sterben auch Menschen. Dagegen protestiere ich gewaltlos und renne gegen Windmühlen an, weil ja die Gesetzeslage das Töten eines Menschen zwar als rechtswidrig einstuft, aber die Tötung nicht unter Strafe stellt.
Il capitano - 5. Aug, 11:41

Da sind wir ja wieder am Anfang.

In meinem ersten Kommentar habe ich mich auf die Haltung des nigerianischen Klerus bezogen, der da sagt, man dürfe sich gegen Boko Haram nicht wehren. Die Haltung, dass diese Gegenwehr unmöglich ist und man Boko Haram nicht bekämpfen kann, sondern man leiden und auszuhalten hat, ist eben das Ergebnis der Liberalisierung der Kirche. Gemäß Katechismus - da wiederhole ich mich nochmals - ist die Notwehr gegen Verbrecher zulässig.

Wenn Boko Haram nicht gestoppt werden könnte, müsste es sich um Geister handeln, die aus dem Nichts erscheinen und nach ihren Morden im Nichts verschwinden. Es sind aber Menschen. Und Menschen kann man aufspüren und festsetzen. Es fehlen allein die Möglichkeiten des nigaerianischen Staates und der Wille der Staatengemeinschaft. Immerhin haben die USA eine Handvoll FBI-Berater nach Nigeria geschickt. Auch Frankreich, Tschad, Kamerun und zwei weitere Staaten der Region sind bereit, Nigeria zu unterstützen, und sei es nur aus dem Grund, Boko Haram aus den eigenen Grenzgebieten zu vertreiben.

Nein, wir sind wieder am Ausgangspunkt der Debatte - und bei der Frage, ob der Westen helfen oder zusehen sollte.

Diese Frage mit dem Problem der Abtreibung zu vermischen, funktioniert nicht. Es sind nun mal zwei grundverschiedene Sachverhalte. Dank einer gezündeten Nebelkerze dreht die Debatte sich nunmehr völlig im Kreis. Was soll nun der Kern der Aussage sein? Dass illegal abtreibende Nigerianerinnen getrost abgeschlachtet oder verschleppt werden dürfen? Als Strafe für ihr Fehlverhalten? Oder wie jetzt?

Aber egal, es gibt wohl zum Thema 'Pazifismus' nichts mehr zu sagen, das nicht bereits erwähnt wurde. Es sei denn jemand zündet eine weitere, nicht themenbezogene 'Blendgranate' ...
Gerd (Gast) - 5. Aug, 12:12

@Il Capitano

>>Die Haltung, dass diese Gegenwehr unmöglich ist und man Boko Haram nicht bekämpfen kann, sondern man leiden und auszuhalten hat, ist eben das Ergebnis der Liberalisierung der Kirche.<<

Nun, ich hatte das Glück mit einem nigerianischen Priester in Kontakt zu sein. Von Liberalisierung der Kirche in seinem Land hat er nicht gesprochen. Wohl von derselben in Deutschland.

>>Gemäß Katechismus - da wiederhole ich mich nochmals - ist die Notwehr gegen Verbrecher zulässig.<<

Es gibt, laut Cyrill, keine Gelegenheit für eine Notwehrsituation, wenn die Gläubigen während der Weihnachtsmesse in die Luft gesprengt werden. Es sei denn man tötet jede verdächtige Person, die sich in der Nähe von Kirchen rumtreibt. Seine Frage an mich: Wie willst du einen Menschen davon abhalten, sich selber und dich in die Luft zu sprengen? Ich konnte sie ihm nicht beantworten.

>>Nein, wir sind wieder am Ausgangspunkt der Debatte - und bei der Frage, ob der Westen helfen oder zusehen sollte.<<

Er kann nicht. Er sollte schon, aber er kann nicht. Einen möglichen Grund habe ich versucht aufzuschreiben.

>>Diese Frage mit dem Problem der Abtreibung zu vermischen, funktioniert nicht. Was soll nun der Kern der Aussage sein? <<

Der Westen ist einfach zu schwach, den Splitter des anderen aus dem Auge zu ziehen, solange er den Balken im eigenen Auge noch nicht einmal bemerkt hat. Das ist auch eine Aussage von Cyrill, der so hoffe ich noch lebt.

>>Dass illegal abtreibende Nigerianerinnen getrost abgeschlachtet oder verschleppt werden dürfen? Als Strafe für ihr Fehlverhalten? Oder wie jetzt?<<

Es wäre schön, wenn wir sachlich bleiben würden.
Il capitano - 5. Aug, 12:27

@Gerd

Weder Cyrill noch Sie müssen die Frage beantworten können, wie man Attentäter (Anm.: Boko Haram mordet nur andere, nicht sich selbst) stoppt. Das soll jetzt nicht spöttisch klingen. Sie sind nun mal keine Antiterrorkräfte. Ich selbst habe auch nur Kenntnisse von Militär- und Polizeitaktik. Aber wie für alles andere gibt es auch dafür Spezialisten, die es wissen. Beispielsweise der Präsident des Tschad, ein früherer Generalleutnant, der als ausgezeichneter Stratege galt. Man muss ihn nur lassen.

Mit Boko Haram kann man genauso fertig werden, wie dermaleinst mit der RAF. Man muss nur das Potential, die Mittel und Möglichkeiten dazu haben. Und die hat Nigeria nur in äußerst begrenztem Umfang. Das Land hat proportional doppelt so viele Einwohner wie Deutschland, aber zwei Drittel weniger Sicherheitskräfte, die zudem mies bezahlt, schlecht ausgerüstet und kaum ausgebildet sind. Da sind wir bei Möglichkeit 1: Ausbau einer vernünftigen Armee in Nigeria - so wie derzeit in Mali.
Jürgen (Gast) - 5. Aug, 12:46

@Capitano: "Mit Boko Haram kann man genauso fertig werden, wie dermaleinst mit der RAF." Meinen Sie das wirklich?? Ich denke, da werden Äpfel mit Birnen verglichen. Die "RAF" war eine elitäre, pseudointellektuelle Gruppierung, deren wirre und verquaste Ideen nirgendwo eine nachhaltige Resonanz in der Bevölkerung gefunden haben. Die "Massen", in deren Namen die "RAF" doch angetreten war, interessierten sich null dafür. Insofern blieb die "RAF" bis zum Schluss isoliert. Was am Ende ja dazu führte, dass sie die Sinnlosigkeit ihre Treibens eingestehen musste und den sog. "bewaffneten Kampf" explizit für beendet erklärte. (Nicht andere sind als mit ihr "fertig geworden", sie hat sich selber für fertig erklärt.)

Die Islamisten, egal ob in Nigeria oder im Mittleren Osten, können sich auf Unterstützung in breiten Bevölkerungskreisen stützn. Das ist der grosse Unterschied. Zum Verzweifeln, aber es ist so. Deshalb kann man mit denen nicht so einfach fertig werden wie mit fehlgeleiteten Bürgersöhnchen im Deutschland der 70er Jahre.
Il capitano - 5. Aug, 12:57

In Nigeria besteht keine breite Unterstützung für Boko Haram und im Irak sind alle Milizen, die sich zeitweilig an die Seite des selbsternannten Kalifen gestellt haben, wieder von diesem abgefallen. Die Unterstützung wird meist erzwungen - mit Mitteln des Terrors.

Natürlich kann man mit Boko Haram fertig werden. Dazu wäre aber erforderlich, dass die Politik das Militär offensiver agieren lässt. Der geschasste US-General Petraeus hatte bspw. große Erfolge gegen die Taliban verbuchen können, doch als er Obamas Verweigerung zur Bereitstellung erforderlicher Kräfte und Mittel kritisierte, wurde er durch einen politisch unkritischen General ersetzt. Ebenso läuft es in fast allen Krisengebieten. Die Politik verhindert aus opportunen Gründen die möglichen Erfolge des Militärs. Nicht die Militärs machen einen schlechten Job, sondern die Politiker. Das ist das ganze Hauptproblem.

Man könnte zum Beispiel die Kurden im Nordirak unterstützen, aber dies geschieht - wenn überhaupt - nur halbherzig. Warum? Weil Obama es sich nicht mit Erdogan gänzlich verderben möchte.
Theresa (Gast) - 5. Aug, 13:12

@Gerd

Natürlich ist das ein Unterschied.
Von ISIS oder Boko Haram getötete Menschen sind in der Wahrnehmung der Leute Menschen wie du und ich. Sehen weitgehend aus wie wir, leben wie wir, mögen auch McDonalds, sind manchmal sauer auf ihre Kinder, gehen Montags unlustig in die Arbeit usw.
Leute wie wir halt.

Ich bin mir relativ sicher, dass ein Großteil der Deutschen Embryonen nicht wirklich in die Kategorie "Menschen wie du und ich" einsortiert, sondern eben in den Bereich "kleine Dingensens, die außerhalb des Mutterleibes nicht lebensfähig sind, und die man notfalls opfern kann, wenn man das Leben von Menschen wie du und ich gegen ihres abwägt." Die Kampagne "Einer von uns" griff genau diese Frage ja auf, und wie viele Millionen von ca. 740 Mio. haben da unterzeichnet? Zwei. Das lässt den Schluss zu, dass Embryonen eben NICHT als "welche von uns" wahrgenommen werden, mit allen Konsequenzen. I.e. 80% Befürworter der Fristenlösung usw., ganz wenige Befürworter von Verboten.

(Es lässt sich übrigens streiten, ob wir mehr und aufgeregter nach Intervention schreien würden, wenn die toten Afrikaner oder Iraker wirklich auch noch aussähen wie, sagen wir, Amerikaner oder Westeueropäer. Ich könnte mir das durchaus vorstellen. Der Identifikationsgrad wäre noch mal höher.)
Gröblehner (Gast) - 5. Aug, 15:07

An Ihrer vorsichtigen Mutmaßung am Schluß in Klammern ist was dran. Man denke nur an Ruanda 1994: wen hat das wirklich großartig aufgeregt? Man erinnert heute ab und an daran, wenn's in ein bestimmtes politisches Kalkül paßt. Aber dass da innerhalb weniger Wochen fast eine Million Angehörige eines Volkes von Menschen eines anderen Volkes bestialisch ermordet wurden - so what, die Neger sind halt noch nicht so lange von den Bananenbäumen runter, die müssen Zivilisation noch ein bisschen lernen... Hinzu kommt noch, daß die Angehörigen der mordenden Ethnie mehrheitlich Christen waren. Woran man auch nicht so gern erinnert werden will...
Stella Maris (Gast) - 6. Aug, 16:10

Hätte die Kirche auf die Prophezeiungen der Muttergottes von Fatima gehört, wir hätten heute nicht diese verzweiflungsvolle Lage. Bereits der Kommunismus und in dessen Folge Hitler und der 2. Weltkrieg hätten dann verhindert werden können! Und damit auch all das, was sich als Folge des 2. WK ergeben hat.
Die Päpste seit Fatima haben wahrscheinlich schwere Schuld auf sich geladen und mussten und müßen dementsprechend büssen. Den nun schon fast greifbaren Untergang des Papsttums inbegriffen.

Aber vielleicht sollte es so sein. Allein die Immaculata weiß es.

Armin (Gast) - 7. Aug, 12:32

Bergoglio in seinem letzten Angelus zum Thema: "Ihr werdet wegen eures Glaubens verfolgt und aus euren Häusern vertrieben? Seht zu, wie ihr damit zurechtkommt."
Es möge sich jeder selber sein Teil dazu denken.

Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen.

ElsaLaska - 7. Aug, 13:06

@Armin

Ich denke mir schon lange meinen Teil, und zwar zu Kommentatoren, die ständig mit frömmelnden Phrasen um sich schmeißen und andere gleichzeitig verleumden. Der Papst hat überhaupt nichts in dieser Richtung gesagt.
Ist es nicht vielmehr so, dass SIE einen Artikel auf katholisches.info NICHT genau gelesen und nicht richtig verstanden haben?
Idiotenueberdruss (Gast) - 7. Aug, 13:28

@Armin

>>Durante la preghiera dell’Angelus, lo scorso 20 luglio, Papa Francesco aveva esclamato con dolore: "i nostri fratelli sono perseguitati, sono cacciati via, devono lasciare le loro case senza avere la possibilità di portare niente con loro. A queste famiglie e a queste persone voglio esprimere la mia vicinanza e la mia costante preghiera. Carissimi fratelli e sorelle tanto perseguitati, io so quanto soffrite, io so che siete spogliati di tutto. Sono con voi nella fede in Colui che ha vinto il male!"<<

http://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2014/08/07/0559/01234.html

Das ist auf Italienisch und Sie können es nicht lesen? Macht nichts, den deutschen Artikel auf k.info haben Sie ja auch nicht kapiert.
Balthasar (Gast) - 7. Aug, 14:40

Ich bin auf die obigen Postings hin ausnahmsweise mal auf k.info gekrabbelt, ein "Portal", das zu besuchen ansonsten mein aktholisches Gewissen beleidigt. Das hat es auch dieses Mal: es ist an Perfidie nicht zu überbieten, wie der Schreiberling dieses Artikels dem Papst etwas in den Mund legt, was diese nicht mal von ferne gesagt (und sicherlich schon gar nicht gedacht) hat. Das Treiben von k.info in Richtung des Papstes kann man nur noch als hasserfüllt bezeichnen. Hoffentlich verirren sich da nicht allzu viele drauf.
Teresia (Gast) - 7. Aug, 14:51

Herr Armin:

Wenn Sie die Freundlichkeit hätten, viellicht auch mal hier zu lesen:
http://www.kath.net/news/46991

Oder ist das für Sie bereits ein "abgefallenes" Portal?!
I.Ü. I (Gast) - 7. Aug, 19:30

Möchte nur drauf hinweisen, daß der obige @idiotenüberdruß nicht identisch ist mit dem Kommentator selben Nicks, dessen Antwort an seine Adressaten zusammen mit diesen gestern gelöscht wurde;-)
Aber bitte, wenn der Nick gefällt...
I.Ü. der Erste (Gast) - 7. Aug, 23:09

Also ich habe vollstes Verständnis für Idiotenüberdruß, das wollte ich eigentlich damit sagen ;-)
Jürgen (Gast) - 7. Aug, 23:43

Hoffnungsschimmer?

Heute Abend melden die Nachrichten, daß die USA ein militärisches Eingreifen im Nordirak zum Schutz der religiösen Minderheiten erwägen. Endlich zumindest ein schmaler Hoffnungsschimmer. Wenn sich Präsident Obama tatsächlich dazu durchringen kann, würde er sich nachträglich den Friedensnobelpreis noch verdienen.

clamormeus - 8. Aug, 00:55

Bis jetzt ist halbwegs gesichert, daß die Air Force Hilfsgüter für die Vertriebenen abwirft, Angriffe gegen die Killerhorden der IS, wie sie hier und da gemeldet wurden, gibt es demnach (noch) nicht.

Immerhin, die USA nimmt im Gegensatz zur EU das Unfaßbare zur Kenntnis.

Trackback URL:
https://elsalaska.twoday.net/stories/948990852/modTrackback

cantare

sofort dachte ich an...
der bei dem großen Beben von 1915 in einer Kirche in...
Cassian (Gast) - 25. Aug, 07:41
hab an Dich vorhin gedacht,...
hab an Dich vorhin gedacht, als ich Nachrichten sah...
fbtde - 24. Aug, 22:38
Das Wetter...
... lässt wie jedes Jahr zu wünschen übrig. War auch...
Marco Gallina (Gast) - 11. Aug, 16:46
Lange nicht mehr hier...
doch freue ich mich sehr, daß es diesen Blog noch gibt....
Arminius (Gast) - 29. Jul, 20:23
Lebenszeichen
Ein Lebenszeichen für uns Besorgten wäre wirklich nett....
Theodred (Gast) - 21. Jul, 21:36

attenzione

la bocca

 

About Elsa
All time favourites
Best of Benedict XVI
Blogozesanes
Breviarium Romanum
Christenverfolgung
Cooperatores veritatis
Deutschland pro Papa
Deutschland-Blog
Die Blognovela
Disclaimer
Dossier UR-FRÖDS
Eat Love Pray
Elsa fragt-Leser antworten
Gastbeiträge
Gebetszettel
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren