Nacht(b)revier 2009-Jahresrückblick [I]
Januar
Das neue Jahr fängt damit an, dass ich Angst davor habe, "Die Gegenpäpstin" von Martina André zu Ende zu lesen.
Obamas Inauguration geht mir auf den Wecker.
Ich habe die blendende Idee, einen Kurzkrimi mit einer Leiche in einem überdimensionierten Weihwasserfass zu schreiben, werde aber in meiner Konzentration gestört durch die Aufhebung der Exkommunikation der FSSPX.
Februar
Alle drehen durch in Deutschland. Peter Seewald schreibt sich auf kath.net die Seele frei und ich starte eine online-Gebetsinitiative für unseren Heiligen Vater. Die deutschen Zeitungen hören nicht mehr auf, Falschmeldungen zu produzieren, einzelne Vertreter des deutschen Klerus bemühen sich in jeder Hinsicht, den Papst als senilen Narren hinzustellen.
Petition Vaticanum II läuft an, doch es ist scipio von Credo ut intelligam, der kompromisslos und radikal Ernst macht mit Vaticanum II.
Jetzt kommen Schlag um Schlag:
STEPHAN KRAMER!
KERNER UND MICHEL FRIEDMAN!
M E R K E L!
In Italien tobt derweil der Kampf um Eluanas Leben, bei dem sich sogar Silvio Berlusconi einschaltet.
Inmitten dieses Wahnsinns erfolgt die Suchanfrage eines kaltblütigen Google-Benutzers "FÄRBT GEORG GÄNSWEIN SICH DIE HAARE?" - wir haben grade anderes zu tun!
Ein protestantischer Leser ist genervt, weil ich zu wenig Vatikankritik bringe.
Ich bringe erstmalig überhaupt vernichtende Vatikankritik auf dem Blog.
Um zur Aufklärung einer breiten, interessierten Öffentlichkeit beizutragen, veröffentliche ich die FAQs zur (Aufhebung) von Exkommunikation. Niemand will auf mich hören.
14 Tage nach der Aufhebung (!) stellt EB Zollitsch fest, es gebe keinerlei Anzeichen für eine echte Gesprächsbereitschaft bei der FSSPX.
Die Causa Wagner tobt.
Sagmal, das war alles im Februar?
März
Endlich März! Weitere Stellungnahmen von Stellungnahmen zu Stellungnahmen.
Eine Demo in Luzern gegen die Aufhebung der Exkommunikation und Pro Vaticanum II. Hans Küng spricht vom Feuer der Freiheit.
In Deutschland Amoklauf von Winnenden und Einsturz des Kölner Archivs.
Der Heilige Vater schreibt nach seinen Fastenexerzitien in der FSSPX-Sache einen Offenen Brief an die Bischöfe.
Es gibt einen sehr guten Grund, selbstständig denkender Atheist zu bleiben und der heißt Clemens Bittlinger, befinde ich während der Diskussion um die Atheisten-Busse.
Die Kirchenzeitung Linz rückt gloria-tv wegen der osteuropäischen Platzierung ihrer Server in die Nähe von Kinderpornoseiten. Dazu gebe ich Linz folgende Ansage: Viele Seiten über das kanonische Recht und die Konzilstexte zur Einhaltung des Zölibats haben ihren Server in Vatikan-Stadt. Ob sich die Diözese Linz mit diesen jemals auf eine Stufe begeben wird, bleibt weiterhin offen.
Wir sind immer noch erst im 1. Quartal des Jahres ... Und die Afrikareise kommt erst noch. Ein Interview dazu und wieder sind alle völlig außer Rand und Band, weil der Papst katholisch ist und an treue Liebe glaubt.
Dazwischen läuft natürlich jede Menge Finanzkrise.
April

Palmsonntag auf den Montag das entsetzliche Erdbeben in den Abruzzen um L'Aquila. Es beherrscht die Einträge im ganzen April, da auch bei mir regelmäßig Erdstöße zu spüren sind. Erzbischof Molinari - der sich selbst nur mit knapper Not retten konnte - lässt die Statue des Hl. Emidius durch die Straßen tragen, Malteser, Suchhundestaffeln u.v.m. sind vor Ort. Hunderte von Italienern fahren teilweise von Mailand oben los mit Decken und Nahrungsmitteln, unkoordiniert und spontan, um zu helfen. Die Moschee von Ancona wird geöffnet. Die Feuerwehr des Vatikanstaates ist bereits in der Frühe schon ausgerückt, um zu helfen.
Karfreitag mit Trauermesse in L'Aquila.
Bilder von Ostern in der Zeltstadt.
Natürlich ist es unmöglich für ein gewisses deutsches Magazin, den Rand zu halten angesichts Tod, Leid und Schrecken der Menschen. Man hält es für wichtiger, zu thematisieren, dass der Papst Schokoladeneier nach L'Aquila geschickt hat und Berlusconi dort mit den Helferinnen herumflirtet. Abermals zum Kotzen. Das kriegen nur deutsche Journalisten fertig, so herzlos und hämisch zu sein, denke ich mir. Jedenfalls bis zur Affäre um Dino Boffo in diesem Sommer.
Weitere Bilder aus L'Aquila.
Eigentlich heule ich die ganze Woche vor und nach Ostern durch. Vor allem, als mich auf der Autobahn ein klappriger deutscher Bus überholt mit der Aufschrift eines christlichen Hilfswerkes, voll beladen mit Hilfsgütern und unterwegs in die Richtung Pescara.
Der Hl. Vater hat Geburtstag und ich schreibe ihm eine Liebeserklärung.
Am 28. April besucht er die Abruzzen - so spät erst, maulen die kirchenfeindlichen Pappnasen aus Hamburg, denen es ja ansonsten am Arsch vorbeiginge, ob er kommt oder nicht - natürlich so spät erst, weil er die Aufräum- und Bergungsarbeiten nicht mit seinem Securityaufgebot und seiner Logistik behindern wollte.
Mai
Uff, ich glaube, ich gestalte den Rückblick als Zweiteiler ...
Mohammed Ali Agca, der Papstättentäter, konvertiert gerüchteweise zum katholischen Glauben, im Gegenzug wird EB Zollitsch von der FSSPX exkommuniziert.
Murmeltiertag! Am 4. Mai (!!!) fordert Charlotte Knobloch vom ZdJ eine Klarstellung von Papst Benedikt zu den Aussagen Williamsons.
Die ZEIT denkt mal wieder, sie hätte es geschafft - sie wird es im Dezember noch denken. Wir haben den längeren Atem.
Die Nahostreise des Hl. Vaters, wie immer begleitet von Gemaule, Unzufriedenheit und Unbarmherzigkeit - sowie sachlich falschen Darstellungen.
Alexander Kissler konstatiert, dass RTL ausgewogener über die Papstreise informiert als das ZDF, ich zeige Mainz den Vogel.
Keine Atempause. Denn jetzt beginnt der Kermani-Eklat: Hier und da - und die absolut saudümmste Schote, mit der darf sich der aufgeklärte "freitag" schmücken, nämlich dort.
Und Mosebach schreibt an Kardinal Lehmann.
Dann war im Mai noch der Evangelische Kirchentag mit einer expliziten Darstellung, wie man sich den interreligiösen Dialog, vor allem aber die Ökumene vorzustellen habe - Klaus Harpprecht möchte die Ökumene vergessen.
Ich denke, der intellektuelle Marianengraben 2009 ist damit erreicht.
Zur Entspannung befrage ich meine Leser nach der Namensgebung für eine grässlich verstümmelte Mönchsleiche, da ich wieder am Krimi schreiben bin. Es folgen meinungsstarke Kommentare, die mir eine Entscheidung wirklich schwer machen.
Und am Pfingstsonntag besuche ich meine erste Alte Messe in Campocavallo di Osimo.
Das neue Jahr fängt damit an, dass ich Angst davor habe, "Die Gegenpäpstin" von Martina André zu Ende zu lesen.
Obamas Inauguration geht mir auf den Wecker.
Ich habe die blendende Idee, einen Kurzkrimi mit einer Leiche in einem überdimensionierten Weihwasserfass zu schreiben, werde aber in meiner Konzentration gestört durch die Aufhebung der Exkommunikation der FSSPX.
Februar
Alle drehen durch in Deutschland. Peter Seewald schreibt sich auf kath.net die Seele frei und ich starte eine online-Gebetsinitiative für unseren Heiligen Vater. Die deutschen Zeitungen hören nicht mehr auf, Falschmeldungen zu produzieren, einzelne Vertreter des deutschen Klerus bemühen sich in jeder Hinsicht, den Papst als senilen Narren hinzustellen.
Petition Vaticanum II läuft an, doch es ist scipio von Credo ut intelligam, der kompromisslos und radikal Ernst macht mit Vaticanum II.
Jetzt kommen Schlag um Schlag:
STEPHAN KRAMER!
KERNER UND MICHEL FRIEDMAN!
M E R K E L!
In Italien tobt derweil der Kampf um Eluanas Leben, bei dem sich sogar Silvio Berlusconi einschaltet.
Inmitten dieses Wahnsinns erfolgt die Suchanfrage eines kaltblütigen Google-Benutzers "FÄRBT GEORG GÄNSWEIN SICH DIE HAARE?" - wir haben grade anderes zu tun!
Ein protestantischer Leser ist genervt, weil ich zu wenig Vatikankritik bringe.
Ich bringe erstmalig überhaupt vernichtende Vatikankritik auf dem Blog.
Um zur Aufklärung einer breiten, interessierten Öffentlichkeit beizutragen, veröffentliche ich die FAQs zur (Aufhebung) von Exkommunikation. Niemand will auf mich hören.
14 Tage nach der Aufhebung (!) stellt EB Zollitsch fest, es gebe keinerlei Anzeichen für eine echte Gesprächsbereitschaft bei der FSSPX.
Die Causa Wagner tobt.
Sagmal, das war alles im Februar?
März
Endlich März! Weitere Stellungnahmen von Stellungnahmen zu Stellungnahmen.
Eine Demo in Luzern gegen die Aufhebung der Exkommunikation und Pro Vaticanum II. Hans Küng spricht vom Feuer der Freiheit.
In Deutschland Amoklauf von Winnenden und Einsturz des Kölner Archivs.
Der Heilige Vater schreibt nach seinen Fastenexerzitien in der FSSPX-Sache einen Offenen Brief an die Bischöfe.
Es gibt einen sehr guten Grund, selbstständig denkender Atheist zu bleiben und der heißt Clemens Bittlinger, befinde ich während der Diskussion um die Atheisten-Busse.
Die Kirchenzeitung Linz rückt gloria-tv wegen der osteuropäischen Platzierung ihrer Server in die Nähe von Kinderpornoseiten. Dazu gebe ich Linz folgende Ansage: Viele Seiten über das kanonische Recht und die Konzilstexte zur Einhaltung des Zölibats haben ihren Server in Vatikan-Stadt. Ob sich die Diözese Linz mit diesen jemals auf eine Stufe begeben wird, bleibt weiterhin offen.
Wir sind immer noch erst im 1. Quartal des Jahres ... Und die Afrikareise kommt erst noch. Ein Interview dazu und wieder sind alle völlig außer Rand und Band, weil der Papst katholisch ist und an treue Liebe glaubt.
Dazwischen läuft natürlich jede Menge Finanzkrise.
April

Palmsonntag auf den Montag das entsetzliche Erdbeben in den Abruzzen um L'Aquila. Es beherrscht die Einträge im ganzen April, da auch bei mir regelmäßig Erdstöße zu spüren sind. Erzbischof Molinari - der sich selbst nur mit knapper Not retten konnte - lässt die Statue des Hl. Emidius durch die Straßen tragen, Malteser, Suchhundestaffeln u.v.m. sind vor Ort. Hunderte von Italienern fahren teilweise von Mailand oben los mit Decken und Nahrungsmitteln, unkoordiniert und spontan, um zu helfen. Die Moschee von Ancona wird geöffnet. Die Feuerwehr des Vatikanstaates ist bereits in der Frühe schon ausgerückt, um zu helfen.
Karfreitag mit Trauermesse in L'Aquila.
Bilder von Ostern in der Zeltstadt.
Natürlich ist es unmöglich für ein gewisses deutsches Magazin, den Rand zu halten angesichts Tod, Leid und Schrecken der Menschen. Man hält es für wichtiger, zu thematisieren, dass der Papst Schokoladeneier nach L'Aquila geschickt hat und Berlusconi dort mit den Helferinnen herumflirtet. Abermals zum Kotzen. Das kriegen nur deutsche Journalisten fertig, so herzlos und hämisch zu sein, denke ich mir. Jedenfalls bis zur Affäre um Dino Boffo in diesem Sommer.
Weitere Bilder aus L'Aquila.
Eigentlich heule ich die ganze Woche vor und nach Ostern durch. Vor allem, als mich auf der Autobahn ein klappriger deutscher Bus überholt mit der Aufschrift eines christlichen Hilfswerkes, voll beladen mit Hilfsgütern und unterwegs in die Richtung Pescara.
Der Hl. Vater hat Geburtstag und ich schreibe ihm eine Liebeserklärung.
Am 28. April besucht er die Abruzzen - so spät erst, maulen die kirchenfeindlichen Pappnasen aus Hamburg, denen es ja ansonsten am Arsch vorbeiginge, ob er kommt oder nicht - natürlich so spät erst, weil er die Aufräum- und Bergungsarbeiten nicht mit seinem Securityaufgebot und seiner Logistik behindern wollte.
Mai
Uff, ich glaube, ich gestalte den Rückblick als Zweiteiler ...
Mohammed Ali Agca, der Papstättentäter, konvertiert gerüchteweise zum katholischen Glauben, im Gegenzug wird EB Zollitsch von der FSSPX exkommuniziert.
Murmeltiertag! Am 4. Mai (!!!) fordert Charlotte Knobloch vom ZdJ eine Klarstellung von Papst Benedikt zu den Aussagen Williamsons.
Die ZEIT denkt mal wieder, sie hätte es geschafft - sie wird es im Dezember noch denken. Wir haben den längeren Atem.
Die Nahostreise des Hl. Vaters, wie immer begleitet von Gemaule, Unzufriedenheit und Unbarmherzigkeit - sowie sachlich falschen Darstellungen.
Alexander Kissler konstatiert, dass RTL ausgewogener über die Papstreise informiert als das ZDF, ich zeige Mainz den Vogel.
Keine Atempause. Denn jetzt beginnt der Kermani-Eklat: Hier und da - und die absolut saudümmste Schote, mit der darf sich der aufgeklärte "freitag" schmücken, nämlich dort.
Und Mosebach schreibt an Kardinal Lehmann.
Dann war im Mai noch der Evangelische Kirchentag mit einer expliziten Darstellung, wie man sich den interreligiösen Dialog, vor allem aber die Ökumene vorzustellen habe - Klaus Harpprecht möchte die Ökumene vergessen.
Ich denke, der intellektuelle Marianengraben 2009 ist damit erreicht.
Zur Entspannung befrage ich meine Leser nach der Namensgebung für eine grässlich verstümmelte Mönchsleiche, da ich wieder am Krimi schreiben bin. Es folgen meinungsstarke Kommentare, die mir eine Entscheidung wirklich schwer machen.
Und am Pfingstsonntag besuche ich meine erste Alte Messe in Campocavallo di Osimo.
ElsaLaska - 20. Dez, 17:48
In Sachen Namen . . .
Eh nein?!
Abgesehen davon wurde es ja schlussendlich auch Bruder Fulbert, den man mit herausgerissenem Gemächt und Kohle und Münzen in Nase und Mund in der Basilika St. Ursula gefunden hatte:-)
http://elsalaska.twoday.net/stories/5893472/